23. September 2023

Neues Leben für die New York-Hamburger Gummifabrik in Harburg

Auf dem Gelände entsteht eine gemischte Nutzung mit Flächen für Freizeitangebote, Büros, attraktive Wohnungen und ein Parkhaus

Hamburg (pm) – Mehrere Jahre wurde nach einem Weg gesucht, wie dieses seit 1870 entstandene wichtige und stadtbildprägende Industriedenkmal an der Ecke Hannoversche Straße/Neuländer Straße/Nartenstraße in Harburg erhalten werden kann, nicht zuletzt wegen der in Teilen der Gebäude gemessenen Nitrosaminbelastung aus der früheren Gummifabrikation. Doch mit einem neuen Eigentümer konnte jetzt ein Weg gefunden werden, wie das Denkmal auf dem früheren Gelände der „New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie“ weitgehend erhalten werden kann. Der Bezirk hat den Plänen zugestimmt.

 

Nach nur wenigen Wochen der Überarbeitung früherer Konzepte hatten sich zunächst die neuen Eigentümer TCR 1 Projekt GmbH, der Denkmalschutz, das Bezirksamt und der Oberbaudirektor auf eine Erhaltung wesentlicher Teile der historischen Substanz in Verbindung mit Neubauten verständigt. Im Bereich der mit Nitrosamin belasteten Gebäude sollen die stadtbildprägenden Fassaden stehen bleiben. Im April hat nun auch die Harburger Politik zugestimmt. Das Konzept für das Gelände sieht eine gemischte Nutzung mit Flächen für Freizeitangebote, Büros, attraktive Wohnungen und ein Parkhaus vor. Städtebaulich wird, wie bereits länger geplant, ein Hochhaus im Westen des Komplexes und ein deutlich niedrigeres im mittleren Bereich hinzukommen. Nun muss zunächst das Bebauungsplanverfahren zu Ende geführt werden, parallel wird das städtebauliche Konzept nun abschnittsweise baulich durchgeplant.

 

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Industriedenkmäler prägen das Stadtbild und stehen für eine wichtige Facette der Geschichte unserer Stadt. Deshalb sind sie von herausragender Bedeutung. Sie umzunutzen ist oft mit besonderen Herausforderungen verbunden. Ein beispielhaftes Konzept gibt es jetzt für die New York-Hamburger Gummifabrik. Das Denkmalschutzamt hat sich lange dafür eingesetzt, wesentliche Teile dieses wichtigen Industriedenkmals zu erhalten und ein Nutzungskonzept zu entwickeln, das es mit neuem Leben füllen wird. Auch der neue Eigentümer hat sehr schnell und kreativ an einer Lösung mitgearbeitet. Wegen der positiven Wirkung der historischen Bebauung auf den sich als Quartier erfolgreich entwickelnden Harburger Binnenhafen hat dies auch für die Stadtplanung eine große Bedeutung. Die Verbindung von Alt und Neu kann auch für andere Orte in Hamburg beispielgebend sein.“

 

Jan Markmann, Vertreter der neuen Eigentümer: „Die TCR 1 Projekt GmbH als Hamburger Projektentwicklerin freut sich sehr, dass es gelungen ist, einen tragfähigen Kompromiss zwischen allen Beteiligten zu finden, um dieses architektonische Kleinod zu neuen Leben zu erwecken und durch anspruchsvolle Architektur ebenso rücksichts- wie maßvoll zu ergänzen. Wir hoffen, dass die Projektentwicklung dazu beiträgt, den Standort Harburger Binnenhafen in seiner Attraktivität weiter zu fördern und den künftigen Nutzern kreativen Arbeitsraum ebenso wie lebenswerten Wohnraum zu bieten.“

 

Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor: „Es ist erfreulich zu sehen, dass es dank eines Einigungswillens auf allen Seiten zu einer denkmalpflegerischen und städtebaulichen guten Lösung gekommen ist, die auch unter wirtschaftlichen Aspekten tragfähig erscheint. Das Ensemble wird so zu einem Zeichen für die bedeutende Geschichte sowie für die Zukunft des Harburger Binnenhafens werden. Bleibt nur noch zu hoffen, dass es jetzt zu einer schnellen Umsetzung des Bauvorhabens kommt.“

 

Jörg Penner, Baudezernent des Bezirks Harburg: „Die New-York-Hamburger Gummifabrik ist eines der letzten großen Zeugnisse der Industriekultur im Harburger Binnenhafen, und der Binnenhafen lebt vom Mix aus altem und neuem. Ich bin sehr froh, dass der neue Investor und der Stadtplanungsausschuss sich zu dieser Mischung bekennen und aus der Gummifabrik ein einzigartiges Wohnquartier aus alten Industriefassaden und neuen Hochhäusern entwickeln wollen. Das kann ein großartiges Projekt werden.“

 

Pressemitteilung: Behörde für Kultur und Medien Hamburg