27. April 2024

Bauindustrie Hessen: „Wohnungsbau bricht ein“ Ein Fünftel weniger Baugenehmigungen in Hessen

Wiesbaden (pm) – Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen in Hessen ist eingebrochen. Im September 2022 sind die Baugenehmigungen für neue Wohngebäude im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (auf 504 Gebäude) um 21,0 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der genehmigten Wohnungen nahm gegenüber September 2021 um 32,2 Prozent ab (auf 1.639 Wohnungen). Das geht aus dem aktuellen Bericht des Statistischen Landesamtes Hessen hervor. Es wurden bis Ende September 5.152 Wohngebäude und 19.235 Wohnungen gebaut.

„Wenn der Trend sich fortsetzt, was absehbar ist, werden wir zuletzt im Jahr 2015 so wenig Wohngebäude und Wohnungen in Hessen errichtet haben. Die weiterhin rückläufigen Genehmigungszahlen sind Ausdruck der extremen Verunsicherung öffentlicher und privater Wohnungsbauer“, kommentiert Dr. Burkhard Siebert, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen, die Zahlen: „Aufgrund der explodierenden Material- und Energiepreise sowie der steigenden Finanzierungszinsen geht die Planungssicherheit verloren. Für einige Bauherren ist der Anstieg der Baukosten das nicht mehr verkraftbar, sie stellen Projekte zurück oder stoppen die Pläne ganz. Die Politik muss jetzt mit gezielten Investitionsanreizen, die den hohen Wohnungsbauzielen gerecht werden, gegensteuern. Markt und Branche brauchen ein klares politisches Bekenntnis für den Wohnungsneubau. Wir benötigen Gewissheit über die Förderkulisse für Neu- und Umbau sowie steuerliche Anreize. Nur so kann ein weiteres Absinken der Fertigstellungszahlen verhindert werden. Hauptaugenmerk muss auf Maßnahmen liegen, die es den Bauunternehmen erlauben, mit innovativen Ansätzen kostengünstigen Wohnungsbau in hoher Qualität zu realisieren“, so Dr. Burkhard Siebert.

Pressemitteilung: Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.V.