Hamburg (pm) – Der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) hat seine Bilanz für das letzte Jahr vorgelegt: Auch im Jahr 2023 wurde in Hamburg das Ziel einer positiven Flächenbilanz erreicht; der LIG kaufte erfolgreich mehr Flächen für die Stadt an, als er verkaufte. Neben der Bilanz ging es auch um den Ausblick u. a. mit einem spannenden Projekt des LIG in Brüssel: Der LIG nutzt im Auftrag des Finanzsenators die Sanierung des dem LIG gehörenden Hanse-Office dazu, um einen Gebäudeteil zu einem Haus der Norddeutschen Wirtschaft zu entwickeln. Alle wirtschaftlichen Stakeholder aus der Wirtschaft aus Hamburg und der Metropolregion können dieses Haus nutzen – zur konkreten Büroanmietung oder allgemein als Co-Working-Space.
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 123,2 ha durch Ankäufe und Ausübung von Vorkaufsrechten (VKR) erworben, davon 9,4 ha für das durch den LIG verwaltete sog. Allgemeine Grundvermögen (AGV) und 113,8 ha im Dienstleistungsgeschäft für die Flächenbedarfe anderer Behörden. Die insgesamt 123,2 ha angekaufter Flächen haben ein Gesamtvolumen in Bezug auf das Beurkundungsdatum von gerundet 263,8 Mio. Euro. Hiervon entfallen etwa 113,6 Mio. Euro auf AGV-Flächen, die übrigen 150,2 Mio. Euro auf Flächen anderer Behörden.
Verkauft wurden innerhalb Hamburgs 2,2 ha (36 Prozent), Erbbaurechte wurden für 3,9 ha (64 Prozent) bestellt. Für die freihändigen Ankäufe und Vorkaufsrechte wurden insgesamt 263,8 Mio. Euro ausgegeben; aus den Flächenverkäufen (in und um Hamburg) wurden insgesamt 35 Mio. Euro eingenommen.
Der Umfang der Flächen im Eigentum der Stadt (FHH im Grundbuch, ohne öffentliche Unternehmen) wuchs von 2022 auf 2023 von 29.397 ha auf 29.420 ha. Die öffentlichen Unternehmen sind in die Bodenpolitik der FHH einbezogen. Die Flächen der städtischen Konzernunternehmen sind ein weiterer wichtiger Baustein für ein ganzheitliches, aktives und strategisches Flächenmanagement der FHH. Erstmalig in diesem Berichtsjahr wird auch über den Umfang der Flächen in ihrem Eigentum berichtet. Stand 30.9.2024 verfügen die öffentlichen Unternehmen, an denen die FHH mit mindestens 50,01 Prozent beteiligt ist, über einen Grundbesitz von 7.809 ha. Insgesamt verfügt die FHH gemeinsam mit ihren Konzernunternehmen über eine Fläche von 37.229 ha, was einem Anteil von 49,28 Prozent an der Gesamtfläche unserer Stadt entspricht.
Finanzsenator und LIG-Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Andreas Dressel: „Der Anteil städtischer Flächen wächst langsam aber stetig – das ist ein Beitrag fürs Gemeinwohl und gegen Bodenspekulation. Ziel der städtischen Bodenpolitik ist es, langfristige Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für die Stadt von morgen zu erhalten – so haben es Senat und Bürgerschaft mit der Volksinitiative Boden und Miete vereinbart. Mehr Grund und Boden in öffentlicher Hand und ein Vorrang des Erbbaurechts sichern uns Handlungsoptionen für die nächsten Jahrhunderte. So können Flächen strategisch im Sinne zukünftiger Generationen und im Sinne städtischer Interessen entwickelt werden. Unser Erbbaurecht wurde im vergangenen Jahr noch attraktiver: Wir haben deutschlandweit die besten Erbbaurechtskonditionen! Gleichzeitig hat unser Landesbetrieb wichtige Immobilienprojekte im Fokus: In der europäischen Hauptstadt Brüssel nutzen wir die Sanierung des dem LIG gehörenden HanseOffice dazu, um einen Gebäudeteil zu einem Haus der Norddeutschen Wirtschaft zu entwickeln. Hier ist die Wirtschaft aus Hamburg und der Metropolregion herzlich eingeladen, diese große Chance zu nutzen, gemeinsam mit uns die Präsenz in direkter Nachbarschaft zu allen relevanten EU-Institutionen weiter zu verbessern!“
LIG-Geschäftsführer Christof Otto: „Mit der Vergabe von Erbbaurechten, der Durchführung von Ankäufen, dem Bestandsmanagement und vielem mehr setzt der LIG die Bodenpolitik des Senats um und leistet einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung.“
Das Jahresergebnis des Landesbetriebs Immobilienmanagement und Grundvermögen beträgt 2023 – 30,7 Mio. Euro. Die Entwicklung dieses Ergebnisses unterliegt in der jahresübergreifenden Betrachtung überwiegend keinem „konstanten“ Verlauf, sondern ist, bzw. war in den zurückliegenden Jahren vor allem durch das grundsätzlich volatile (und positive) Vertriebsgeschäft im Bereich der Immobilienveräußerung geprägt. Insbesondere die derzeit noch (nach)wirkende allgemein eingetrübte wirtschaftliche Lage am Immobilienmarkt, gepaart mit der Neuausrichtung der FHH in ihrer Bodenpolitik und einer hier zunehmend bzw. überwiegend beabsichtigten Vergabe von Grundstücken im Wege des Erbbaurechts, haben seit 2021 – nebst auch anderen ergebniswirksamen Effekten im laufenden Geschäftsbetrieb – maßgeblich auf die Ertragslage des Landesbetriebes Einfluss genommen. Es handelt sich dabei um eine Entwicklung der Ertragslage, für deren Auswirkungen vorausschauend durch die Sicherstellung von auskömmlichen Gesellschaftereinlagen aus dem Haushalt bereits frühzeitig Vorsorge getroffen worden ist, so dass der Landesbetrieb über eine stabile Liquidität verfügt und auch künftig verfügen wird, um unverändert leistungsfähig die Interessen der Freien und Hansestadt Hamburg am Immobilienmarkt vertreten zu können.
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel dazu: „Die neue aktive Bodenpolitik hat in Zeiten von steigenden Immobilienpreisen in den letzten Jahren und zuletzt steigenden Bau- und Finanzierungskosten natürlich ihren Preis. Deshalb reduzieren wir die Gewinnablieferung des Landesbetriebs LIG an den Kernhaushalt in Schritten auf null und unterstützen den Landesbetrieb LIG mit Kapitalspritzen im dreistelligen Millionen-Bereich. So bleiben wir handlungsfähig. Diese finanzielle Prioritätensetzung unterstreicht auch, wie wichtig uns als Gesamt-Senat der Beitrag des LIG zur Stadtentwicklungspolitik ist und bleibt.“
Quelle: Finanzbehörde Hamburg