2. Mai 2024

Bautrends 2023: Und wo bleibt das Positive? Hersteller setzen auf Gebäudewende

Düsseldorf (pm) – Das Düsseldorfer Marktforschungsinstitut BauInfoConsult hat in den Erhebungen für die neue Branchenstudie Jahresanalyse unter anderem 66 Kernakteure der Industrie für Bau- und Installationsprodukte zu den zentralen Trends am Bau für 2023 und 2024 befragt. Der Fachkräftemangel überschattet einmal mehr alle Entwicklungen: Über drei Viertel der Hersteller sehen die Personalengpässe in der Bauwirtschaft als prägend für 2023 und 2024. Für knapp zwei Drittel sind die erhöhten Baupreise ebenfalls eine Erscheinung, die die nächsten zwei Jahre weiter prägen wird –nicht zuletzt, weil es weiterhin erhöhte Materialpreise geben wird (wovon ein knappes Drittel der Hersteller fest ausgeht). Und jeder zweite Produzent erwartet nicht zuletzt deshalb eine weiter sinkende Baunachfrage. Doch immerhin können die Hersteller neben diesen negativen Haupttendenzen auch positive Entwicklungen feststellen.

Erfrischenderweise gibt es mit Nachhaltigkeit (50 Prozent) und Energieeffizienz (30 Prozent) wenigstens auch einen vielbeobachteten Trend, der nicht mit dem schwieriger werdenden Bauumfeld zu tun hat – es sei denn, man geht von der häufig gehörten (wenn auch aus Expertensicht nur bedingt richtigen) Ansicht aus, dass die gesetzlichen Vorgaben in Richtung Energieeffizienz die Bauprodukte und das Bauen per se teurer und fachkräfteintensiver machen und so die negativen Effekte auf die Baukonjunktur noch zusätzlich intensivieren würden.

(c) BauInfoConsult GmbH

Da der Neubau aufgrund weiter sinkender Fertigstellungszahlen laut vorläufigen Ergebnissen der aktuellen BauInfoConsult-Bauprognose wohl bis auf Weiteres als Impulsgeber ausfällt, ist das Modernisierungs- und Sanierungssegment gefragt. Doch auch hier hängt von der Heizungssanierung bis zur Dachgeschossdämmung derzeit alles an den Lippen der Berliner Koalitionäre: Sollte das neue Gebäudeenergiegesetz – wie derzeit leider zu befürchten – nicht vor der Sommerpause verabschiedet werden (und so zeitnah für Planungssicherheit sorgen), dürfte auf Bauherrenseite weiterhin (verständlicher) Attentismus vorherrschen und so die Realisierung vieler für den Klimaschutz dringend nötiger Maßnahmen weiter verzögern.

Pressemitteilung: BauInfoConsult GmbH