26. April 2024

Auszeichnung für die besten Hamburger Bauten 2022!

Hamburg (pm) – Es ist wieder soweit: die besten aktuellen Bauwerke Hamburgs wurden mit dem renommierten BDA Hamburg Architektur Preis und dem BDA / Hamburger Abendblatt Publikums Architektur Preis ausgezeichnet. Mit dem Architektur Preis will der BDA Hamburg im Turnus von zwei Jahren vorbildliche Architektur aus dem Großraum Hamburg würdigen und Qualitätsmaßstäbe in der zeitgenössischen Architektur setzen. Ausgezeichnet werden dabei Architekt*innen zusammen mit ihren Bauherr*innen für das gemeinsame Werk. Die Preisträger*innen erhalten eine Urkunde und alle preisgekrönten Bauten werden umfassend auf der BDA Website, in einer Ausstellung und in einer Katalogdokumentation einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seit Kurzem gibt es auch eine Online-Map, in der alle Bauten im 1. Preisrang seit 1996 im Stadtraum kartiert sind. Über eine Routenfunktion werden die Wege angezeigt sowie detailliertere Informationen zu den Bauten. Zum zweiten Mal wurden Kurzfilme erstellt, die die ausgezeichneten Bauprojekte im 1. Preisrang dokumentieren.

Die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Dr. Dorothee Stapelfeldt, schrieb nach Bekanntwerden der Wettbewerbsergebnisse: „…eine wichtige Botschaft, die von diesem Preis ausgeht: Gut zu entwerfen, zu planen, zu bauen, zu sanieren lohnt jede Anstrengung. Es sind Architektinnen und Architekten und alle, mit denen sie zusammenarbeiten, die für den künftigen Charakter unserer gebauten Umwelt verantwortlich sind, für Zeiträume, die nicht selten über unsere Lebensspanne hinausreichen.“

Finn Warncke, 1. Vorsitzender des BDA Hamburg ergänzt zum diesjährigen Ergebnis: „Gute Architektur schafft ein lebenswertes Umfeld. Sie geht mit der bestehenden Bausubstanz respektvoll um und schützt solche Gebäude, die zur Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt beitragen. Die Qualität der Architektur manifestiert sich im einzelnen Gebäude. Und dies stellen die Gewinnerbauten des Jahres 2022 eindrücklich unter Beweis. Sie überzeugen mit herausragender Qualität beim sozialen Wohnungsbau, bei der Nachverdichtung, im Hochschulbau, bei der sozialen Infrastruktur und im Gewerbebau sowie beim Umgang mit dem Bestand. Sie setzen allesamt neue Highlights in der Architektur für Hamburg.“

Preisträger*innen des BDA Hamburg Architektur Preises 2022

Die drei gleichrangigen BDA Hamburg Architektur Preise 2022 (1. Preisrang) gehen an:

1. Preis für den: Neubau Atelierhaus der Hochschule für bildende Künste, Lerchenfeld 2, 22081 Hamburg-Uhlenhorst

Bauaufgabe: Neubau Atelierhaus: im Erdgeschoss drei Galerieräume für Ausstellungen, in den Obergeschossen 12 Ateliers mit je 125 qm für Bildhauerei, Malerei und Zeitbezogene Medien, im Untergeschoss Bibliotheksarchiv, Serverraum, Technik- und Lagerräume
Architekt*in: Winking · Froh Architekten GmbH, Hamburg
Bauherr*in: Sprinkenhof GmbH, Hamburg

 

(c) Stefan Josef Müller, Berlin

Jurybeurteilung: „Eine dienende Ergänzung, kein Ausrufezeichen. Das neue Atelier- haus behauptet sich neben dem mächtigen Hauptgebäude der HFBK von Fritz Schuma- cher mit leisen Eigenheiten: der leichten Drehung aus der Straßenflucht, den schrägen Einfassungen der raumhohen Öffnungen, der flächigen Fassade aus unregelmäßig ge- branntem Klinker. Ein robustes Haus, das im Inneren mit struktureller Schönheit und Nutzungsoffenheit überzeugt: Um den zentralen Kern mit umlaufendem Treppenhaus und gebäudehohem Luftraum ordnen sich egalitär die dringend benötigten Atelierräume und auf Straßenniveau ein Ausstellungsraum an. Der stringente Grundriss, der Roh- baucharme mit Sichtbetonwänden und Rippendecken – das alles gibt dem Haus einen Werkstattcharakter, in dem die Kunst und die Produktionsbedingungen der Studieren- den die Hauptrolle spielen.“

 

Einen weiteren 1. Preis teilen sich drei Büros. Sie werden gemeinsam für ihre Wohnungsbauprojekte im Pergolenviertel ausgezeichnet.

1. Preis für den:Wohnungsbau Pergolenviertel – Baufelder 1 und 7 Winterlindenweg 50-92 (BF1), Feldahornweg 65-83 (BF7), 22297 Hamburg-Alsterdorf

Bauaufgabe: Neubau von 366 öffentlich geförderten Mietwohnungen
Architekt*in: Winking · Froh Architekten GmbH, Hamburg
Bauherr*in: SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft, Hamburg

(c) Stefan Josef Müller, Berlin

1. Preis für denWohnungsbau Pergolenviertel – Baufeld 3b Loki-Schmidt-Platz 1-31, Winterlindenweg 69 und 71, 22297 Hamburg-Alsterdorf

Bauaufgabe: Neubau von 198 Wohneinheiten – davon 50 öffentlich gefördert – für Familien und Singles, zwei Baugemeinschaften, Wohn-Pflegegemeinschaft, Gemeinschaftsräume, Gästewohnung, Bike-Repair-Café und Hofladen
Architekt*in: kbnk ARCHITEKTEN GMBH, Hamburg
Bauherr*in:Richard Ditting GmbH & Co. KG, Hamburg, BVE – Bauverein der Elb- gemeinden eG, Hamburg (geförderter Wohnungsbau), Lehmann Immobilien, Hamburg (frei finanzierter Wohnungsbau), Johann Daniel Lawaetz-Stiftung, Hamburg (stellv. für Baugemeinschaften „Stadtliebhaber“ und „Einklang“)

(c) Piet Niemann, Hamburg

1. Preis für den: Wohnungsbau Pergolenviertel – Baufelder 5 und 6, Winterlindenweg 2-8 (BF 5) und 10-18 (BF 6), 22297 Hamburg-Alsterdorf

Bauaufgabe: Genossenschaftlicher Wohnungsneubau mit gemischt genutzter Quartiersmitte, 116 geförderte und freifinanzierte Mietwohnungen, Schwimmbad im UG und gewerbliche Nutzungen im EG
Architekt*in: coido architects, Hamburg
Bauherr*in: HANSA Baugenossenschaft eG, Hamburg

(c) Hannes Heitmüller, Hamburg

 

Jurybeurteilung: „Mit dem Pergolenviertel knüpft Hamburg in Maßstab und Nutzungsmischung an die großen Reformsiedlungen der 1920er Jahre und ihren Traum eines guten Lebens für alle an. Zwar macht der Städtebau von E2A Architekten für die Gestaltung der Architektur strenge Vorgaben, doch gelingt es den ausgezeichneten Büros, diese eigenständig zu interpretieren, von der Farbigkeit und den Zierelementen der Klinkerfassaden über die Ausdifferenzierung von Grundrissen, Loggien und Balkonen bis hin zum Umgang mit dem Motiv des Rundbogens, das dem Wohnviertel seine visuelle Identität gibt. Der gemeinschaftlich orientierte Grundgedanke des Quartiers findet seine architektonische Entsprechung im seriellen, zum Teil fast industriellen Charakter der Neubauten, die ne- ben unterschiedlichen Wohnangeboten auch Läden, soziale Einrichtungen und sogar ein Schwimmbad aufnehmen. Mit den großen Wohnhöfen und den Kleingärten in Laufweite ist ein Stück grüne, belebte Stadt entstanden, wie man es sich nicht nur für Hamburg wünscht.“

1. Preis für die: Revitalisierung Congress Center Hamburg, Congressplatz 1, 20355 Hamburg-Mitte

Bauaufgabe: Um- und Neubau einer Versammlungsstätte mit 50 Sälen für bis zu 12.000 Besucher*innen
Architekt*in: ARGE agn Leusmann und TIM HUPE Architekten, Hamburg
Bauherr*in:CCH Immobilien GmbH & Co. KG c/o Sprinkenhof GmbH, Hamburg

(c) Piet Niemann, Hamburg

 

Jurybeurteilung: „Wie selbstverständlich wirkt das neue Entree des CCH, das die Gäste vom Congressplatz kommend mit viel Licht und Luft empfängt: Das schwindelerregend hohe Atrium verteilt die Besucher über eine ausladende Freitreppe und Galerien in die mehr als 50 Säle und Räume des CCH, dem zur Bauzeit 1973 größten Kongresszentrum Europas. Mit architektonischer Eleganz öffnet der neue Mantelbau nicht nur den in die Jahre gekommenen und nun vollständig sanierten Mammutkomplex, sondern bildet auch städtebaulich einen Missing Link: zwischen dem Dammtorbahnhof und dem zwei Ebenen höher gelegenen Planten un Blomen, Hamburgs schönstem Stadtgarten. Die Architektur der Nachkriegsmoderne zu ertüchtigen und wertzuschätzen, ist das Gebot der Stunde: Das neue CCH umarmt die vorher heterogenen Gebäudemassen des Bestands und zeigt, dass sie viel mehr sind als graue Energie, die es allein schon aus ökologischen Gründen zu erhalten gilt.“

Der BDA / Hamburger Abendblatt Publikums Architektur Preis (1. Preis) geht an folgendes Architekturbüro und dessen Bauherr für die Bebauung:

1. Preis für den: Carlsen Verlagscampus, Völckersstraße 20, 22765 Hamburg-Altona

Bauaufgabe: Umbau von Industriehallen in einen 1.423 qm großen zweige- schossigen Bürobau: von einer großen Halle mit einer ins Obergeschoss ragenden hohen Dachkonstruktion und einer kleinen Halle als eine Art Seitenflügel
Architekt*in: de Winder Architekten, Berlin in ARGE mit Stern Architekten, Hamburg
Bauherr*in: Carlsen Verlag GmbH, Hamburg

(c) Mark Seelen Photography, Hamburg

 

Der Gewinnerbau wurde unter großer Publikumsbeteiligung aus zwölf nominierten Bauten von den Leser*innen der Tageszeitung Hamburger Abendblatt gewählt.

Jury

· Prof. Andreas Hild, Architekt BDA, München (Juryvorsitz)
· Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor der Freien und Hansestadt Hamburg · Doris Kleilein, Architekturjournalistin und Verlegerin, Berlin
· Prof. Elke Reichel, Architektin BDA, Stuttgart
· Gerhard Wittfeld, Architekt BDA, Aachen

Die Jury wählte in diesem Jahr aus 63 Bewerbungen der Baujahre 2020 – 2022 aus dem Großraum Hamburg drei gleichrangige Preise im 1. Preisrang, fünf gleichrangige Preise im 2. Preisrang sowie vier gleichrangige Preise im 3. Preisrang. Außerdem erhielten 27 Bauten eine Lobende Erwähnung, die im Katalog wie in der Ausstellung des BDA Hamburg Architektur Preises 2022 präsentiert werden. Für den Publikums Architektur Preis, den der BDA Hamburg gemeinsam mit der Tageszeitung Hamburger Abendblatt in einer zweiten Stufe vergibt, nominierte sie sie zwölf Bauten. Drei davon wurden ausgezeichnet. Der Katalog erscheint im Hamburger Dölling und Galitz Verlag unter dem Titel „BDA Hamburg Architektur Preis 2022 – Die Baujahre 2020 – 2022“ und ist zum Preis von 19,80 € im Buchhandel erhältlich.

Ausstellung

Die Ausstellung wird an zwei Orten zu sehen sein:
• vom 21. -30. November 2022 als Preview Jupiter, im ehemaligen Kaufhaus Karstadt Sport Mönckebergstraße 2-4, 20095 Hamburg, im Rahmen des Baukultur-Novembers der Hamburger Stiftung Baukultur
• vom 5. Dezember 2022 – 3. März 2023 BDA Hamburg Galerie Shanghaiallee 6, 20457 Hamburg

Pressemitteilung: BDA Hamburg