19. April 2024

TU Dortmund startet Forschungsprojekt zu Stadtbauten der Moderne im Ruhrgebiet

Bundesforschungsministerium fördert Projekt mit 880.000 Euro

Ein Objekt, das im Projekt betrachtet wird: Die Liebfrauenkirche in Duisburg, hier auf einer Fotoaufnahme aus dem Jahr 1961. Repro: Baukunstarchiv NRW

Dortmund (pm) – Die TU Dortmund startet gemeinsam mit dem Baukunstarchiv NRW und dem Museum Folkwang ein großes Forschungs- und Vermittlungsprojekt zu den Stadtbauten der Moderne im Ruhrgebiet. Gemeinsam mit Studierenden sollen in den folgenden drei Jahren prägnante Stadtbauten – etwa Rathäuser, Schulen, Kirchen, Museen  –, ihre Planungsprozesse und ihre Geschichte erforscht und in Ausstellungen vorgestellt werden.

Das Projekt mit dem Titel „Stadtbauten Ruhrgebiet. Die Bedeutung architektonischer Objekte (Medien) für die Bewertung moderner Architektur“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in seinem Programm „Die Sprache der Objekte – Materielle Kultur im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen“ mit insgesamt 880.000 Euro gefördert; 634.000 Euro gehen an die TU Dortmund. Dort leiten Prof. Wolfgang Sonne, Professur für Geschichte und Theorie der Architektur, und Prof. Barbara Welzel, Professur für Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft, das Projekt. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen vom Baukunstarchiv NRW und dem Museum Folkwang sowie vier Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern nehmen sie im Dialog zwischen den Objekten im Baukunstarchiv und den realisierten Bauten in den Blick, wie diese die Städte des Ruhrgebiets in der Moderne, insbesondere auch nach dem Zweiten Weltkrieg, prägen – wie sie zur Identität dieser Städte beitragen. Damit wird der aktuell zu beobachtende gesellschaftliche Umdeutungsprozess moderner Stadtarchitektur im Ruhrgebiet wissenschaftlich begleitet.

Untrennbar verwoben mit dieser Untersuchung ist die Vermittlung der Forschungsergebnissen für die Selbstverständigung der Region. Wie lassen sich gerade im Ruhrgebiet die baukulturelle Überlieferung und die Identitätsdiskurse für die heterogenen gesellschaftlichen Gruppen und in besonderer Weise auch für Zuwanderer erschließen und weiterentwickeln? Wie können zu diesem Zweck die universitären Kompetenzen in Forschung und Lehre mit den archivischen Kompetenzen der Bewahrung und Erschließung sowie den musealen Kompetenzen der Präsentation und Vermittlung zusammengeführt werden? Dieses synergetische Zusammenwirken soll im Projekt modellhaft erarbeitet und reflektiert werden.

Pressemitteilung: Technische Universität Dortmund