28. November 2025

Künstliche Intelligenz beschleunigt digitale Transformation im Rechnungswesen 

Berlin (pm) – Künstliche Intelligenz (KI) wird zum zentralen Treiber im Rechnungswesen und verändert Prozesse spürbar. Mehr als jedes zweite Unternehmen (53 Prozent) nutzt KI in diesem Bereich bereits oder befindet sich in der Implementierung. Das zeigt die neue Studie „Digitalisierung im Rechnungswesen 2025/2026“ von KPMG in Deutschland. Zugleich wächst das Bewusstsein für die strategische Bedeutung der Technologie: 61 Prozent der Befragten sehen KI bereits heute oder künftig als wesentlichen Erfolgsfaktor im Finanzbereich.

„KI ist längst Teil des Finanz- und Rechnungswesens und verändert die Arbeit spürbar“, sagt Mathias Winkler, Partner im Bereich Performance & Strategy bei KPMG. „Vor allem bei standardisierten Aufgaben wie der Belegverarbeitung oder Buchungen steigert sie die Effizienz. Viele Unternehmen nutzen das, um Qualität und Geschwindigkeit ihrer Prozesse zu erhöhen.“

Unternehmen, die KI im Rechnungswesen einsetzen, berichten mehrheitlich von Verbesserungen – insbesondere in transaktionalen Prozessen wie der Zahlungsabwicklung. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Befragten beobachtet unmittelbar nach Einführung eine deutliche Zeitersparnis, rund 70 Prozent verzeichnen kurzfristig oder mittelfristig eine höhere Prozessqualität. Auch Kosteneffekte werden sichtbar: 15 Prozent erzielen sofortige Einsparungen, weitere 54 Prozent berichten von positiven Ergebnissen im weiteren Verlauf.

KI im Realitätscheck: Euphorie weicht Praxiserfahrung

Zwei Drittel (66 Prozent) der Unternehmen geben an, dass sich ihre Erwartungen an KI-basierte Lösungen im Rechnungswesen erfüllt haben. 17 Prozent berichten dagegen von bislang unerfüllten Erwartungen. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Einschätzung damit nüchterner aus – ein Zeichen zunehmender Praxiserfahrung und realistischeren Erwartungshaltungen an die derzeitige technologische Leistungsfähigkeit.

Gleichzeitig zeigt die Studie, dass der Fortschritt nicht ohne Hürden bleibt. Datenschutz und Datensicherheit gelten für 65 Prozent als die größten Herausforderungen, gefolgt von der Nachvollziehbarkeit und Transparenz von KI-Algorithmen (59 Prozent). Auch die fehlende Standardisierung (46 Prozent) und die rechtliche Einordnung von KI-Systemen (40 Prozent) gelten als wesentliche Hemmnisse.

„Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, technologische Innovation und regulatorische Anforderungen in Einklang zu bringen“, sagt Axel Bachmann, Partner für Regulatory Advisory und Head of Digital Process Compliance bei KPMG. „Gerade im Umgang mit sensiblen Finanz- und Personendaten ist ein klarer Rahmen für Datenschutz und KI-Governance unerlässlich.“

Rechnungswesen wird zunehmend digitalisiert

Neben KI treiben Unternehmen auch die allgemeine Digitalisierung ihres Rechnungswesens konsequent voran. Nahezu alle Organisationen haben ihre digitalen Grundlagen in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Der Fokus liegt dabei auf der papierlosen Buchhaltung und der Standardisierung von Arbeitsabläufen: 26 Prozent der Unternehmen arbeiten bereits vollständig papierlos, weitere 46 Prozent zumindest in Teilbereichen. Auch die Vereinheitlichung von Workflows schreitet voran – 13 Prozent haben sie abgeschlossen, 45 Prozent befinden sich in der Umsetzung.

Zugleich gewinnen neue Technologien zunehmend an Bedeutung: 28 Prozent der Befragten haben maschinelles Lernen fest in ihre Prozesse integriert – fast doppelt so viele wie 2023. Cloud-Systeme sind bei 59 Prozent im Einsatz, Robotic Process Automation (RPA) bei 32 Prozent.

Weitere Informationen sowie die vollständigen Ergebnisse der Studie „Digitalisierung im Rechnungswesen 2025/2026“ zum Download finden Sie auf unserer Themenseite: Digitalisierung im Rechnungswesen 2025/2026 – KPMG in Deutschland

Quelle: KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft