9. Oktober 2024

Bauwirtschaft präsentiert Studie zur Senkung der Grunderwerbsteuer – Halbierung käme Bayern günstiger, als selbst Wohnungen zu bauen

München (pm) – Das Bayerische Baugewerbe hat zusammen mit dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe, der Bauwirtschaft Baden-Württemberg e.V. (BWW), dem Baugewerbe-Verband Niedersachsen sowie den Bauverbänden NRW beim Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln eine Studie in Auftrag gegeben. Diese untersucht, wie sich eine Senkung der Grunderwerbsteuer auf die Neubaunachfrage auswirkt.

Im Ergebnis würde eine Halbierung der Grunderwerbsteuer nicht nur die Zahl der Baugenehmigungen um fast 10 Prozent steigern. Die aktivierte Bautätigkeit würde Steuermehreinnahmen generieren und die Fertigstellungszahlen der privaten Bauvorhaben erhöhen. Die öffentliche Hand müsste dadurch weniger eigene Wohnungen bauen, um den Wohnungsbedarf zu decken. Die so ersparten Aufwendungen würden die Mindereinnahmen der halbierten Grunderwerbsteuer mehr als kompensieren.

Das Land Bayern hat zwar bundesweit den geringsten Grunderwerbsteuersatz – dennoch würde der Effekt aufgrund der hohen Grundstücks- und Immobilienpreise im bundesweiten Vergleich am größten ausfallen: Bayern würde durch die Halbierung der Grunderwerbsteuer mehr als 2 Milliarden Euro einsparen.

Für Andreas Demharter, Hauptgeschäftsführer des Landesverbands Bayerischer Bauinnungen, sind die Ergebnisse der Studie Anlass für einen Appell an die Staatsregierung: „Die Grunderwerbsteuer ist für Familien eine der großen Hürden bei der Eigentumsbildung. Mit Blick auf die Wohnungsnot brauchen wir aber jedes private Bauvorhaben. Daher appellieren wir an die Staatsregierung, die Furcht vor Mindereinnahmen zu überwinden. Eine Senkung der Grunderwerbsteuer hat großes Potenzial für mehr Steuereinnahmen bei gleichzeitiger Erhöhung des Wohnungsbaus. Jeder Euro in Bauinvestitionen generiert bis zu sieben Euro an Folgeinvestitionen. Die Studie zeigt klar, dass die Senkung dem Freistaat Bayern am Ende günstiger kommen würde, als selbst die benötigten Wohnungen zu bauen. Daher kann es auch in Bayern nur heißen: Runter mit der Grunderwerbsteuer!“

Seit der Föderalismusreform im Jahr 2006 haben die Bundesländer die Möglichkeit, die Grunderwerbsteuersätze eigenständig festzulegen.

Quelle: Landesverband Bayerischer Bauinnungen