9. Dezember 2024

Auf die Planung kommt es an: Öffentliches Bauen und Sanieren mit Holz

Anzeige – Wenn Deutschland den gesetzlich geforderten klimaneutralen Gebäudebestand bis 2045 erreichen will, besteht akuter Handlungsbedarf. Ein Wandel hin zu einer klimapositiven Baukultur wird vielerorts greifbar – es entstehen Schulen, Kitas und mitunter ganze Wohnquartiere aus Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen.

Öffentliche Bauherren sehen sich dabei vor neue Herausforderungen bei der Planung von Holzbauprojekten gestellt. Die Fragen gehen in die Richtung des Vergaberechts, des Baurechts und der Bautechnik.

Denn die traditionelle, in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) vorgegebene, Schritt-für-Schritt Vorgehensweise der Bauplanung wird heutigen Anforderungen an öffentliche Bauprojekte nicht mehr gerecht. Sie ist nicht geeignet, Berliner Flughäfen, Elbphilharmonien oder aber Wohnanlagen und Kitas in Holz mängelfrei und kosteneffizient zu erstellen. Nur eine vernetze Planung von Gewerken und Abläufen ermöglicht schnelles, effizientes, wirtschaftliches und transparentes Bauen, auch in Bezug auf Klimaschutzziele.

Städtischer Wohnungsbau in Holz: Das ehemalige Kasernengelände der Prinz-Eugen-Kaserne in München wurde in ein Stadtquartier mit 1800 Wohnungen umgewandelt, davon 566 in Holzbauweise. Bild: : FNR/GeodatenService München, 2020

Holz- vs. Massivbau: andere Planung berücksichtigen

Um öffentliche Holzbauprojekte erfolgreich auf den Weg zu bringen, ist ein zielgenaues Planungs- und Vergabeverfahren maßgeblich. Denn schon bei der Planung und Ausschreibung gilt es, die deutlichen Unterschiede im Vergleich zum Massivbau zu berücksichtigen, z. B. beim Zeitablauf der HOAI-Leistungsphasen, bei der Bauantragseinreichung sowie bei der rechtzeitigen Einbindung der Holzbaukompetenz. Am Anfang aller Planung stehen dabei eine klare Materialentscheidung des Bauherrn bzw. der Kommune zugunsten eines Holzbaus und eine anschließende zielgerichtete Nutzung des Leistungsbestimmungsrechts.

Energetisch optimierte (Holz-)Neubauten können wirtschaftlich realisiert werden, wenn die an der Planung beteiligten Büros von Anfang an kooperieren und frühzeitig eine aufeinander abgestimmte Gesamtkonzeption (integrale Planung) entwickeln, in der die energetischen Anforderungen im Hinblick auf die Gebäudegeometrie und die technischen Anlagen optimiert werden.

Innenaufnahme Körschtalschule; Holzmodulbau. Bild: FNR/markus guhl fotografie

Online-Seminarreihe Holzbau für öffentliche Bauherren

Um dem enormen Informationsbedarf seitens der Kommunen und öffentlichen Auftraggeber zu dem Thema Holzbau zu begegnen, bietet die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und zusammen mit der Charta für Holz, den kommunalen Spitzenverbänden sowie der Bundesarchitektenkammer mit der Seminarreihe „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“ ein Forum für den Austausch der beteiligten Akteure. Anhand von zahlreichen Praxisbeispielen wird die Machbarkeit und der Weg zu einer klimapositiven Holzbaukultur in Deutschland aufgezeigt.

Das Angebot richtet sich an Mitarbeitende in Stadtämtern und kommunalen Baubetrieben, Vergabestellen, Klimaschutzbeauftragte aus Kommunen, Behörden, öffentlichen Einrichtungen und alle an nachhaltigem Bauen Interessierte. Aber auch Architektinnen und Architekten, Ingenieurinnen und Ingenieure, die Bauvorhaben mit Nachhaltigkeitsanforderungen für öffentliche und private Auftraggebende planen und überwachen, werden adressiert.

Das Programm 2024 fokussiert auf die Themen Serielles Sanieren, Verwaltungsbauten in Holz sowie Schul- und Kitabauten und stellt verschiedene kommunale Praxisbeispiele vor.

Termine & Themen 2024

  • 08.10.2024 | Kommunale Funktionsgebäude in Holz – klimabewusstes und ressourcenschonendes Bauen
  • 05.12.2024 | Neubau von Hortgebäuden mit Stroh und Holz

Zur Anmeldung: https://veranstaltungen.fnr.de/holzbau/anmeldung
Die Teilnahme ist kostenfrei. Ein Teilnahmezertifikat wird ausgestellt.

Holzständerbauweise mit Brettstapeldecken, direkt verputzte strohballengedämmte Außenwände, Treppenhaus und Aufzugschacht aus Brettsperrholz: Neubau des Verwaltungsgebäudes, Norddeutsches Zentrum für Nachhaltiges Bauen. Bild: NZNB GmbH

Anzeige der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)