8. Mai 2024

Bauzinsen mit spürbarem Abwärtstrend – wie geht es 2024 weiter?

Lübeck (pm) – Die US-Notenbank denkt an Zinssenkungen im neuen Jahr, die EZB wartet noch ab. Zum Jahresende stellt sich die Frage: Wie deutlich könnte sich die Finanzierungsmarkt 2024 erholen?

Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins im Dezember wie erwartet bei 4,5 % belassen. „Mit der Inflationsentwicklung zeigt sich die EZB vorsichtig zufrieden“, kommentiert Jörg Haffner, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH. „Es scheint fast, als ob die Zentralbank selbst vom deutlichen Rückgang der Verbraucherpreise auf 2,4 % im November überrascht wurde. Da sich die Eurozone aktuell in einer leichten Rezession befindet – anders als die USA – agiert EZB-Chefin Christian Lagarde bedacht und füttert die Spekulationen um Zinssenkungen im nächsten Jahr mit keinem Wort. Führende Ökonomen stimmen dieser Vorgehensweise momentan noch zu.“

Auch die Fed hat den US-Leitzins im Dezember nicht verändert. Er bleibt konstant in einer Spanne zwischen 5,25 und 5,5 %. Die Federal Reserve ging allerdings einen Schritt weiter als die EZB und deutete bereits drei Zinssenkungen für das kommende Jahr an. Haffner ergänzt: „Die Fed präsentierte sich im Rahmen des Zinsentscheids optimistischer für 2024 und hat die Inflationserwartungen gesenkt. Die US-Wirtschaft soll außerdem deutlicher wachsen als bisher angenommen. Nun wird diskutiert, wann die erste der drei erwarteten Zinssenkungen stattfinden könnte. Ein guter Teil der Experten geht inzwischen von einer ersten Senkung im Mai 2024 aus.“

Aktuelle Entwicklung der Baufinanzierungszinsen

Die durchschnittlichen Bestzinsen für Baufinanzierungen waren im Herbst über 4 % gestiegen, sowohl die 10-jährigen als auch die 15-jährigen Zinsbindungen. Anfang November hat ein Gegentrend eingesetzt: Die Zinsen für 10-jährige Zinsbindungen sanken bis Anfang Dezember auf 3,56 %, für 15-jährige Zinsbindungen auf 3,81 %. Bis Mitte Dezember setzte sich dieser Trend noch einmal deutlich fort, die Zinsen sanken auf aktuell 3,02 % (10-jährige Zinsbindungen) bzw. 3,20 % (15-jährige Zinsbindungen). Der Abwärtsbewegung der Zinsen ging ein spürbarer Rückgang des 10-jährigen Swapsatzes voraus.

„Die Aktienmärkte und in etwas geringerem Maß die Anleihen- und Zinsmärkte eilen momentan dem geldpolitischen Kurs der Notenbanken vorweg“, ordnet Jörg Haffner ein. „Einige Banken arbeiten bereits mit sehr guten Konditionen bzw. Sonderkontingenten, um den Start ins Jahr 2024 optimal zu gestalten. Für Finanzierungskunden ist der Abwärtstrend der Bauzinsen bereits bares Geld wert – wir sehen bereits eine erhöhte Nachfrage nach Finanzierungen bei Qualitypool.“

Für 2024 hält Jörg Haffner eine deutliche Erholung des Marktes für möglich, insbesondere im Zuge erster Zinssenkungen der US-Notenbank. „Die Situation hellt sich langsam, aber sicher auf für potenzielle Finanzierungskunden – bereits jetzt zum Jahresende ist die Stimmung positiver, und das Geschäft hat leicht angezogen. Es lohnt sich, Kontakt zu einem Finanzierungsvermittler aufzunehmen und abzuklären, wie sich die neue Zinssituation auf die eigenen Kalkulationen auswirkt.“

Tendenz:
Kurzfristig: seitwärts / rückläufig
Langfristig: rückläufig

Quelle: Qualitypool GmbH