Düsseldorf (pm) – Drei von vier Planern und weniger als ein Zehntel der Verarbeiter in der deutschen Baubranche arbeiten bereits mit Building Information Modeling (BIM) – andere hadern noch mit der digitalen Bau- und Planungsmethode. Die aktuelle Studie BIM-Monitor von BauInfoConsult weist nach, welchen Status BIM aus Sicht der professionellen Zielgruppen aus der Baubranche derzeit hat – und welche Argumente aus Sicht der Bauprofis dafür oder dagegen sprechen, mit dem eigenen Betrieb in Bim einzusteigen. Warum bleiben so viele Verarbeiter weiterhin „BIM-Abstinzler“ – und wie kommt es, dass einige sich eben doch aktiv für die Einführung von BIM in die eigenen Unternehmensprozesse entschieden haben?
Die „Geschichten hinter BIM“
In die Studie fließen 500 telefonische Interviews mit Architekturbüros, Bauunternehmen, Elektro- sowie SHK-Installationsfirmen in Deutschland ein. Dabei ging es um die Bekanntheit und konkete Nutzung von Buidling Information Modeling – aber auch um die „Geschichten hinter BIM“, sprich: warum von den Betrieben überhaupt mit BIM gearbeitet wird – oder eben nicht.
Lücke zwischen Architekturbüros und Verarbeitern: Viele finden sich selbst zu klein für BIM
Insgesamt beträgt der Anteil der BIM-Anwender über alle in der Studie berücksichtigten Verarbeitergruppen hinweg (sprich: Bauunternehmen, SHK- und Elektroinstallationsbetriebe) nur gut 5 Prozent. Bei den Architekturbetrieben sind es dagegen schon mehr als ein Drittel. Wie es zu dieser Diskrepanz kommt, zeigen die Ergebnisse der Studie. Wesentliche Gründe für die Zurückhaltung vieler Bauunternehmen und Installationsbetriebe sind nach wie vor der Investitions- und Zeitaufwand bei der BIM-Implikation, den die Unternehmen scheuen, und nicht zuletzt eine geringe Kundennachfrage bei nichtöffentlichen Bauherren. Gerade kleinere Betriebe, die kaum an großen oder öffentlichen Projekten beteiligt sind, sehen kaum Gründe für sich selbst in BIM einzusteigen.
Was die BIM-Nutzer überzeugt hat
Aufschlussreich ist aber auch, was die Bauunternehmen, die tatsächlich schon mit BIM arbeiten, zum Einstieg in die digitale Bau- und Planungsmethode veranlasst hat. Vor allem das Versprechen auf Effizienzsteigerung und Optimierung hat die Baufirmen zum BIM-Umdenken animiert: Fast jeder zweite wollte mit BIM das eigene Unternehmen optimieren, mehr als jeder vor allem die geschäftlichen Prozesse. Dass die Erwartungen der BIM-Nutzer kaum enttäuscht wurden, zeigt sich laut Studie in der erfreulichen Fehlerkostenminimierung in BIM-Projekten.
An zweiter Stelle bei den Gründen für die BIM-Einführung steht die Nachfrage der öffentlichen Auftraggeber (so ist BIM in Projekten des Budnes bekanntlich obligatorisch, aber auch von Seiten der weitaus größeren Zahl der übrigen (v. a. kommunalen) öffentlichen Auftraggeber scheint die Nachfrage nach BIM spürbar. Damit zeigt sich einmal mehr, dass die Auftraggeber den größten möglichen Hebel für die Einführung von BIM darstellen – sobald die gewerblichen Bauherren nachziehen, dürften auch die Bauunternehmen der Nachfrage folgen. Für ein gutes Viertel der BIM-Anwender waren es eben diese Zukunftserwartungen an die BIM-Methode, die sie dazu animiert haben, bereits jetzt BIM im eigenen Unternehmen einzuführen.
Quelle: BauInfoConsult GmbH