Frankfurt am Main (pm) – Die konjunkturelle Stimmung im deutschen Mittelstand verbessert sich spürbar. Das KfW-ifo-Geschäftsklima steigt im Mai 2025 zum dritten Mal in Folge und legt um 2,5 Zähler auf nun –14,7 Punkte zu. Damit liegt es weiterhin unter dem langfristigen Durchschnitt, signalisiert aber gemäß Daumenregel eine vollzogene Trendwende zum Positiven.
Lage und Erwartungen im Mittelstand verbessern sich
Beide Komponenten des Geschäftsklimaindex trugen zum Anstieg bei. Die aktuelle Geschäftslage wurde um 1,2 Zähler besser eingeschätzt (–16,7 Punkte) und erreichte damit den besten Wert seit Juli des Vorjahres. Auch die Geschäftserwartungen auf Sicht von sechs Monaten legten zu – um deutliche 3,7 Zähler auf –13,2 Punkte. Wie bereits in den zwei Vormonaten übersteigen die Erwartungen die Lageurteile – ein klassisches Zeichen für eine bevorstehende wirtschaftliche Erholung.
Bemerkenswert ist, dass die positive Entwicklung alle fünf mittelständischen Hauptwirtschaftsbereiche umfasst – eine ungewöhnlich breite Basis für den Aufschwung.
Großunternehmen: Stimmung verbessert sich leicht – Bau sticht hervor
Auch bei den Großunternehmen kletterte das Geschäftsklima – allerdings weniger stark als im Mittelstand: um 1,8 Zähler auf –21,2 Punkte. Dies lag vor allem an gestiegenen Erwartungen (+4,2 Zähler auf –13,9), während die Einschätzung der aktuellen Lage leicht sank (–0,7 Zähler auf –29,2 Punkte).
Auffällig ist das Bauhauptgewerbe: Hier dreht das Geschäftsklima bei den Großunternehmen erstmals seit Beginn des Ukraine-Kriegs wieder ins Positive. Mit +1,6 Punkten liegt es nun sogar leicht über dem historischen Durchschnitt. Treiber sind unter anderem das neue Sondervermögen Infrastruktur sowie geldpolitische Lockerungen, die über bessere Finanzierungsmöglichkeiten die Baukonjunktur stützen.
Zuversicht trotz geopolitischer Risiken
„Die Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche und Größenklassen sehen langsam wieder Licht am Ende des Tunnels“, so Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW. Trotz Unsicherheiten durch außenpolitische Spannungen und höhere Zölle – insbesondere aufgrund von US-Handelspolitik – setzen viele Betriebe auf tragfähige Kompromisse und eine schrittweise Stabilisierung der Konjunktur.
Quelle: KfW