2. Mai 2024

Bauzinsen setzen Seitwärtstrend fort

Lübeck (pm) – Die Europäische Zentralbank und die Federal Reserve werden Ende Juli voraussichtlich die Leitzinsen anheben. Die Bestzinsen für Baufinanzierungen befinden sich derweil in einer Seitwärtsbewegung, auf dem Anleihenmarkt sind erste Ausschläge erkennbar.

Die EZB könnte Ende Juli einen Zinsschritt zu vollziehen, am Markt wird davon bereits fest ausgegangen. Ob noch eine Anhebung nach der Sommerpause folgen wird, wird aktuell eifrig diskutiert. „Im EZB-Rat herrscht keine Einigkeit über das weitere Vorgehen“, erläutert Jörg Haffner, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH. „Die Inflation innerhalb der Eurozone ist im Mai gesunken, auch jeweils in den einzelnen Mitgliedsstaaten. Ausgenommen Deutschland, da hier im Vorjahreszeitraum Sondereffekte die Inflation dämpften: Das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt hielten die Verbraucherpreise künstlich niedrig. In diesem Jahr gab es keine vergleichbaren Sondereffekte, weswegen die Inflation, voraussichtlich nur vorübergehend, zugenommen hat. Für die EZB steht aber außer Frage, dass der Kampf gegen die hohe Inflation noch nicht beendet ist. Christine Lagarde hat zuletzt deutlich auf gestiegene Gewinnspannen und Löhne hingewiesen, die sich negativ auf die weitere Entwicklung der Verbraucherpreise auswirken könnten.“

Die US-Notenbank hatte im Juni eine Zinspause eingelegt. Nun zeichnet sich analog zu den Aussagen verschiedener Fed-Mitglieder ab, dass Ende Juli ein neuer Zinsschritt folgen könnte. Jörg Haffner dazu: „Während die Gesamtinflation in den USA auf 4,0 % nachgelassen hat, verharrte die dortige Kerninflation bei 5,3 %. Dieses Niveau möchte die Fed unbedingt knacken. Sie wird daher mit hoher Wahrscheinlichkeit die zinspolitischen Zügel leicht anziehen. Der Markt erwartet sogar mindestens zwei Zinserhöhungen der US-Notenbank bis Jahresende.“

Bestzinsen für Baufinanzierungen – aktuelle Entwicklung und Ausblick

Die durchschnittlichen Bestzinsen für Baufinanzierungen setzten ihre Seitwärtsbewegung im Juni fort: Die 10-jährigen Zinsbindungen pendelten sich auf 3,45 % ein, die 15-jährigen bei 3,64 %. „Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die Zinsen in den verbleibenden Monaten bis Jahresende in eingeschränktem Maß steigen können“, bewertet Haffner. „Der Anleihen- und Zinsmarkt wird weitere kleine Zinsschritte der Notenbanken wie gewohnt verarbeiten.“

Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen zog Anfang Juli leicht an, einige Produktpartner reagierten mit Konditionserhöhungen. „EZB und Fed geben sich in der jetzigen Situation Mühe, die geldpolitischen Zügel so stramm wie möglich zu halten. Sie wollen keineswegs den Eindruck vermitteln, dass sich die Zinssituation kurzfristig entspannen könnte. Für Finanzierungsmakler und ihre Kunden lässt das aktuell kaum Spielraum beim Faktor Zinsen. Mehr Bewegung könnte bei den Immobilienpreisen bestehen. Es kann sich lohnen, den ursprünglichen Verkaufspreis nachzuverhandeln – insbesondere bei älteren, wenig energieeffizienten Bestandsobjekten.“

Tendenz
Kurzfristig: leicht schwankend seitwärts
Langfristig: seitwärts

Pressemitteilung: Qualitypool GmbH