19. April 2024

Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim an Meili & Peter Architekten

Marcel Meili & Markus Peter © Walter Mair
Marcel Meili & Markus Peter © Walter Mair

Bern (pm) – Zum neunzehnten Mal zeichnet das Bundesamt für Kultur (BAK) mit dem Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2019 herausragende Schweizer Kulturschaffende aus: die Architekten Marcel Meili und Markus Peter, den Journalisten und Kunstkritiker Samuel Schellenberg und die Künstlerin Shirana Shahbazi. Sie werden am 10. Juni 2019 zusammen mit den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern der Schweizer Kunstpreise in Basel geehrt.

Der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim wird auf Empfehlung der Eidgenössischen Kunstkommission an Persönlichkeiten in den Bereichen Kunst, Architektur, Kunstvermittlung, Forschung oder Kritik verliehen, deren international beachtete Arbeit für die Aktualität und Relevanz der Schweizerischen Kunst und Architekturpraxis steht.

Meili & Peter Architekten

Die Zusammenarbeit der Architekten Marcel Meili (*1953 Küsnacht) und Markus Peter (*1957 Zürich) geht auf das Jahr 1987 zurück, als sie ihr erstes gemeinsames Architekturbüro gründeten. Dreissig Jahre und drei Unternehmensgründungen in Zürich und München später haben sie an grossen Wettbewerben teilgenommen, zahlreiche Projekte realisiert und damit fraglos die Schweizer Architekturlandschaft geprägt.

Ihr pragmatisches Verständnis von Architektur zeichnet sich aus durch ihren Sinn für Details, die sorgfältige Abklärung der spezifischen Nutzung ihrer Bauten und die technischen und technologischen Innovationen, die sie für jedes Projekt individuell entwickeln. Bei Meili & Peter Architekten besteht ein perfektes Gleichgewicht zwischen kreativem Genie und konstruktiver Intelligenz, was sich auch in den von ihnen entwickelten Masterplänen und städtebaulichen Forschungsprojekten zeigt.

Ihre – mit den Worten der Eidgenössischen Kunstkommission – «exemplarische Praxis» basiert auf der Komplementarität von Marcel Meili und Markus Peter. Marcel Meili studierte an der ETH Zürich (ETHZ), war dort als Dozent tätig und wurde 1999 zum Professor ernannt. Zusammen mit den Professoren Roger Diener, Jacques Herzog und Pierre de Meuron leitete er das ETH Studio Basel Institut Stadt der Gegenwart. Er war Gastprofessor an der Harvard Graduate School of Design und lehrte an der Internationalen Sommerakademie Berlin. Markus Peter schloss eine Lehre als Tiefbauzeichner ab und studierte als Gasthörer Philosophie an der Freien Universität Berlin. Sein Diplom für Architektur erlangte er an der Technischen Hochschule Winterthur. Er arbeitete als wissenschaftlicher Assistent an der ETHZ, hatte dort eine Gastprofessur inne, lehrte an der Summer Academy (Design) in Karlsruhe und wurde 2002 Professor an der ETHZ. Neben zahlreichen Pro jekten in der Schweiz und im Ausland haben Meili und Peter regelmässig publiziert und waren Jurymitglieder bei internationalen Architekturwettbewerben.

Statement der Jury

Meili & Peter Architekten gehen die Architektur mit einem forschenden Ansatz an: Sei es die Interpretation der Stadt, die Frage nach dem Wohnen oder ein Konstruktionsdetail, jedes Projekt ist das Ergebnis einer sorgfältigen Recherche, die bis ins kleinste Detail methodisch gelöst wurde. Die Laufbahn des Duos ist von den individuellen Interessen geprägt: Marcel Meili folgte schon früh seinem Pioniergeist, der ihn in die Agglomeration führte, die sich als gehaltvoll herausstellte und zu den bekannten Studien des ETH Studio Basel führten. Markus Peter erforscht das Verhältnis zwischen konstruktiven Techniken und architektonischen Ausdrucksformen. Dabei geht es ihm um die architektonische Essenz. Gemeinsam haben sie eine beispielhafte Praxis entwickelt, die seit Jahren eine intellektuelle und konkrete Grundlage für Generationen von Architektinnen und Architekten bildet. In diesem Jahr würdigt die Eidgenössische Kunstkommission Marcel Meili & Markus Peter Architekten wegen ihrer kühnen, rastlosen, gleichzeitig bescheidenen und doch richtungsweisenden Art, die sie dem Zusammenspiel von Form, Raum, Struktur und Konstruktion widmen, in dem jedes Projekt als ein Ganzes begriffen wird, das stets mehr ist als die Summe seiner Teile.

Pressemitteilung: Swiss Art Awards 2019