25. April 2024

Positive Umsatzbilanz im ostdeutschen Bauhauptgewerbe

Leipzig (pm) – Im Jahr 2018 verzeichnete das ostdeutsche Bauhauptgewerbe in allen Quartalen eine robuste Nachfrage nach Bauleistungen, ebenso stabil entwickelte sich der Umsatz der Unternehmen, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e.  V. (BIVO), im Rückblick auf das Baujahr 2018 nach Bekanntgabe der Jahresergebnisse des Bauhauptgewerbes für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt.

Das Gesamtauftragsvolumen des Bauhauptgewerbes betrug im Jahr 2018 in Ostdeutschland 17,0 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen Zuwachs von 15,7 Prozent. Der Nachfragezuwachs fiel insgesamt deutlich höher aus als im Bundesdurchschnitt (+10,0 %). Das stärkste Wachstum verzeichnete der Wirtschaftsbau, der 2018 ein Volumen von 7,2 Mrd. Euro erreichte und um 25,6 Prozent über dem Vergleichswert von 2017 lag. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte spürbar angezogen hat die Nachfrage nach Bauleistungen im Wohnungsbau. Hier belief sich der Auftragswert 2018 auf 3,6 Mrd. Euro, was einem Wachstum von 21,3 Prozent gegenüber 2017 entsprach. Weniger dynamisch verlief die Entwicklung im Öffentlichen Bau. Das Ordervolumen summierte sich 2018 auf 6,2 Mrd. Euro. In Bezug auf das Vorjahr bedeutete das zwar ein Plus von 3,5 Prozent, aber damit verblieb die Entwicklung in Ostdeutschland sichtlich hinter der in Westdeutschland zurück (+6,6 %).  Zurückzuführen war das v. a. auf verhaltene Investitionen der öffentlichen Hand im Hochbau, so Momberg.

Das Bauhauptgewerbe der neuen Bundesländer registrierte 2018 Umsatzerlöse in Höhe von insgesamt 18,3 Mrd. Euro. In Relation zum Vorjahreszeitraum bezifferte sich das Wachstum auf 11,7 Prozent. Alle Sparten trugen zum Gesamtergebnis bei, wobei die Bautätigkeit im Tiefbau (+16,2 %) erheblich stärker anstieg als im Hochbau (+7,3 %). Im volumenstärksten Segment, dem Wirtschaftsbau, erreichten die Umsatzerlöse des ostdeutschen Bauhauptgewerbes 7,8 Mrd. Euro sowie mit einem Plus von 15,2 Prozent den höchsten Vorjahreszuwachs im Vergleich der Bausparten. Im Öffentlichen Bau erzielten die Unternehmen 2018 Umsätze, die mit 6,3 Mrd. Euro um 10,3 Prozent höher ausfielen als im Jahr zuvor. Im Wohnungsbau wurden Umsatzeinnahmen in Höhe von 4,1 Mrd. Euro registriert, was einem Zuwachs von 7,8 Prozent in Relation zum Vorjahr entsprach. Die Entwicklung der Bautätigkeit verlief, mit Ausnahme des März, hier führte der späte Wintereinbruch zu erheblichen Behinderungen am Bau, in allen Kalendermonaten 2018 dynamischer als im Jahr zuvor und im Vergleich mit der Entwicklung in Westdeutschland.

Im Durchschnitt des Jahres 2018 waren im ostdeutschen Bauhauptgewerbe allein in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten rd. 104.500 Arbeitnehmer tätig. In Relation zum Vorjahr bedeutete das einen Zuwachs um 4,0 Prozent. Die Erhöhung der Beschäftigtenzahlen führte 2018 zu einer Entspannung auf dem Arbeitsmarkt für Bauberufe. Die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit registrierten arbeitslosen Bauleute sank 2018 gegenüber dem Vorjahr um 17,9 Prozent auf ca. 15.000 ab. Im gleichen Zeitraum nahm das Angebot der offenen Stellen für Bauberufe in Ostdeutschland um 6,9 Prozent auf 17.000 zu.

„Insgesamt blickt das ostdeutsche Bauhauptgewerbe durchaus positiv auf das Jahr 2018 zurück und betrachtet es als Herausforderung für alle am Bau Beteiligten, angesichts der anhaltend hohen Nachfrage nach Bauleistungen, die Baukonjunktur nicht durch Investitionshemmnisse und den sich abzeichnenden Fachkräftemangel am Bau zu gefährden, merkte Momberg an.

Entwicklung im Verbandsgebiet

Das Auftragsvolumen der Unternehmen des Berliner Bauhauptgewerbes ist 2018 im Vorjahresvergleich um 31,0 Prozent auf rd. 3,3 Mrd. Euro angestiegen. In beiden Halbjahren 2018 war die Gesamtauftragslage der Berliner Betriebe deutlich besser als im Jahr zuvor. Das Auftragswachstum beschränkte sich allerdings auf den Wohnungsbau, dessen Ergebnis mit 1,5 Mrd. Euro um 33,8 Prozent besser ausfiel als 2017 und den Wirtschaftsbau, wo das Auftragsvolumen 2018 1,2 Mrd. Euro erreichte (+52,3 %). In der Jahressumme belief sich die Nachfrage im Öffentlichen Bau auf 560,8 Mio. Euro, was einem Rückgang von 3,6 Prozent auf 2017 entsprach.

Der Gesamtumsatz des Bauhauptgewerbes stieg 2018 um 24,0 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro an. Auch dabei stützte sich das robuste Gesamtwachstum auf den Wirtschaftsbau und den Wohnungsbau. Im Wirtschaftsbau erreichten die Erlöse 2018 1,4 Mrd. Euro (+27,9 %) und im Wohnungsbau knapp 1,5 Mrd. Euro (+30,3 %). Im Öffentlichen Bau lagen die Umsätze 2018 bei 541,4 Mio. Euro und damit um 1,9 Prozent über dem Vergleichswert von 2017.

Der Gesamtauftragseingang hat sich 2018 im Jahresverlauf sehr unterschiedlich entwickelt. Nach einem guten Jahresstart, aber hohen Bestellrückgängen im zweiten und dritten Quartal, sorgten erhebliche Bestelleingänge im vierten Quartal für ein insgesamt deutlich positives Jahresergebnis. Dieses lag mit Aufträgen im Wert von 2,7 Mrd. Euro um 13,7 Prozent über dem von 2017. Den stärksten Zuwachs verzeichnete der Wohnungsbau. Hier haben sich das Auftragsvolumen in der zweiten Jahreshälfte 2018 annähernd verdoppelt und garantierte, nach einer zunächst negativen Bilanz im ersten Halbjahr, einen Jahresabschluss, der mit 763,5 Mio. Euro um 35,5 Prozent über dem des Vorjahres lag. Der Wirtschaftsbau registrierte 2018 Aufträge in Höhe von 1,0 Mrd. Euro. Das waren 6,1 Prozent mehr 2017. Der Öffentliche Bau schloss 2018 mit einem Ergebnis von 889,1 Mio. Euro ab (+7,7 %).

Die späte Nachfragesteigerung wird sich erst mit einer zeitlichen Verzögerung in den Erlösen der Bauunternehmen wiederfinden. Der Gesamtumsatz des Bauhauptgewerbes erreichte 2018 eine Höhe von 2,7 Mrd. Euro. Das Wachstum im Verhältnis zum Vorjahr betrug 1,5 Prozent. Im Wirtschaftsbau stiegen die Umsatzerlöse um 10,9 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro und im Öffentlichen Bau um 12,5 Prozent auf 923,4 Mio. Euro an. Der Wohnungsbau in Brandenburg brach 2018 ein. Mit Umsatzerlösen in Höhe von 795,3 Mio. Euro wurde damit das Vorjahresergebnis um 17,4 Prozent verfehlt.

2018 belief sich der Auftragseingang im sächsischen Bauhauptgewerbe auf 5,3 Mrd. Euro, was einem Plus von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. In allen Quartalen verlief die Gesamtentwicklung positiv, allerdings mit deutlichen Unterschieden in den Bausparten. So war die Nachfrage nach Bauleistungen im Wohnungsbau sowohl im ersten als auch im vierten Quartal 2018 erheblich geringer als 2017, so dass sich mit einem Jahresvolumen von 571,5 Mio. Euro 2018 das Vorjahresergebnis hier lediglich wiederholte (+0,2 %). Auch im Öffentlichen Bau, dessen Auftragshöhe 2,2 Mrd. Euro erreichte, war das der Fall (+0,7 %). Lediglich der Wirtschaftsbau war im gesamten Jahr 2018 durch erhebliche Nachfragesteigerungen gekennzeichnet. Insgesamt belief sich die Bestellsumme auf 2,5 Mrd. Euro und lag damit um 21,5 Prozent über der von 2017.

Die Umsatzerlöse der Bauunternehmen stiegen 2018 auf 5,7 Mrd. Euro an (+13,4 %). Das Umsatzaufkommen lag 2018 in allen Quartalen über dem jeweiligen Vergleichszeitraum 2017, wobei sich die Dynamik im Jahresverlauf deutlich positiv verstärkte. Alle Bausparten erreichten Zuwächse im zweistelligen Bereich. Im Wohnungsbau wurden Erlöse in Höhe von 704,3 Mio. Euro erwirtschaftet (+15,4 %). Im Wirtschaftsbau stiegen die Umsätze 2018 auf 2,8 Mrd. Euro an (+15, 7%), im Öffentlichen Bau auf 2,1 Mrd. Euro (+10,1 %).

Das Bauhauptgewerbe von Sachsen-Anhalt verzeichnete 2018 einen Gesamtauftragseingang in Höhe von 2,6 Mrd. Euro. In Bezug zum Vorjahreszeitraum bedeutete das einen Zuwachs von 24,4 Prozent. Gerade zum Jahresende hin hat sich die Nachfrage nach Bauleistungen insgesamt verstärkt. Ausschlaggebend dafür war die Zunahme der Bestellungen im volumenstarken Wirtschaftsbau. Hier summierten sich die Aufträge auf 1,4 Mrd. Euro (+48,1 %). Ausgesprochen dynamisch verlief auch die Auftragsentwicklung im Wohnungsbau, der mit einem Volumen von 281,8 Mio. Euro ein um 16,1 Prozent besseres Ergebnis erzielte. Der Öffentliche Bau erhielt Bestellungen im Wert von 924,9Mio. Euro (+2,4 %).

Der Umsatz im Bauhauptgewerbe von Sachsen-Anhalt nahm insgesamt um 14,5 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro zu. Der Wirtschaftsbau erzielte Erlöse in Höhe von 1,2 Mrd. Euro (+16,3 %). Im Öffentlichen Bau waren es 952,8 Mio. Euro (+14,5 %) und im Wohnungsbau 355,1 Mio. Euro (+8,9 %).

Pressemitteilung: Bauindustrieverband Ost e. V.