Wien/A (abki) – In der idyllischen Umgebung von Bergheim, nahe der Stadt Salzburg, wird eindrucksvoll demonstriert, wie eine leerstehende Industriehalle zu einem Vorzeigeprojekt für nachhaltige Architektur transformiert werden kann. Ursprünglich in den 1970er Jahren errichtet und bis in die späten 1980er erweitert, dienten die Hallen des Versandhändlers Universal einst dem florierenden Versandgeschäft. Mit der Zeit und den Veränderungen im Handel durch Globalisierung und Online-Marktplätze wurden diese jedoch obsolet.
Das Architekturbüro smartvoll und der Bauherr Marco Sillaber entschieden sich gegen den Abriss und für eine innovative Umnutzung der bestehenden Strukturen. Sie verfolgten das Konzept des adaptive reuse, um das Gelände in ein dynamisches Zentrum für Produktion, Büros und Gastronomie umzugestalten, und wandelten die Herausforderungen des Gebäudebestands in Vorteile um.


Die Architekten machten sich die großzügigen Raumhöhen und die robusten Materialien der alten Hallen zunutze, um flexible und ansprechende Arbeitsumgebungen zu schaffen. Ein wesentliches Merkmal des Umbaus ist die verbesserte Lichtführung: Durch neu eingelassene Atrien in das Dach gelangt Tageslicht tief in die Hallen hinein. Diese architektonischen Eingriffe erhellen nicht nur die tiefen Räume, sondern schaffen auch echte Außenräume im Inneren der Gebäude.


Anstelle klassischer Geschosse zog das Design Plattformen ein, die eine offene Raumkonfiguration und vertikale Kommunikationswege ermöglichen. Alle Bereiche profitieren gleichmäßig von den lichtdurchfluteten Atrien und der mehrgeschossigen Raumgestaltung. Individuell gestaltete Innenräume geben jeder Halle ein eigenes Gesicht und teilen die weitläufige Struktur in verständliche und menschlich skalierbare Einheiten auf.


Das Projekt wurde 2021 fertiggestellt und als Handelszentrum 16 neu eingeweiht. Es zeigt auf, dass nachhaltiges Bauen vielschichtige Ansätze erfordert, die auch an unerwarteten Orten umsetzbar sind. Durch die Umnutzung wurden erhebliche Mengen an grauer Energie eingespart und eine wichtige Ressource – die bestehende Bausubstanz – geschützt. Das Flächenrecycling der Hallen hat nicht nur den CO2-Fußabdruck des Projekts reduziert, sondern auch eine wertvolle städtebauliche Fläche bewahrt.


Für sein Engagement in Sachen Nachhaltigkeit und innovative Architektur erhielt das Handelszentrum 16 2022 den „ERDREICH“-Preis des Bundesministeriums für Klimaschutz und im Herbst 2024 den Architekturpreis Land Salzburg. Dieses Projekt illustriert eindrucksvoll, wie die Revitalisierung von Industrieflächen eine Schlüsselrolle in der Entwicklung ganzer Gemeinden spielen kann und setzt neue Maßstäbe für zukünftige Projekte in Österreich und darüber hinaus.

Quelle: Smartvoll Architekten, Hilfsmittel: KI, Lektorat: Architekturblatt