16. April 2024

Neuerfindung von Stadt an Elbe und Bille im Zentrum Hamburgs

HafenCity, Billebogen und Grasbrook

Hamburg (pm) – Die HafenCity, maritimer Stadtteil mitten in Hamburg und größtes innenstädtisches Stadtentwickungsvorhaben Europas, befindet sich im Endspurt: Drei Hoteleröffnungen mit 700 Zimmern, 800 bezugsfertige Wohnungen, der Einzug mehrerer großer und kleinerer Unternehmen sowie ein neuer grüner Park, umgeben von Wasser, legen in 2018 ein eindrucksvolles Zeugnis davon ab. Darüber hinaus gehen 2018 gut 1.500 Wohnungen in Bau. Mit der Betriebsaufnahme der U4- Haltestelle an den Elbbrücken am 9. Dezember 2018 beginnt zugleich eine neue Ära der Stadtentwicklung. Der neue moderne Verkehrsknotenpunkt – in Zukunft vielleicht auch verbunden mit einem 200 Meter hohen Signetgebäude – vernetzt  die HafenCity noch stärker mit der gesamten City und den Nachbarstadtteilen Rothenburgsort, Veddel und Grasbrook. Zugleich eröffnen sich neue Möglichkeiten für Hamburgs Stadtentwicklung. Der Blick weist über die östliche HafenCity hinaus in Richtung des Stadtentwicklungsraums Billebogen, wo auf 700 Metern ein neuer Stadteingang und Raum für unternehmerische Ideen entsteht. Und über die Elbe hinweg in den neu zu entwickelnden Stadtteil Grasbrook, wo die Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategien der HafenCity weiter entwickelt werden. Gemeinsam ergeben die drei Stadtentwicklungsgebiete einen großen innerstädtischen Transformationsraum. Er ist Ausdruck einer intelligenten Wachstumsstrategie Hamburgs, die die Wettbewerbsfähigkeit Hamburgs europaweit deutlich stärkt und für viele Menschen neue Arbeitsplätze sowie Lebens- und Freizeitorte schafft.

Wohnungen als Lebensräume

In 2018 werden rund 800 Wohnungen bezogen, dazu gehören unter anderem zahlreiche Familienwohnungen, die ersten Studentenapartments und rund 300 geförderte Wohnungen. Im Quartier Baakenhafen werden die ersten Bewohnerinnen und Bewohner einziehen. Rund 1.500 Wohnungen gehen in 2018 in Bau, darunter circa 450 auf dem Strandkai, circa 950 Wohnungen im Quartier Baakenhafen und circa 150 am Lohsepark.

Die Vielfalt an Konzepten, Preisniveaus und Architekturen überzeugt viele Menschen, in die HafenCity zu ziehen. Außerdem ist der Stadtteil durch die gute soziale Infrastruktur mit mittlerweile fünf Kitas und einer Grundschule für Familien besonders attraktiv. Die zweite Grundschule am Baakenhafen wird 2020 eröffnen, und der Schulcampus mit Gymnasium und Stadtteilschule am Lohsepark geht in die entscheidende Phase des Architekturwettbewerbs, Eröffnung ist 2022. Bereits zum Schuljahr 2020/21 wird es ein weiterführendes Schulangebot im neuen Grundschulgebäude am Baakenhafen geben.

Noch in 2004, als die ersten Bewohner am Sandtorkai einzogen, erschien die HafenCity vielen als nicht familientauglich. Doch in den letzten Jahren ist der Anteil von Haushalten mit Kindern stetig gestiegen. Nach aktuellen Zahlen des Statistikamts Nord übertrifft er mit 22,7 Prozent deutlich den Hamburger Durchschnitt. Die Strategie der HafenCity, Kitas und Schulen frühzeitig in den Stadtteil zu integrieren, qualitätsvolle öffentliche Stadträume zu schaffen und auf Nutzungsmischung zu setzen, zahlt sich heute aus.

Hotels als „Stadtwohnzimmer“

Zur wachsenden Lebendigkeit der HafenCity gehört auch, dass es immer mehr Kultur- und Veranstaltungsorte sowie Aktivitäten für Nachtschwärmer gibt. Eine bedeutende Rolle nehmen  dabei zunehmend die Hotels ein. Mit Angeboten für das gesamte Quartier werden sie häufig zu Begegnungsorten für Bewohner, Beschäftigte und Besucher des Stadtteils und haben die Qualität von „Wohnzimmern“ in der Stadt. In der zentralen und östlichen HafenCity eröffnen in 2018 drei Hotels mit insgesamt circa 700 Hotelzimmern und mit besonders spannenden Konzeptschwerpunkten.

„Hotels sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren“, so heißt es  auf der homepage des neuen Hotels PIERDREI im nördlichen Überseequartier. Entwickelt und betrieben von Frederik und Gerrit Braun sowie Sebastian Drechsler vom Miniatur Wunderland, Prof. Norbert Aust vom Schmidts Tivoli und Kai Hollmann von Fortune Hotels, versteht sich das PIERDREI ausdrücklich als „Hotel für Hamburger“. Zusätzlich zu den 212 Zimmern soll es auf dem Dach in sieben Metern Höhe einen kleinen Campingplatz geben. Eine kleine Bühne für Konzerte, Lesungen oder kleinere Theaterproduktionen belebt das Quartier insbesondere in den Abendstunden. Und natürlich wird auch die Astor Kino Lounge mit drei Sälen, betrieben durch den Cinemaxx-Gründer Hans-Joachim Flebbe, die Nachtschwärmer in die HafenCity locken. Einen besonderen Familienschwerpunkt verfolgt das JUFA-Hotel, das im Mai 2018 mit 220 Zimmern am Baakenhafen seinen Betrieb aufnehmen wird. Das erste norddeutsche Haus des österreichischen Familienhotel-Spezialisten bietet alles rund um den Urlaub mit Kindern: vom Buggy-Verleih bis hin zu Indoor- und Outdoor-Spielanlagen, unter anderem einem Störtebeker-Schiff im Freien, das auch die Kinder der Nachbarschaft zum Spielen einlädt. Und schließlich eröffnet im Herbst 2018 die Holiday Inn Gruppe gegenüber der HafenCity Universität, ein neues Haus mit 265 Zimmern und einem Konferenz- und Veranstaltungsbereich.

Arbeitsorte als Teil der Work-Life-Balance

2018 ist in der HafenCity auch das Jahr des Bezugs und Baubeginns mehrerer großer neuer Unternehmenssitze, aber auch innovative Start-up-Unternehmen zieht es in die HafenCity. Im Frühjahr 2018 wird südlich des Grasbrookparks der neue Firmensitz von Engel & Völkers mit einer firmeneigenen Akademie seinen Betrieb aufnehmen. Im benachbarten „Strandhaus“ sind zugleich 94 Wohnungen bezugsfertig. Der neue repräsentative Unternehmenssitz des internationalen Maklerhauses lädt mit dem neuen Signet-Gebäude zur Identifikation der Mitarbeiter und Auszubildenden ein. Ein besonderes Landmark am Zusammenfluss von Magdeburger Hafen, Baakenhafen und Elbe ist mit dem Ensemble Watermark, Shipyard und Freeport entstanden. Ab Sommer wird in eines der Gebäude unter anderem die IT-Zentrale von Kühne + Nagel einziehen. Der weltweit führende Logistik-Konzern baut damit neben seiner Deutschlandzentrale sowie der Kühne-Logistics University, die am Großen Grasbrook ihren Sitz haben, einen weiteren Standort in der HafenCity aus. Im Herbst 2018 beginnt die HIH Projektentwicklung mit dem Bau des neuen Verlagshauses für Gruner + Jahr am Lohsepark. Alle drei Beispiele zeigen, dass die HafenCity mit ihrem Arbeitsmilieu sehr gesucht ist. Mit ihrer zentralen Wasserlage, hochwertigen Architektur, lebendigen Nutzungsvielfalt sowie ihrer hervorragender Verkehrsanbindung bietet sie die Erfolgsformel, um wachsende Unternehmen an Hamburg zu binden.

Ein Park als grüne Stadtinsel

Bewohner, Besucher und Beschäftigte der HafenCity können sich gleichermaßen auf die neuen öffentlichen Stadträume freuen, die im Frühjahr 2018 eingeweiht werden. Am 5. und 6. Mai wird der Baakenpark, eine 1,6 Hektar große, künstlich im Baakenhafen errichtete Halbinsel, mit einem großen Familienwochenende am 5. und 6. Mai 2018 eröffnet. Der grüne Park auf dem Wasser zeichnet sich nach dem Entwurf der Berliner Landschaftsarchitekten Atelier Loidl durch eine spannungsvolle Topografie mit Hügeln, Wiesen und Spielflächen aus. Höchste Erhebung ist der 14,80 Meter hohe grüne „Himmelsberg“, von dem sich ein weiter Blick über die gesamte HafenCity bietet. Beliebteste Attraktion für die Kinder dürfte der Spielplatz „Treibgut“ werden, an deren Gestaltungsideen sie im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens aktiv mitgewirkt haben. Zugleich entstehen auch neue attraktive Fuß- und Radfahrwege von der U4-Haltestelle „HafenCity Universität“ entlang der Promenade über die neue Fußgängerbrücke bis zum Baakenpark. Neue kulturelle und gastronomische Angebote werden in 2018 in das Quartier Oberhafen einziehen. Außerdem entstehen im Quartier neben der kulturellen und kreativen Nutzung ab 2018 schrittweise auch umfangreiche Sportanlagen mit Fußballplatz, Leuchtathletikflächen für den Schul- und Vereinssport.

ÖPNV-Station als neuer städtischer Knotenpunkt

Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember wird die U4-Haltestelle Elbbrücken ihren Betrieb aufnehmen. Die S-Bahn-Station ist im Bau. Dieser neue Verkehrsknotenpunkt, verknüpft mit neuen Buslinien und einem Switch-Point mit Stadtrad-Stationen und P+R Anlagen, ist künftig nicht nur für die HafenCity entscheidend,  sondern auch für den östlich angrenzenden Stadtteil Rothenburgsort und  für die Entwicklung des Stadtteils Grasbrook.

Billebogen  – Neuer Stadteingang und Urbane Produktion

Der Billebogen fügt Hamburg ein neues Tor zur inneren Stadt und Raum für innovative unternehmerische Konzepte mit rund 10.000 Arbeitsplätzen hinzu. Er stärkt die Produktions- und Wirtschaftskraft der Stadt ebenso wie die Freiraumentwicklung am Wasser und  die urbane Vielfalt.  Vom Billebogen geht eine starke Impulswirkung und Integrationskraft aus: Im Stadtteil Rothenburgsort in Hamburg Mitte gelegen, verknüpft er künftig so unterschiedliche Orte wie HafenCity und Billbrook, Veddel und City zu neuen Nachbarschaften. Rothenburgsort, dessen urbaner Charakter im Zweiten Weltkrieg und durch den Verkehr und Gewerbe betonenden Wiederaufbau zerstört worden war, wird so wieder Teil der inneren Stadt.

Ein Fokus der Billebogen Entwicklungsgesellschaft & Co. KG, eine Tochter der HafenCity Hamburg GmbH, ist die Neudefinition des Stadttors Elbbrücken. Genauer gesagt: Von den Elbbrücken über den Neuen Huckepackbahnhof bis zum Billbecken soll ein integrierter neuer Eingang zur inneren Stadt Hamburgs auf rund 700 Metern entstehen. In 2018 werden über ein städtebauliches Verfahren dafür neue Vorstellungen entwickelt. Rund um die Billhorner Brückenstraße als Hamburger Hauptverkehrsachse  birgt der mögliche Rückbau von Verkehrsflächen in diesem stadträumlichen Kontext großes Potenzial. Aus einem überdimensionierten Autobahnkleeblatt können hier Gewerbeflächen in bester Lage geschaffen werden, in deren Lärmschatten auch Wohnen möglich ist.

Als zentraler Chancenraum für Urbane Produktion liegt ein weiterer Fokus auf dem Neuen Huckepackbahnhof. Das bisher gefangene 11-Hektar-Gelände zwischen Billhorner Brückenstraße und Billstraße wird vielfältig erschlossen und kann endlich seine hervorragende Nähe zur City und HafenCity zur Geltung bringen. Auf dem Neuen Huckepackbahnhof entstehen 2.500 bis 3.000 hochwertige Arbeitsplätze in einem neuen Typ von Gewerbebauten, die eine innovative Umgebung,  nachhaltig effiziente Raumstrukturen und bestens sichtbare Adresse bieten. Von den Elbbrücken bis zur Bille entsteht somit ein neuer Raum für Ideen.

Grasbrook – Stadtentwicklung neu denken

Mit einer positiven Standortentscheidung für das Deutsche Hafenmuseum könnte sehr früh ein bedeutender kultureller Auftakt für das große neue Stadtentwicklungsvorhaben Hamburgs gelingen. Der neue Stadtteil Grasbrook wird Raum für neue Büros, Gewerbegebäude, Forschungsstätten und Labore bieten sowie für Wohnungen. Geplant sind 16.000 Arbeitsplätze, 3000 Wohnungen für etwa 6.000 Bewohner sowie Einkaufsmöglichkeiten, eine Grundschule und Kitas. Auch Bestandsgebäude sollen dafür genutzt werden. Insgesamt entsteht auf einer Fläche von etwa 46 ha mit rund 880.000 qm oberirdische Bruttogeschossfläche ein Stadtentwicklungsvorhaben, das die Dimension eines guten Drittels der HafenCity haben wird. Es werden 4,9 Kilometer öffentlich zugängliche, direkt am Wasser gelegene Bereiche geschaffen, kombiniert mit attraktiven Grünanlagen und hochwertigen öffentlichen Stadträumen. Innovationsorientierung geht beim Stadtteil Grasbrook vor Schnelligkeit. Das gilt für die sich hier ansiedelnden Unternehmen ebenso, wie für die Mobilitäts- und energetischen Konzepte.

Nach einer intensiven Bestandsaufnahme und der Abstimmung strategischer Themen wird auf Basis eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs ein Städtebauentwurf entwickelt, auf den dann die förmlichen Planungsverfahren (Flächennutzungsplan, Bebauungsplan) folgen.

Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH: „Stadträumlich und in ihrer Grundstücksentwicklung ist die HafenCity an den Elbbrücken angekommen. Sie verlangt nach einer nördlichen und südlichen Integration. Hier kann Stadt als großes Entree, als Ort mit hoher Nutzungsdichte und städtebaulicher Ausdruckskraft formuliert werden. HafenCity, Billebogen und Grasbrook, – gemeinsam ergeben sie einen großen innen-städtischen Transformationsraum von rund 250 Hektar. Qualitativ können sie mit ihren jeweils eigenen Themenschwerpunkten unterschiedliche Antworten auf wichtige Zukunftsfragen von Städten bieten.“

Pressemitteilung: HafenCity Hamburg GmbH