13. Oktober 2025

blrm Architekt*innen und Gottlieb Paludan Architects gewinnen Wettbewerb für U5-Haltestelle Hauptbahnhof Nord in Hamburg

Hamburg (pm) – Der erste Preis im Realisierungswettbewerb für die neue U5-Haltestelle Hauptbahnhof Nord wurde dem Entwurf von blrm Architekt*innen GmbH (Hamburg) mit Gottlieb Paludan Architects A/S (Kopenhagen, DK) verliehen. Der Entwurf schlägt eine Weiterentwicklung und Ergänzung der bestehenden Haltestelle vor, mit der die Qualitäten des Bestandes erhalten und durch das Hinzufügen einfacher Elemente noch hervorgehoben werden. Das Konzept basiert auf dem Leitgedanken eines respektvollen und ressourcenschonenden Umgangs mit der vorhandenen Bausubstanz – Reduktion statt Überformung, Ergänzung statt Ersatz. 

© blrm / Studio Dragusha

Das Prinzip der pointierten Reduktion und Ergänzung des Bestandes

Das Konzept arbeitet mit einem ausgeprägten Kulturgutverständnis für den U-Bahnhof der Nachkriegszeit. Die ursprüngliche Gestaltung des Bahnhofs sollte dem neuen Lebensgefühl und der wiedererlangten Leistungskraft der Stadt Ausdruck verleihen. Klare Typografie, kräftige Farben, signifikante Decken- und Stützenformen sowie individuelle Ausstattungsdetails prägten das Bild und gaben den Fahrgästen Orientierung.

© blrm / Studio Dragusha

In den vergangenen Jahrzehnten durchlief der Bahnhof mehrere Transformationen. Die überlagerten Zeitschichten dokumentieren seine Entwicklung. Die Neugestaltung vermeidet eine zeitgeistige Überformung und verfolgt das Ziel, die Bahnsteig- und Zwischenebenen visuell zu beruhigen und die vorhandenen räumlichen Volumina herauszuarbeiten. Sekundärarchitekturen werden zurückgebaut. Charakteristische Elemente wie farbige Keramiken oder Wandreliefs bleiben erhalten und werden mit wenigen, gezielten Eingriffen inszeniert. Dies gewährleistet einen Transfer in eine zeitgemäße Architektur.

© blrm / Studio Dragusha

Tunnelebene als Raumkontinuum

Die vier Tunnelröhren des 1968 eröffneten Bahnhofs bleiben als zusammenhängendes Raumkontinuum ablesbar. Ein über dem Bahnsteig installiertes Spiegelobjekt greift die kreisrunde Geometrie der Röhren auf und erzeugt durch Licht und Reflexionen eine räumliche Illusion. Das Objekt integriert zugleich die Fahrgastinformationen. LED-Leuchten zitieren die ursprüngliche Kassettendecke. Die bestehenden Wandverkleidungen mit Fliesen und Stahlrahmen werden aufgearbeitet und bei Bedarf ergänzt.

© blrm / Studio Dragusha

Quelle: blrm Architekt*innen