8. Oktober 2025

Gaus Architekten: Behutsame Sanierung und innovative Umnutzung eines Altstadtgebäudes mit Blick auf den Bodensee

Göppingen (pm) – Im Herzen der Altstadt von Überlingen wird ein traditionsreiches Gebäude behutsam saniert und umgenutzt, wobei der historische Charakter bewahrt und durch moderne Akzente ergänzt wird. Das Projekt, das in Einklang mit den Vorgaben der Altstadtsatzung umgesetzt wird, sieht die Schaffung eines vielfältigen Nutzungskonzepts vor, das auf die besonderen Qualitäten des Standorts und die Anforderungen des modernen Lebens eingeht.

Historisches Erbe trifft moderne Nutzung

Das Gebäude, das sich durch sein traditionelles Erscheinungsbild auszeichnet, bleibt äußerlich weitgehend unverändert. Fensteröffnungen und die Fassadenaufteilung orientieren sich an der gewohnten äußeren Struktur, während der Innenraum eine völlig neue Nutzung erfährt. Neben einem Restaurant und einer Bar im Erdgeschoss, die den belebten Bereich um ein modernes Gastronomieangebot bereichern, entstehen attraktive Räume für gewerbliche Büros sowie eine Seminarlocation im ersten Obergeschoss. Im bisher ungenutzten Dachgeschoss wird die Möglichkeit geschaffen, eine zweigeschossige Wohnlandschaft zu integrieren, die einen unvergleichlichen Blick auf den Bodensee bietet.

Offenheit und Barrierefreiheit als zentrales Gestaltungselement

Ein wesentlicher Bestandteil der Sanierung ist die Öffnung und Vergrößerung der Fensterflächen im Erdgeschoss, um den Restaurant- und Barbereich mit natürlichem Licht zu durchfluten und eine einladende Atmosphäre zu schaffen. Diese neue Transparenz trägt dazu bei, das Gebäude auch für Passanten und zukünftige Gäste von außen offen und zugänglich wirken zu lassen. Ergänzend dazu wird ein Aufzug nachgerüstet, der alle Bereiche des Gebäudes barrierefrei erschließt und somit modernen Ansprüchen an Komfort und Zugänglichkeit gerecht wird.

Wahrung der Geschichte durch die Wiederverwendung von Altmaterialien

Besonderes Augenmerk liegt auf der behutsamen Integration von historischen Elementen, die die Geschichte und Seele des Gebäudes verkörpern. Alte Holzbalken, Insignien und Erinnerungsstücke werden in das neue, zeitgemäße Design integriert und schaffen so eine harmonische Verbindung zwischen Alt und Neu. Diese Maßnahme verleiht dem Bauprojekt eine besondere Tiefe und trägt zur Authentizität des Gebäudes bei, das gleichzeitig modernen Anforderungen entspricht.

Besondere technische Anforderungen und Brandschutz

Neben der architektonischen Herausforderung stellt die Einbindung der zur alten Stadtmauer gehörenden Gebäudeteile auch technisch eine besondere Aufgabe dar. Die Erstellung eines umfassenden Brandschutzkonzeptes sowie die Erfüllung der Anforderungen an Barrierefreiheit sind zentrale Elemente der Planung. Trotz dieser komplexen Rahmenbedingungen bleibt die bestehende Gebäudekonstruktion erhalten und wird durch die Integration eines massiven Stahlbeton-
Treppenhauskerns ergänzt.

Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie behutsame Sanierung und zeitgemäße Umnutzung im Einklang mit dem historischen Erbe eines Gebäudes stehen können. Es zeigt, dass Tradition und Moderne keineswegs im Widerspruch zueinander stehen, sondern durch kreative Planung und sensible Umsetzung zu einem harmonischen Ganzen verschmelzen können.

Preise:

French Design Award 2024 (Silver)
German Design Award 2025
Built Design Award 2024
International Design Awards 2024 (Honorable Mention)
Liv Hospitality Design Awards 2024 (Honorable Mention)
Beispielhaftes Bauen Bodenseekreis 2018-2024
Built Design Award 2024 – (einmal Honorable Mention und einmal Winner)

Quelle: Gaus Architekten