26. April 2024

weberbrunner architekten zürich & berlin HOLZGESCHICHTEN

Mehrgenerationenhaus Hagmann-Areal in Winterthur; Laubengang als Ort für Kommunikation. © Georg Aerni

Berlin (pm) – Klimaschutz, Energiewende und Ressourcenschonung rücken den zeitgenössischen Holzbau zunehmend in den Fokus des öffentlichen Interesses. Als nachwachsender Rohstoff ist Holz zugleich ein leistungsfähiger Baustoff, der durch Verbesserungen in technisch-konstruktiven Aspekten neue Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere in urbanen Räumen, bietet. Zu den Vorreitern des urbanen Holzbaus zählt das 1999 gegründete Büro weberbrunner architekten mit Sitz in Zürich und Berlin. Holzgeschichten zeigt eine Auswahl realisierter und geplanter Projekte des Büros, die mit hoher gestalterischer Qualität neue Perspektiven für ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Bauwesen setzen; darunter ein kleinmaßstäbliches Wohnhaus sowie Mitteleuropas größte Siedlung aus Holz. Neben der Ausstellung widmet sich eine Veranstaltungsreihe nicht nur vielfältigen positiven Eigenschaften von Holzgebäuden, sondern erzählt auch Geschichten von den Menschen, die sie planen, realisieren und schließlich in ihnen leben.

Der Baustoff Holz eignet sich als Voll-, Brettschicht- und Mehrschichtholz sowohl für Decken, Dachkonstruktionen, Innenwände, Trenn- und Brandwände aber auch für Fassadenelemente als komplexe vorgefertigte Gebäudemodule. Mit seinen vielfältigen Merkmalen und durch technologischen sowie industriellen Fortschritt kann der Holzbau enorme Spannweiten und Lasten aufnehmen.

Außerdem stellen verschiedene Holzbauweisen sehr flexible sowie kalkulierbare Systeme dar. Durch den hohen Vorfertigungsgrad lässt sich die Bauzeit verkürzen und durch die trockene Bauweise kann ein großes Maß an Kosten- und Terminsicherheit gewährleistet werden. Deshalb findet Holz gerade im mehrgeschossigen Bauen zunehmend Verwendung. Dies eröffnet neue Potentiale für die zeitgenössische Architektur, darunter insbesondere bestandsverträgliche Lösungen für die nachhaltige Nachverdichtung im urbanen Raum.

Holz ist ein ideales Dämmmaterial gegen Hitze ebenso wie gegen Kälte. Gleichzeitig ist der natürliche Baustoff atmungsaktiv, wodurch ein gesundes Wohnklima und eine hohe Wohnqualität gefördert werden. Darüber hinaus lassen sich mit Holz – abseits von rustikalen Assoziationen zu Fachwerkhäusern und Alpen-Chalets – bemerkenswerte Kombinationen und Kontraste mit anderen Baustoffen herstellen beispielsweise mit Aluminium, Beton oder Stein.

Die Ausstellung Holzgeschichten präsentiert urbane Holzbauten von weberbrunner architekten aus unterschiedlichen Orten in der Schweiz und in Deutschland, sowohl im kleinen als auch im großen Maßstab: den Kindergarten Freie Waldorfschule in Werder an der Havel, das Mehrfamilienhaus Im Amt in Gutenswil, das Wohnhaus Bruderberg in Weiningen, das Mehrgenerationenhaus Hagmann-Areal in Winterthur sowie die Siedlung sue&til in Winterthur, die als größter Holzwohnbau Mitteleuropas gilt.

Fotografien von Beat Bühler und Georg Aerni zeigen die Architektur und ihre Details von außen und innen, sie geben Einblick in die Bauprozesse und Formen der Aneignung der Holzgebäude. Anhand der fünf präsentierten Projekte von weberbrunner architekten, ergänzt mit detaillierten Fachinformationen, vermittelt die Ausstellung bei Aedes drei Thesen zum Holzbau der Zukunft:

  • Holz als Rohstoff für das Tragwerk – CO2-Speicher und Konstruktionsmaterial
  • Holz als Botschaft im öffentlichen Raum – Hölzernes Kleid für ein nachhaltiges Bewusstsein
  • Holz mit emotionaler Wirkung – Atmosphärische Qualität im Innenraum

Über das Büro
weberbrunner architekten planen und bauen in Zürich seit 1999 und in Berlin seit 2016. Das Team mit 30 Mitarbeitern besteht aus Architekten, Bauleitern, Hochbauzeichnern, Werkstudenten und Auszubildenden. Neben einem breiten Aufgabenspektrum, darunter Städtebau, öffentliche Gebäude, Wohnungs- und Gesundheitsbau sowie Um- und Erweiterungsgebäude, steht das Büro für einen ganzheitlichen Architekturansatz und erbringt alle Leistungsphasen. In den Projekten werden die städtebaulichen Chancen, die architektonischen Qualitäten, die konstruktive Haltung und die gesellschaftliche Relevanz stetig gesucht und umgesetzt. Der urbane Holzbau gehört für weberbrunner architekten dabei mehr und mehr zu einer Kernkompetenz im architektonischen Repertoire.

 

Ausstellung: 30. November 2019 – 9. Januar 2020

Eröffnung: Freitag, 29. November 2019, 18.30 Uhr

Ort: Aedes Architekturforum, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin

Öffnungszeiten: Di-Fr 11-18.30 Uhr, So-Mo 13-17 Uhr und Sa, 30. November 2019, 13-17 Uhr

 

DIALOGABENDE HOLZGESCHICHTEN
Ort: Aedes Architekturforum, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin

Holzgeschichten von weberbrunner architekten ist Ausstellung und zugleich Dialograum. Drei Veranstaltungen bringen verschiedene Holzakteure zusammen, die miteinander über Eigenschaften und Qualitäten, Herausforderungen und Perspektiven für den Holzbau der Zukunft diskutieren.

Die kostenlosen Veranstaltungen finden in deutscher Sprache statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Holzbau im steinernen Berlin
Zukunft und Entwurf Holzbau
Termin: Freitag, 6. Dezember 2019, 18.30 Uhr

Regula Lüscher Senatsbaudirektorin, Berlin
Andreas Otto Sprecher für Baupolitik Abgeordnetenhaus Berlin
Olaf Schäfer Geschäftsführer von schäferwenningerprojekt GmbH, Berlin
Markus Lager Architekt und Geschäftsführer von Kaden+Lager, Berlin
Helge Kunz Architekt und Geschäftsführer von Renggli Deutschland GmbH, Berlin
Elise Pischetsrieder Architektin und Geschäftsführerin von weberbrunner berlin
Moderation:Jörg Zander Trainer und Urberliner, Berlin

 

Holzbau in Mundart
Die Geschichte vom Hagmann-Areal
Termin: Freitag, 13. Dezember 2019, 18.30 Uhr

Grußwort: Rascha Osman Botschaftsrätin/Leiterin der Kulturabteilung, Schweizerische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland
Barbara Hagmann, Christian Hagmann und Ueli Hagmann Bauherrschaft Hagmann-Areal, Winterthur
Hannes Moos Architekt und Bauherrenberater, Winterthur
Georg Aerni Fotograf, Zürich
Stephan Kuhn Landschaftsarchitekt, Zürich
Volker Schopp Architekt, Bauleiter und Geschäftsleitungsmitglied weberbrunner architekten, Zürich
Boris Brunner Inhaber und Gründer weberbrunner architekten, Zürich/Berlin
Moderation: Sabine Wolf Stadtplanerin, Zürich

Holzbaugiganten im urbanen Wohnbau
Großmaßstäblicher Holzbau und Baumaterial des 21. Jahrhunderts
Termin: Freitag, 20. Dezember 2019, 18.30 Uhr

Denny Ohnesorge Vorsitzender des Landesbeirat Holz und des Deutschen Holzwirtschaftsrat, Berlin/Brandenburg
Andreas Burgherr Mitinhaber und Geschäftsführer Timbatec Schweiz, Zürich/WienPhilipp-Martin Dworok Leiter des Fachbereichs Bauphysik, Fachingenieur für Bau- und Raumakustik von Bau-Plan-Consult GmbH, Berlin
Adrian Wyss Leiter Division Entwicklung, Mitglied Implenia Executive Committee, Implenia, Zürich
Adrian Ulrich Teamleiter Ausführung Holzbau, Division Spezialitäten, Implenia, Rümlang
Jörg Finkbeiner Architekt und Geschäftsführer von Partner & Partner, Berlin
Stefan Schautes Leiter Neubau, HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH, Berlin
Elise Pischetsrieder Architektin und Geschäftsführerin von weberbrunner berlin
Moderation:Ilka Ruby Ruby Press, Berlin

 

Pressemitteilung: Aedes Architekturforum