18. April 2024

Bauen braucht Gips

Berlin (pm) – Die Verbände des Trocken-, Aus- und Leichtbaus fordern die Sicherstellung der heimischen Gipsversorgung. „Wir wollen gemeinsam mit Umwelt- und Klimaschutz Wege finden, unseren bewährten Baustoff Gips weiterhin in der erforderlichen Menge zur Verfügung zu haben“, so kommentierte Felizitas Skala, Vorsitzende der BFA Ausbau und Trockenbau der BAUINDUSTRIE, die Veröffentlichung eines gemeinsamen Aufrufs zur Sicherung der heimischen Gipsgewinnung.

Im Zuge der Bemühungen, die CO2-Emissionen zu verringern, wurde in Deutschland der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern beschlossen und befindet sich aktuell in der Umsetzung. Damit verbunden sind jedoch drängende Fragen für andere Wirtschaftszweige und Wertschöpfungsketten, die beantwortet werden müssen. So wird aufgrund des Kohleausstieges bald kaum noch Gips aus den Rauchgasreinigungsanlagen der Kraftwerke (REA-Gips) zur Verfügung stehen, der bisher für die deutsche Gipsindustrie die wichtigste Rohstoffquelle war. Mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung wird ein wichtiger Stoffkreislauf unterbrochen, der besonders im Interesse des heimischen Bauens liegt, aber auch andere Wirtschaftszweige tangiert, und nun neu gedacht werden muss.

Gips ist ein seit Jahrtausenden bewährtes Naturprodukt. Auch in der Moderne wird der Gips für wichtige medizinische, bauliche und weitere Lösungen in Deutschland verantwortlich genutzt. Er bildet die Basis wichtiger nachgelagerter Wertschöpfungsketten mit unzähligen Arbeitsplätzen.

Besonders im Bauwesen wird der Bedarf an Gipsprodukten absehbar steigen, denn der Einsatz von Gips, einem hochwertigen und ökologischen Baustoff, dient auch wichtigen gesellschaftlichen Zielen: U.a. der Förderung nachhaltiger leichter Bauweisen und der sozialverträglichen urbanen Entwicklung und Wohnraumschaffung.

In Deutschland fehlen hunderttausende von bezahlbaren Wohnungen. Moderner Hochbau und Wohnungsbau soll ökologisch, flächensparend, flexibel nutzbar, ressourceneffizient, brandsicher und bezahlbar sein. Für den Klimaschutz steht die Modernisierung jedes zweiten Bestandsgebäudes an, wie die EU-Kommission in ihrer Strategie „Renovierungswelle“ des Green Deal vorschlägt. Klimafreundlicher Trocken- und Leichtbau ist die Antwort auf diese Anforderungen und Bauaufgaben. Der zentrale Baustoff dafür ist Gips, zu dem es keine Alternative mit ähnlich positiven Eigenschaften gibt.

Die Unternehmen der Gipsindustrie sind also Teil der Lösung, um die beschriebenen gesellschaftlich gewünschten Bauvorgaben erfüllen zu können. Daher ist es wichtig, ausreichend Gips aus heimischen Quellen zur Verfügung zu stellen.

Pressemitteilung: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.