23. Juni 2025

Architektur als Bildungskatalysator: Das Projekt „Von Braunkohle zu Bildung“ in der Lausitz

Berlin (abki) – In Kolkwitz, einer ländlichen Gegend im Osten Brandenburgs nahe der polnischen Grenze, entsteht ein zukunftsweisendes Bildungszentrum, das der ehemaligen Braunkohleregion Lausitz neue Perspektiven eröffnet. Unter der Federführung der Berliner Architekten SEHW Architektur, mit Prof. Xaver Egger an der Spitze, wurde nach einem Wettbewerbssieg ein umfassendes städtebauliches Konzept für eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe und Dreifach-Sporthalle entwickelt.

Das architektonische Konzept der Schule besticht durch seine flache, in die Landschaft eingebettete Bauweise, die sich aus mehreren Volumen zusammensetzt. Diese Anordnung bietet nicht nur einen visuellen, sondern auch einen funktionalen Übergang zwischen dem benachbarten Dorf und der umgebenden Natur. Das Herzstück des Komplexes bildet eine großzügige Pausenhalle, die wie ein Marktplatz die verschiedenen Lerncluster miteinander verbindet.

Im Inneren des Gebäudes überzeugt das Design durch eine klare Strukturierung der Räume, die flexible Nutzungsmöglichkeiten für unterschiedliche pädagogische Ansätze bietet. Die allgemeinen Unterrichtsräume befinden sich im Obergeschoss, während spezialisierte Fachräume und Gemeinschaftsflächen das Erdgeschoss belegen. Besonders hervorzuheben sind die zentralen Lernzonen und großzügigen Freitreppen, die kommunikative Begegnungsräume schaffen. Die Integration von Dachterrassen, die als grüne Klassenzimmer dienen, stärkt die Verbindung von Innen- und Außenräumen.

Das Gebäude wird von einer hellen Klinkerfassade geprägt, die nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch die Nachhaltigkeit des Projekts unterstreicht. Große Fensterbänder sorgen für eine optimale Tageslichtnutzung und tragen zu einem rhythmischen Erscheinungsbild bei. Im Bereich der Nachhaltigkeit setzt das Gebäude zudem auf eine natürliche Lüftung und eine ausgeklügelte Energieeffizienz, unter anderem durch die Speicherung von Kühle in den massiven Betondecken und ein durchdachtes Regenwassermanagement.

Die Landschaftsarchitektur, realisiert in Zusammenarbeit mit dem Büro Schönherr, spielt eine entscheidende Rolle im Gesamtkonzept. Begrünte Innenhöfe, eine Streuobstwiese und weitere grüne Freiräume unterstützen das natürliche Kühlungssystem der Anlage und fördern ein angenehmes Mikroklima.

Mit diesem innovativen Projekt demonstriert SEHW Architektur eindrucksvoll, wie Architektur als Katalysator für Bildung und gesellschaftlichen Wandel in einer strukturschwachen Region fungieren kann. Das Bildungszentrum in Kolkwitz ist somit mehr als nur eine Schule; es ist ein Beispiel dafür, wie zukunftsorientierte Architektur dazu beitragen kann, junge Familien in der Region zu halten und Bildungschancen nachhaltig zu verbessern.

Quelle: sehw architektur, Hilfsmittel: KI, Lektorat: Architekturblatt