24. April 2024

Tchoban Voss Architekten und Buro Happold stellen den Bau von Edge Suedkreuz Berlin fertig

Berlin (pm) – Zwei siebenstöckige Gebäude nahe des Bahnhofs Berlin Südkreuz zeigen das Potential großer Holzbauwerke auf. EDGE Suedkreuz Berlin ist das größte freistehende Holz-Hybrid-Projekt in Deutschland und eines der größten in Europa. Die Arbeit von Buro Happold mit einem multidisziplinären Team für Tragwerk, Haustechnik und Nachhaltigkeit setzt einen neuen Standard auf dem Weg zu klimaneutralem Bauen mit nachhaltigen Materialien.

EDGE Suedkreuz Berlin stellt eine nachhaltige Vision für das Bauen mit Holz dar. Das Projekt besteht aus zwei Gebäuden: das größere Carré und das kleinere Solitaire. Für den Bau wurde ein modulares Hybridsystem bestehend aus Holz-Beton-Verbunddecken und Brettschichtholzstützen in der Fassade genutzt. Gegenüber des Bahnhofs Südkreuz liegend, eines von Berlins wichtigsten Drehkreuzen, ist das Projekt Teil der Entwicklung eines vielfältig genutzten urbanen Stadtquartiers.

 

EDGE Suedkreuz (c) Photo HGEsch
EDGE Suedkreuz (c) Photo HGEsch

 

Das Carré Gebäude ist neuer deutscher Hauptsitz des Energieunternehmens Vattenfall. Dessen Herzstück, ein Atrium mit 1.600 m2 Fläche, wird von einem transparenten ETFE-Foliendach, das auf einer Holzbinderkonstruktion ruht, überspannt. Vier große Plattformen, die wie Bäume aus dem Boden des Atriums entspringen, verbinden über Treppen und Brücken das Atrium mit den Bürogeschossen und bieten Raum für formelle und informelle Kommunikation.

Über die leichten ETFE-Folienkissen kann der Sonnenlichteinfall und damit zum Teil auch die Temperatur im Atrium und den umliegenden Büroräumen reguliert werden, um zu allen Jahreszeiten eine angenehme Arbeitsumgebung zu schaffen. Im fünften Obergeschoss befindet sich eine Loggia aus einer Vollholzkonstruktion mit bis zu 1,50 m hohen Primärbindern und einer Brettsperrholzdecke als Dachabschluss.

 

EDGE Suedkreuz (c) Photo HGEsch
EDGE Suedkreuz (c) Photo HGEsch

 

Von Beginn an stand ein ganzheitlicher Nachhaltigkeitsansatz im Fokus des Projekts. Dabei ging es sowohl um die Reduktion der grauen und der Betriebsemissionen als auch um das Wohlbefinden der künftigen Nutzer.

Das Projekt verbindet die Verwendung von Holz und eine modulare Bauweise mit vorgefertigten Bauteilen, zwei wesentliche Faktoren für nachhaltiges Bauen in großem Maßstab. TCHOBAN VOSS Architekten und Buro Happold arbeiteten mit einem modularen Holz-Hybridsystem, das von CREE Buildings, einem in Dornbirn, Österreich ansässigen Unternehmen, entwickelt wurde. Der Einsatz dieses Systems verringert das Gewicht des oberirdischen Tragwerks um bis zu 50%, wodurch die Anforderungen an das Fundament gering gehalten wurden.

EDGE Suedkreuz Berlin erhielt eine DGNB-Gesamtbewertung von 95,4 % und ist somit das nachhaltigste Gebäude in Deutschland. Außerdem erhielt es den DGNB Diamant für die gestalterische Qualität. Diese Anerkennung bestätigt die erfolgreiche Umsetzung der ganzheitlichen Strategie von Nachhaltigkeit und Wohlbefinden.

 

EDGE Suedkreuz (c) Photo HGEsch
EDGE Suedkreuz (c) Photo HGEsch

 

Martin Elze, Associate Director bei Buro Happold betont die Bedeutung von EDGE Suedkreuz Berlin für die Zukunft von Holz-Hybrid-Konstruktionen: „Die modulare Holz-Konstruktion von EDGE Suedkreuz Berlin reduziert die Menge an benötigtem Beton für das Tragwerk drastisch und bietet eine realisierbare und skalierbare Alternative für nachhaltiges Bauen. Das Projekt zeigt eine von vielen möglichen Antworten, mit der Bauschaffende auf die Dringlichkeit der Klimakrise reagieren können.“

Sergei Tchoban, Partner, TCHOBAN VOSS Architekten, „EDGE Suedkreuz Berlin ist nicht nur irgendein Gebäudeensemble. Das Projekt ist und bleibt für mich ein Prototyp des neuen Denkens. Bei der Konstruktion der Gebäude stand im Vordergrund, das Gewicht und damit den CO2-Fußabdruck bestmöglich zu reduzieren und die Ästhetik des Gebäudes mit einem ethischen Umgang mit der Natur zu verbinden. Es wurde besonderen Wert darauf gelegt, nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip recyclefähige Materialien zu verwenden. Die Vorfertigung der Gebäudeteile und deren möglicher, wiederholter Einsatz sorgen für ein nachhaltiges Bausystem, das es ermöglicht, beeindruckende Räume und zukunftsorientierte Arbeitswelten zu schaffen.“

 

EDGE Suedkreuz (c) Photo HGEsch
EDGE Suedkreuz (c) Photo HGEsch

 

Pressemitteilung: TCHOBAN VOSS Architekten/Buro Happold