24. April 2024

Studie bestätigt Wohnraumpotenzial bei Aufstockungen – und zwar millionenfach

Berlin (pm) – Die in Berlin vorgestellte „Deutschlandstudie 2019: Wohnraumpotentiale in urbanen Lagen, Aufstockung und Umnutzung von Nichtwohngebäuden“ der TU Darmstadt und des Pestel-Instituts weist erneut auf das immense Flächenpotential auf den Dächern von Bestandsbauten hin. Die Studie, von führenden Organisationen und Verbänden der deutschen Planungs- Bau- und Immobilienbranche in Auftrag gegeben, sieht in der Aufstockung bestehender Bauten eine Möglichkeit, fehlenden Wohnraum in Ballungsgebieten zu schaffen.

Während die vorangegangene Deutschlandstudie 2016 die Aufstockung von Wohngebäuden untersuchte, rückt die zweite Studie die Aufstockung von Bürogebäuden, Supermärkten und Parkhäusern in Innenstädten in den Fokus. Diese stellen Potenzialflächen in den Kernlagen von Städten, Gemeinden und Kommunen dar, auf denen bezahlbarer Wohnraum entstehen könnte. Die Studie beziffert bei konservativen Annahmen das zusätzliche Wohnraumpotenzial mit bis zu 2,7 Mio. zusätzlichen Wohneinheiten.

Der Mangel an Baugrund ist einer der wesentlichen Ursachen für den stockenden Wohnungsbau und die dramatische Preissteigerung von Mieten. Bezahlbarer Wohnraum fehlt vor allem in den Großstädten. Die Schaffung von Wohnraum eine der drängendsten Aufgaben unserer Gesellschaft.

„Aufstockungen tragen dazu bei, die wachsende Versiegelung von Flächen zu vermeiden. Das Zusammenfügen von großen gewerblichen Einheiten und kleinteiligen Wohneinheiten ist allerdings eine anspruchsvolle Bauaufgabe, die sorgfältig konzipiert und von erfahrenen Planern übernommen werden muss. Es gibt bereits erfolgreiche Beispiele aus Wettbewerbsverfahren,“ betont Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer.

„Wir müssen unseren Gebäudebestand intelligent und lebensnah verdichten – für Vielfalt und Lebensqualität in unseren Städten. Dazu sind Anpassungen im Bauplanungs- und im Bauordnungsrecht notwendig, um die Rahmenbedingungen für Aufstockung und Umnutzung zu verbessern. Außerdem müssen finanzielle Anreize und passende Förderprogramme geschaffen werden.“

Pressemitteilung: Bundesarchitektenkammer