19. April 2024

Otto Linne Preis vergeben – neue Ideen für den Wandse-Grünzug

Hamburg (pm) – Der Otto Linne Preis für urbane Landschaftsarchitektur 2019 ist entschieden. Die Jury zeichnete heute im Wandsbeker Bürgersaal die 5 Preisträger aus. Ob Badestelle, Baumhäuser, Schaukeln, Pflanzenlabyrinth oder spielerische Bürgerbeteiligung mittels Fragenquartett: Die jungen Planerinnen und Planer haben kreative und ungewöhnliche Ideen entwickelt, wie man das Ufer entlang der Wandse anders und neu nutzen kann.

Die Aufgabenstellung des Wettbewerbs: Es galt, dem Wandse-Grünzug, einer der Achsen des Grünen Netzes, neues Leben einzuhauchen. Zugelassen waren Planerinnen und Planer aus der ganzen Welt. Nur unter 40 Jahre mussten sie sein, um der jungen Planergeneration mit frischen Ideen den Vorrang zu lassen.

Umweltsenator Jens Kerstan: „Otto Linne stand und steht für ungewöhnliche Ideen, Hamburg lebenswerter zu machen und die Menschen in den Fokus der Stadtentwicklung zu stellen. Die Preisträgerinnen und –träger haben auch in 2019 begeisterungsfähige Ideen ganz im Geiste Otto Linnes produziert. In Zeiten von Bebauungsdruck sind der Erhalt und die Weiterentwicklung unserer grünen Oasen umso wichtiger.“

Thomas Ritzenhoff (Bezirksamtsleiter Wandsbek): „Der Wandse-Grünzug verbindet als Landschaftsachse Wandsbeks Stadtteile miteinander. Er ist so vielfältig wie der Bezirk selbst. Es ist großartig, dass sich – motiviert durch den Wettbewerb – so viele Expertinnen und Experten mit dem Grünraum beschäftigt haben. Die innovativen Konzepte der jungen Planerinnen und Planer schaffen Impulse für seine weitere Neugestaltung.“

Aus 21 eingereichten Arbeiten hat die Jury, besetzt mit Professorinnen und Professoren deutscher Hochschulen, Landschaftsarchitekten, dem Wandsbeker Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff und dem Oberbaudirektor Franz-Josef Höing, zwei erste Preise, einen dritten Preisträger und zwei Anerkennungen ausgewählt.

1. Preis (dotiert mit 4.000 Euro):
Leonie Kümpers und Matthis Gericke, beide Studenten der Architektur an der HafenCity Universität Hamburg, belegten den ersten Platz, weil sie mit ihren 28 Aktionen entlang der Wandse – immerhin auf gut 14 km verteilt – die Wandse für Bürgerinnen und Bürger erlebbar machen. Ihre Ideen reichen von einem Regenbad, Sprungbecken, Baumhaus, Gewächshaus bis hin zu einer schwimmenden Insel auf der Wandse.

2. Preis (dotiert mit 4.000 Euro):
Annika Schridde, Studentin der Landschaftsarchitektur der Universität Kassel bekam den zweiten ersten Preis. Ihre Idee: Die heutigen und die künftigen Nutzerinnen und Nutzer des Grünzuges bekommen mithilfe eines von der Gewinnerin ausgeklügelten und pfiffigen Fragenquartetts die Möglichkeit, sich ihre Grünfläche, ihre Wandse nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.

3. Preis (dotiert mit 2.000 Euro):
Flora Kießling mit Nora Ophardt, beide Studentinnen der Landschaftsarchitektur der TU Dresden, erhielten den dritten Preis für Ihre Idee „Perlenkette Wandse“, in der zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten entworfen werden, wie Badestellen an der Wandse oder die Schaffung des Wandse-Ecks, wo sich Anwohnerinnen und Anwohner am Fluss treffen können.

Anerkennung (dotiert mit je 1.000 Euro):
Jonathan Stimpfle, Student der Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar, mit Karolina Kernbach, Studentin der Landschaftsarchitektur an der Leibniz Universität Hannover

Anerkennung:
Johanna Konopatzky, Studentin der Landschaftsarchitektur an der TU Dresden

Am 25. und 26. September haben die Preisträger und -innen im Rahmen einer Vor-Ort-Werkstatt im Wandse Grünzug ihre preisgekrönten Ideen mit Unterstützung durch das Fachgebiet Architektur und Landschaft der HafenCity Universität temporär umgesetzt. Die Erstplatzierten Leonie Kümpers und Matthis Gericke thematisierten mit ihrer Installation eines temporären Regenwasserbads die Zugänglichkeit des Wassers und das Baden im öffentlichen Raum. Annika Schridde, Gewinnerin des 2. Preises, erprobte ihr Fragenquartett an interessierten Passanten, die sich ihre Wandse spielerisch nach eigenen Vorstellungen gestalten konnten. Die beiden Studierenden der Landschaftsarchitektur der TU Dresden, Flora Kießling und Nora Opa, setzen eine atmosphärische Lichtinstallation in einer unwirtlichen Unterführung um, um aus einem trennenden Raum eine neue, attraktive Verbindung entlang der Wandse zu schaffen

Der Otto Linne Preis

Der Otto Linne Preis ermöglicht Studierenden und jungen Absolventinnen und Absolventen sich mit aktuellen Themen und Herausforderungen der Fachrichtung Landschaftsarchitektur auseinanderzusetzen. Der Preis, ausgelobt zu Ehren des ersten Hamburger Gartendirektors Otto Linne (1869 – 1937), fördert die berufliche Entwicklung von jungen Planerinnen und Planern und würdigt hervorragende Leistungen im Bereich urbaner Landschaftsarchitektur. Er wird seit 2009 vergeben.

Pressemitteilung: Behörde für Umwelt und Energie Hamburg