25. April 2024

Welttag der Städte am 31. Oktober: Smart Cities für eine bessere Zukunft?!

TUD geht der Frage nach, worauf es bei der Digitalisierung der Städte ankommt.

Dresden (pm) – Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten. 2050, so prognostizieren es die Vereinten Nationen, werden es mehr als zwei Drittel sein. Diese Entwicklung stellt die Gesellschaften vor große Herausforderungen. Neue Konzepte, etwa für Wohnraum, Mobilität, Ver- und Entsorgung sind gefragt. Große Hoffnungen setzen die UN dabei in neue digitale Technologien und sogenannte Smart Cities. Sie stehen im Mittelpunkt des diesjährigen UN-Welttags der Städte (World Cities Day) am 31. Oktober unter dem Motto „Innovations and a Better Life for Future Generations”.

Am Institut für Städtebau und Regionalplanung der TU Dresden beschäftigen sich Wissenschaftler und Studierende intensiv mit der Frage, was eine Stadt wirklich „smart“ macht und worauf es bei der Digitalisierung ankommt. „Wir wissen schon lange, was einer ‚guten Stadt‘ zugrunde liegt“, sagt Melanie Humann, Professorin für Urbanismus und Entwerfen. „Sie basiert auf einfachen Grundsätzen. Zu ihnen zählen nutzungsdurchmischte kompakte Quartiere und für alle nutzbare Freiräume, zugängliche öffentliche Räume und fußläufige Wegenetze, ein sparsamer Umgang mit Ressourcen, gut ausgebaute öffentliche Verkehrsmittel und Raum zum Wohnen und Arbeiten, der für die Bevölkerung bezahlbar ist. Die Digitalisierung ist dabei ein sehr wirkungsvolles Werkzeug, sie sollte aber aus sich heraus kein Ziel darstellen.“

Smart City in Lehre und Forschung an der TU Dresden

Lehre
In Vertiefungsseminaren, diskutieren zukünftige Architekten und Stadtplaner die unterschiedlichen Ansätze und Ziele der Smart City und lernen, diese kritisch zu reflektieren.
Wie kann die Digitalisierung dabei helfen, die Leitlinien der Stadtentwicklung umzusetzen? „Wie können wir erreichen, dass in einer nach Optimierung, Effizienz und Kontrolle strebenden Stadt grundsätzliche Werte wie beispielsweise das menschliche Maß, Gemeinwohlorientierung oder auch informelle Prozesse noch berücksichtigt
werden?“, möchte Gudrun Deppe, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Städtebau und Regionalplanung, gemeinsam mit den Studierenden herausfinden. Woher kommen die notwendigen Daten und wie ist mit ihnen umzugehen? Wie können wir unser Fachwissen so aufbereiten, dass es „programmierbar“ wird und beispielsweise als Algorithmus eingelesen werden kann?

Forschung
Im Rahmen des Forschungsprojektes „Die digitale Stadt gestalten“ (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, 2019 – 2021) werden Handreichungen erstellt, in denen Kommunen wertvolle Hinweise zum Umgang mit digitalen Transformationsprozessen finden. Angesichts der komplexen Verflechtung technischer, sozialer und räumlicher Aspekte ist ein bedeutender Informations- und Beratungsbedarf in den Kommunen zu beobachten, wenn es um die Planung und Einführung von Smart City-Ansätzen geht. https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/FP/ExWoSt/Studien/2015/SmartCities/digitale-stadt-gestalten/01-start.html?nn=2176200
Im Rahmen des Forschungsprojektes „Stadtentwicklung und Digitalisierung“ (INTERDIS II 2015 –2017) unter Leitung von Prof. Melanie Humann entstand eine Webseite für Architekten, Stadtplaner und Behörden, die grundlegende Informationen zur Smart City mit dem Fokus auf die räumliche Stadtentwicklung zusammenstellt. www.smartrebelcity.org

Pressemitteilung: Technische Universität Dresden