2. Mai 2024

Bauliche Innovationen für mehr Nachhaltigkeit: Bündnis ‚Sustainable Bavaria‘ fordert Experimentierrahmen von der Politik

(c) Bayerische Ingenieurekammer-Bau


München (pm) – Einen Experimentierrahmen für neue Baustoffe, Bauweisen und Energiekonzepte fordert das Bündnis ‚Sustainable Bavaria‘ von der Politik. So können wichtige Innovationen entstehen, mit denen deutsche Ingenieurskunst einen internationalen Spitzenrang einnimmt. Zu ‚Sustainable Bavaria‘ haben sich wichtige Player der bayerischen Baubranche zusammengeschlossen, um gemeinsam die digitale und ökologische Transformation der Branche voranzubringen.

„Das Bauwesen war immer geprägt durch Innovationen“, sagt Dr.-Ing. Markus Hennecke, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und Leiter einer Arbeitsgruppe von ‚Sustainable Bavaria‘. „Angesichts der Tatsache, dass das Abfallaufkommen der Baubranche und ihr CO2-Ausstoss viel zu hoch sind, benötigen wir dringend Innovationsschübe. Diese Innovationsschübe gelingen aber nur, wenn die Politik notwendige Rahmenbedingungen wie Reallabore schafft und die Gesellschaft die Innovationen akzeptiert“, so Hennecke weiter.

Sichtbare Veränderungen gibt es bereits. „Zirkuläres Bauen, das Wiedereinsetzen von Baustoffen im Zuge einer Kreislaufwirtschaft und die Verwendung nachwachsender Rohstoffe wie Holz, Stroh oder Lehm sind Beispiele für neue Ansätze im Baubereich. Die Baubranche hat sehr viele kreative Köpfe, die uns voranbringen“, führt Hennecke aus.

Um unsere heimische Bauwirtschaft international wettbewerbsfähig zu machen und gleichzeitig die Klimaauswirkungen des Bauens massiv zu verringern, brauchen wir die Möglichkeit des experimentellen Bauens wie es beispielsweise der aktuell diskutierte Gebäudetyp E vorsieht. Diesen Spielraum muss die Politik schaffen. Und es muss eine neue Fehler- und Förderkultur etabliert werden, die die Chancen des Experimentierens erkennt. Dann werden wir massive Innovationsschübe bekommen“, ist sich Dr.-Ing. Markus Hennecke sicher.

Mit dem Gebäudetyp E soll es zunächst einer fachkundigen Bauherrschaft ermöglicht werden, durch innovative und individuelle Planung nachhaltige Gebäude einfach und kostengünstig zu bauen. Der Verzicht auf nicht-sicherheitsrelevante Normen kann ein sehr wichtiger Baustein sein auf dem Weg zur ökologischen und bezahlbaren Bauwende.

Mehr über das Bündnis und seine Vision: www.sustainable-bavaria.de

Beispiele für innovatives und nachhaltiges Bauen stellt die Bayerische Ingenieurekammer- Bau am 13. Juli ab 18 Uhr in einem kostenfreien Digitalforum vor. Über vorgespannte Brücken komplett aus Granit spricht Georg Kusser, Geschäftsführer der Kusser Granitwerke GmbH. Marcel Burgstaller von der istraw GmbH & Co. KG stellt Bauprojekte mit Stroh vor. BayIka-Vorstand Dr. Markus Hennecke moderiert. Nähere Infos:
Online-Veranstaltung zu Innovationen im Bauwesen am 13. Juli

Die 6 Kernforderungen des Bündnisses Sustainable Bavaria lauten:

  • Digitalisierung als Voraussetzung für eine nachhaltige Transformation der Baubranche verstehen und nutzen
  • lebenszyklusbasierte Nutzung von Ressourcen
  • Einpreisung und Bewertung von Klimaauswirkungen
  • innovative Wege zu Nachhaltigkeit und Marktführerschaft gehen
  • klimafreundliche Maßnahmen für lebenswerte und resiliente Lebensräume
  • Klimabegeisterung durch Bildung schaffen

Dem Bündnis Sustainable Bavaria gehören an:

Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Architects for Future
Baustoff Recycling Bayern e. V.
Bayerische Architektenkammer
Bayerischer Bauindustrieverband e. V.
Bayerischer Industrieverband, Baustoffe, Steine und Erden e. V.
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA),
Landesverband Bayern
Die Wohnungswirtschaft Bayern (VdW Bayern)
Planerverbände Ingenieure

Pressemitteilung: Bayerische Ingenieurekammer-Bau