8. Mai 2024

Angespannte Lage in der hessischen Bauwirtschaft: Der Wohnungsbau bereitet weiter Sorge

Frankfurt (pm) – Der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V. informiert über die Situation im hessischen Baugewerbe zum Jahresbeginn 2024.

Der Bauwirtschaft wird auch in den nächsten Jahren weiterhin große Bedeutung zukommen. Das zeigt sich auch in der Anzahl der Beschäftigten. Die jahresdurchschnittliche Beschäftigtenzahl ist im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 2,6 % angestiegen. Zwischenzeitlich sind fast 69.000 Beschäftigte in Hessen auf dem Bau direkt tätig. Das zeigt die stabilisierende Wirkung des Baugewerbes für unsere Volkswirtschaft und die Zukunftsperspektiven, die eine Berufstätigkeit auf dem Bau bietet.

Die Zahlen zum baugewerblichen Jahresumsatz 2023 für Hessen liegen derzeit noch nicht vor, aber der zu erwartende Umsatzzuwachs ist vorwiegend den Preisen für das Baumaterial geschuldet.

Eine repräsentative Übersicht bildet eine Gesamterhebung, die jährlich zum 30. Juni vorgenommen wird. Sie zeigt für das Jahr 2023, dass der baugewerbliche Umsatz im Juni 2023 gegenüber dem Vorjahr um 10 % gestiegen ist. Einen Zuwachs gab es bei allen Beschäftigtengrößenklassen. Den größten Zuwachs konnten Betriebe mit 50-99 Mitarbeiter verzeichnen.

Die vorliegenden Zahlen für das Jahr 2023 ergeben, dass die geleisteten Arbeitsstunden gegenüber dem Vorjahr rückläufig waren. Das ist ein deutliches Zeichen einer Konjunktureintrübung. Das gilt insbesondere für den Wohnungsbau, aber auch im gewerblichen und industriellen Bau ist eine Zurückhaltung deutlich erkennbar. Beim öffentlichen Bau und Verkehrsbau gilt es zu berücksichtigen, dass der Straßenbau eine wesentliche Rolle spielt und die öffentliche Hand aufgrund der Vielzahl an finanziellen Aufgaben jeweils Prioritäten zu setzen hat.

Auch wenn sich zum Jahresende ein nominales Plus im Umsatz abzeichnen wird, so kommt es zu einem realen Umsatzrückgang. Der Verband geht bei den Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen von einem Jahresumsatz von ca. 6,1 Mrd. Euro und für die gesamte hessische Bauwirtschaft von ca. 9,5 Mrd. Euro aus.

Der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen erwartet in seiner Prognose für das Jahr 2024, dass der Wohnungsbau sowohl nominal als auch real rückläufig sein wird. Bei Wirtschaftsbau ist insgesamt mit einer gleichbleibenden Entwicklung zu rechnen, sofern es nicht zu weiteren einschneidenden Ereignissen kommen sollte.
Auch der öffentliche Bau und Verkehrsbau wird sich in Hessen auf dem Niveau von 2023 fortsetzen.

Quelle: Verbands baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V. (VbU Hessen)