Anzeige – Die Potenziale von Softwareanwendungen, um die Nachhaltigkeit und Energieeffizienz von Bauprojekten und Bestandsgebäuden zu steigern, ist enorm – bleibt aber noch häufig ungenutzt. Das zeigt auch eine neue Forsa-Studie im Auftrag von Autodesk.
Architekten und Bauplaner sind zunehmend gefordert, Bauprojekte unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu optimieren. Konkret bedeutet dies, schon in der Planungsphase energetische Gesichtspunkte zu berücksichtigen und verwendete Baumaterialien so auszuwählen, dass der CO2-Verbrauch des Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus hinweg – „from Cradle to Grave“ (C2G) – möglichst gering ist. Technologien und Methoden wie Building Information Modelling (BIM) und Digitale Zwillinge (Digital Twins) sollen helfen, den gesamten Lebenszyklus von Bauvorhaben digital steuer- und planbar zu machen – auch unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit. Das Potential von Digital Twin-Technologie ist auch für einen nachhaltigeren Gebäudebetrieb enorm: So kann beispielsweise der Energieverbrauch eines Gebäudes täglich überwacht und optimiert werden, einschließlich Heiz-, Lüftungs- und Klimaanlagen. Das Gebäude und dessen digitale Simulation können so eng miteinander vernetzt werden, dass die Daten sogar in Echtzeit eingesehen werden können, was wiederum Einsparpotenziale bei Energieverbrauch oder Instandhaltungsarbeiten aufzeigen kann.

Große Vorteile auch bei Bestandsbauten
Der enorme Nutzen der digitalen Lösungen zeigt sich nicht nur bei Neubauprojekten. Auch Renovierungs- und Verwaltungsprozesse von Bestandsbauten könnten in Zukunft durch BIM-Prozesse und Digital Twin-Technologie signifikant einfacher gestaltet werden und dank effizienter Planung erhebliche CO2-Einsparungen erzielen. Eine Studie des TÜV SÜD ermittelte, dass lediglich 2-3 % aller Bauwerke in öffentlicher Hand über vollständige Daten verfügen. In der Industrie gilt das für lediglich 10 % aller Bauwerke. Diese über weite Teile unvollständige Datenbasis erschwert insbesondere Maßnahmen zur Steigerung von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Eigentümern und Bauplanenden fehlt es an der Informationsgrundlage, um zu erkennen, welche Maßnahmen in welchem Umfang und mit welcher Priorität umgesetzt werden sollten. Auch Maßnahmen, die dazu beitragen, die Pflichten aus dem neuen Klimaschutzsofortprogramm der Bundesregierung zu erfüllen, sind durch den Datenmangel in vielen Fällen kaum umsetzbar.
BIM- und Digital Twin-Anwendungen stellen hier einen vielversprechenden Lösungsansatz dar, denn sie ermöglichen auch die automatisierte Erhebung und Analyse von z.B. Flächen, Anlagen, Materialien und Energie-Attributen und können so dazu beitragen, große Datenlücken bestmöglich und mit vergleichsweise geringem Aufwand zu schließen. Wurden die Bestandsbauwerksdaten einmal durch die Software erhoben und fortschreibbar gestaltet, können sie verschiedensten Parteien im Laufe des Gebäudelebenszyklus zur Verfügung gestellt werden, sodass alle Beteiligten stets mit einer hochwertigen und aktuellen Datenbasis arbeiten und Prozesse auf allen Ebenen und über Jahre hinweg kontrolliert und optimiert werden können. Die CO2-Einsparungen, die so kurz- und langfristig erzielt werden können, sind enorm.

Nachhaltigkeitspotenziale von digitalen Technologien werden bislang noch kaum wahrgenommen
Laut einer Forsa-Studie, die im Auftrag von Autodesk im Frühjahr 2022 durchgeführt wurde, nutzen 34 % der Bauunternehmen in der DACH-Region bereits BIM-Software. 29 % der Unternehmen setzen Digital-Twin-Technologie ein. Noch scheint allerdings das Nachhaltigkeitspotenzial der Technologie unterschätzt zu werden, denn lediglich ein Drittel der befragten Entscheiderinnen und Entscheider (34 %) ist der Ansicht, dass Software eine Chance für mehr Nachhaltigkeit darstellt. 50 % der befragten Unternehmen finden sogar, dass Software gar keine Rolle spielt, wenn es darum geht, mehr Nachhaltigkeit zu erzielen. Entsprechend wenig wurde in entsprechende Software investiert: Lediglich 1 % der befragten Unternehmen gaben an, dass in jüngster Vergangenheit Software zur Steigerung der betrieblichen Nachhaltigkeit beschafft wurde.
Dass digitale Technologien und Nachhaltigkeit keinesfalls im Widerspruch stehen, zeigt ein Beispiel des Unternehmens Kohlbecker Gesamtplan GmbH, ein Generalplaner für Industriebauprojekte aus Baden-Württemberg. Das Unternehmen hat eine BIM-Plattform aufgebaut, in der alle relevanten Projektdaten zentral gespeichert werden. Der digitale Zwilling steht im Zentrum, rundherum findet effiziente Kommunikation und Kollaboration statt. Bei einem Bauprojekt für ein Werksgebäude von Audi konnten damit 110 Tonnen CO2 eingespart werden – die Hälfte des Footprints des geplanten Automobil-Werks.

Dass ein Umdenken in der Baubranche bereits begonnen hat, zeigen auch die Forsa-Studienergebnisse auf: Die Mehrheit der befragten Unternehmen (51 %) hat bereits eine konkrete Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt. Etwa ein Drittel der Bauindustrie (32 %) beschäftigt sich bereits mit dem Thema Kreislaufwirtschaft. Ebenfalls bearbeitet werden die Themen nachhaltige Baumaterialien (46 %), Materialeinsparpotenziale (45 %) sowie die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden (44 %). Zudem gehen fast die Hälfte die Befragten (47 %) davon aus, dass die Ausgaben ihres Unternehmens in Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Zukunft steigen werden. Softwarelösungen wie BIM- und Digital Twin-Technologie bieten sich hier als sichere und effiziente Investition an.
Autor: Ralf Mosler, Leader BIM-Transformation und AEC Digital Expert bei Autodesk
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