7. Dezember 2025

Suzhou Museum of Contemporary Art steht kurz vor der Fertigstellung – Ausstellung „Materialism“ von BIG kuratiert

Kopenhagen (abki) – Das vom Architekturbüro BIG entworfene Suzhou Museum of Contemporary Art (Suzhou MoCA) wird in Kürze seine Türen für die Ausstellung Materialism öffnen. Das 60.000 m² große Museum ist als Dorf aus zwölf Pavillons unter einem bandförmigen Dach gestaltet und bietet eine moderne Interpretation jener Gartenelemente, die Suzhous Architektur, Landschaft und Urbanismus seit Jahrhunderten prägen. Materialism, kuratiert von BIG, führt Besucherinnen und Besucher auf eine Reise durch Materialien – beginnend bei Stein und endend bei Rezyklat.

Beauftragt von der Suzhou Harmony Development Group und entworfen von BIG – Bjarke Ingels Group in Zusammenarbeit mit ARTS Group und Front Inc. liegt das Suzhou MoCA am Ufer des Jinji-Sees als neuer Ort für zeitgenössische Kunst, Design und öffentliches Leben in China. Die offizielle Museumseröffnung ist für 2026 geplant.

Die Architektur des Museums greift die Tradition der Suzhou-Gärten auf, indem sie den „lang“ 廊 – einen langen, überdachten Korridor – neu interpretiert. Zehn miteinander verbundene Pavillons liegen unter einem durchgehenden Dach, dessen sanfte Wellenbewegungen an die Silhouette traditioneller Ziegeldächer erinnern. Zwei weitere Pavillons werden im kommenden Jahr entstehen; sie ragen über den Jinji-See hinaus und werden über überdachte Wege an den Hauptbau angeschlossen.

„Suzhou ist die Wiege des chinesischen Gartens. Unser Entwurf für das Suzhou Museum of Contemporary Art ist als Garten aus Pavillons und Höfen gedacht. Die einzelnen Pavillons sind durch verglaste Galerien und Portiken miteinander verknüpft und bilden einen chinesischen Knoten aus Skulpturenhöfen und Ausstellungsräumen. Zwischen den Stützen des Riesenrads hindurch verwebt sich das Museum wie ein Rhizom und verbindet die Stadt mit dem See. Das Ergebnis ist ein künstliches Labyrinth aus Pflanzen und Kunstwerken, in dem man sich verlieren kann. Seine knotige Logik wird erst aus den Gondeln des Riesenrads vollständig sichtbar. Gegen den offenen Raum des Sees bildet die sanft konische Dachlandschaft eine elegante Silhouette am Ufer. Von oben betrachtet wird die Edelstahl-Dachhaut zur fünften Fassade.“
— Bjarke Ingels, Founder & Creative Director, BIG

Mit gewellten und gebogenen Glasflächen sowie warmem Edelstahl verkleidet, spiegeln die Fassaden Himmel, Wasser und Gärten wider und lassen die Grenzen zwischen Bauwerk und Natur verschwimmen. Die Pavillons sind ober- und unterirdisch durch Brücken und Tunnel miteinander verbunden und ermöglichen flexible Besucherführungen – angepasst an Jahreszeiten und Ausstellungen. Der Rundgang führt durch eine Abfolge von Gärten und Höfen, die Kunst, Natur, Geschichte und Wasser miteinander verweben.

Beim Betreten des Geländes gelangen Besucher auf einen großzügigen Vorplatz vor dem Besucherzentrum. Von hier aus können sie ins Museum eintreten oder die weitläufigen Außenanlagen erkunden, die sich über Stege und Wege bis in den Jinji-See hinein erstrecken – sichtbar auch vom Suzhou-Riesenrad.

Im Inneren sorgen Oberlichter und Lichtbänder für wechselnde Schatten- und Lichtspiele in den Galerien.

Vier Pavillons bilden das zentrale Ausstellungserlebnis; weitere Pavillons beherbergen eine große Eingangshalle, einen Multifunktionssaal, ein Theater und ein Restaurant. Ein durchgehender Rundgang verzweigt sich in kleinere Wege zwischen den Galerien.

Die Landschaftsgestaltung schafft entlang des Jinji-Sees einen einladenden öffentlichen Raum aus miteinander verbundenen Gärten. Richtung See verändern sich die Gärten schrittweise von befestigten Flächen über Grünräume bis hin zu wasserbezogenen Bepflanzungen – eine natürliche Progression von Museum zu Land zu Wasser.

Das Suzhou MoCA ist auf die GBEL 2-Star Green Building Zertifizierung Chinas ausgelegt und integriert passive Verschattung, natürliche Belüftung sowie lokal bezogene Materialien, um ein nachhaltiges kulturelles Wahrzeichen für die Stadt zu schaffen.

Die Ausstellung Materialism baut auf Bjarke Ingels’ einjähriger Gast-Herausgeberschaft des italienischen Designmagazins Domus auf, bei der jede Ausgabe einem einzelnen Material gewidmet war. Die Ausstellung zeigt, wie Stein, Erde, Beton, Metall, Glas, Holz, Textil, Kunststoff, Pflanzen und Rezyklat die Architektur der BIG-Projekte prägen. Großmaßstäbliche Mock-ups und Modelle von 20 BIG-Projekten – darunter das Kopenhagener BIG-Studio, das Dänische Seefahrtsmuseum, Google Bay View und The Plus – ermöglichen Einblicke in räumliche und haptische Qualitäten der Materialität.

Die Sitzmöbel der Ausstellung bestehen aus den jeweils thematisierten Materialien und bieten ein multisensorisches Erlebnis aus Form und Textur. Jede Beschriftung ist aus dem jeweiligen Material gefertigt – darunter gelber Roststein, Stampflehm und Terrazzo – und verdeutlicht die Vielfalt der Ausdrucksformen von Materie.

Das Suzhou MoCA ergänzt BIGs weltweites Kulturportfolio, darunter The Twist im Kistefos Sculpture Park in Norwegen, das Musée Atelier Audemars Piguet in der Schweiz und das LEGO Museum in Dänemark. Materialism folgt BIG-Ausstellungen wie Yes Is More (2009), Hot to Cold (2015) und Formgiving (2019). Die Ausstellung wird in den kommenden Monaten eröffnet – noch vor der offiziellen Eröffnung des Suzhou Museum of Contemporary Art im Jahr 2026.

Quelle: BIG-Bjarke Ingels Group · KI-gestützte Textaufbereitung · Redaktion: Architekturblatt