30. April 2024

ChangeLab! – WACKER und Karlsruher Institut für Technologie gründen Innovationsplattform für nachhaltiges Bauen

Changelab! (c) KIT

München (pm) –  Der Münchner WACKER-Konzern unterstützt das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beim Aufbau einer Innovationsplattform für nachhaltiges Bauen. Eine entsprechende Vereinbarung gaben beide Partner bekannt. Das Förderprojekt, das als „ChangeLab! WACKER / KIT Innovation Platform for Pioneering Sustainable Construc­tion“ an den Start geht, richtet sich sowohl an Studierende des KIT als auch an Architekten, Ingenieure und Bauexperten, die sich über neue Ideen und Denkansätze in den Bereichen Materialentwicklung und kreislaufgerechte Konstruktion informieren und austauschen möchten. Vorgesehen sind öffentliche Vorträge, Symposien und Ideenwettbewerbe. Alle Aktivitäten der Plattform werden auf der Internetseite https://changelab.exchange/ öffentlich kommuniziert, die heute online geht. WACKER unterstützt außerdem die digitale Neuausrichtung der fakultätseigenen Materialbibliothek. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Ziel der Innovationsplattform ist es, Akteure der verschiedensten Stufen der Bauwertschöpfungskette stärker mit der Forschung zu vernetzen. Veranstaltungen wie beispielsweise das Symposium „grow.build.repeat.“, welches voraussichtlich am 3./4. Dezember 2020 an der KIT-Fakultät für Architektur stattfindet, bringen den Austausch zur Bioökonomie im Bauwesen voran und fördern die Vernetzung zwischen Baumaterialindustrie, Architektur und Bauforschung. Im Mittelpunkt steht das Innovationspotential von regenerativen Baumaterialien und deren Konstruktionsprinzipien im Bauwesen.

Der Münchner Chemiekonzern WACKER erhofft sich von der Zusammenarbeit mit dem KIT wichtige Impulse. „Auch in Corona­zeiten hat das Thema Nachhaltigkeit für uns einen sehr hohen Stellenwert“, betont Peter Summo, Leiter des Geschäftsbereichs WACKER POLYMERS. „Wir wollen bewusst ein Zeichen für die Entwicklung nachhaltiger Technologien im Bausektor setzen. Das Thema ist für uns von strategischer Bedeutung.“

Mit nachhaltigen Produktlösungen beschäftigt sich der Chemiekon­zern seit Jahren. Der Geschäftsbereich WACKER POLYMERS, weltweit führender Hersteller von Bindemitteln auf Basis von Vinylacetat-Ethylen-Copolymeren, nutzt beispielsweise biobasierte Essigsäure aus der Holzindustrie zur Herstellung von Bindemitteln für Innenwandfarben. „Um solche nachhaltigen und innovativen Konzepte zu entwickeln, sind wir auch auf den Austausch mit den Fachleuten entlang der gesamten Wertschöpfungskette angewie­sen“, betont Summo. „Die ChangeLab!-Plattform schafft für einen solchen Austausch zwischen allen Beteiligten ideale Bedingungen.“

Projektpartner der Innovationsplattform ist die Professur Nachhalti­ges Bauen am Institut Entwerfen und Bautechnik der KIT-Fakultät Architektur. Seit 2017 befasst sich die Professur unter Leitung von Professor Dirk E. Hebel mit nachhaltigen Materialressourcen und kreislaufbasierten Konstruktionsprinzipien in Forschung und Praxis. „Der Klimawandel und die Frage, wie wir in Zukunft mit immer knapper werdenden Ressourcen umgehen wollen, müssen zu zentralen Themen im alltäglichen Denken, Handeln und Bauen unserer Disziplin werden“, betont Hebel. Deshalb sei es wichtig, durch die Entwicklung neuer Materialien und Konstruktionsprinzipien die Palette an Möglichkeiten für Architekten und Bauingenieure zu erweitern und gleichzeitig den Kreislaufgedanken voranzutreiben, beispielsweise durch den Einsatz biotischer Baumaterialien. „Dass wir WACKER für unsere ChangeLab!-Plattform gewinnen konnten, ist ein großer Gewinn für die Arbeit an unserer Fakultät und eine große Inspirationsquelle für alle, die sich mit der Zukunft des Bauens beschäftigen wollen“, betont Hebel.

Die Innovationsplattform steht Studenten, Vertretern der Baubranche und des Ingenieurwesens sowie Fachleuten und Materialwissen­schaftlern offen und soll in den nächsten Monaten zu einem Ort des Austauschs und des Experimentierens ausgebaut werden. Die Internetseite des ChangeLab!-Projekts, die heute offiziell startet (https://changelab.exchange/), dient dabei als zu zentrale Informa­tionsdrehscheibe. Vertreter der Wissenschaft und der Baupraxis erhalten hier die Möglichkeit, ihre Ideen, Fragen und Visionen auszu­tauschen, von ihrer Arbeit zu berichten und somit Anknüpfungs­punkte für neuartige Ansätze zu präsentieren. Auch Weiterbildungs­möglichkeiten und andere öffentliche Veranstaltungen zur Thematik des nachhaltigen Bauens werden in Zukunft auf der Internetseite zu finden sein.

 

WACKER

WACKER (www.wacker.com) ist ein weltweit tätiges Chemieunter­nehmen mit Hauptsitz in München. Mit einem breiten Angebot an technologisch hoch entwickelten Spezialprodukten nimmt der Konzern in einer Vielzahl von Branchen und Industrien eine führende Position ein. WACKER ist beispielsweise ein wichtiger Partner der Bauindustrie. Mit siliconbasierten Bauchemikalien und polymeren Bindemitteln erwirtschaftet der Konzern rund um das Thema und Bauen und Wohnen rund 1,7 Mrd. €, das entspricht rund 35 Prozent des Konzernumsatzes. Insgesamt erzielte WACKER im Jahr 2019 einen Umsatz in Höhe von 4,93 Mrd. € und beschäftigte rund 14.700 Mitarbeiter. Das 1914 gegründete Unternehmen betreibt derzeit 24 Produktionsstandorte und verkauft über 3.200 Produkte an mehr als 3.500 Kunden weltweit.

 

Karlsruher Institut für Technologie

Als Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft schafft und vermittelt das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforde­rungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9.300 Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 24.400 Studenten bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universi­täres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesell­schaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

 

Pressemitteilung: Karlsruher Institut für Technologie