
Nachwuchsteams, die an Aspekten des konstruktiven Holzbaus von Wohn- und Nicht-Wohngebäuden forschen, können sich ab sofort um eine mehrjährige Förderung ihrer wissenschaftlichen Arbeit durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bewerben. Die Antragsfrist läuft bis zum 30. September 2025; die finanziellen Mittel stellt das BMEL aus dem Förderprogramm „Nachhaltige erneuerbare Ressourcen“ bereit.
Mit seinem heute gestarteten Förderaufruf sucht das BMEL herausragende Nachwuchsforschergruppen, die an wissenschaftlichen Fragestellungen zum verstärkten Einsatz von Holz bei Bau und Sanierung von Wohn- und Nicht-Wohngebäuden arbeiten.
Mit einer Förderung über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren können maximal zwei Forschergruppen bei der eigenverantwortlichen Bearbeitung eines längerfristig konzipierten Projektes unterstützt werden. Über die Zuwendung ermöglicht das BMEL besonders leistungsfähigen Forschenden in einer frühen Karrierephase u. a. die Weiterentwicklung des eigenen wissenschaftlichen Profils, das Erwerben von Leitungskompetenz in der Forschergruppe, verbunden mit qualifikationsspezifischen Lehraufgaben als Voraussetzung für eine spätere Dozenten-Berufung oder aber die Qualifikation für herausgehobene Positionen in der Wissenschaft oder dem Wissenschaftsmanagement.
Der Förderaufruf „Nachwuchsforschergruppenförderung zur Steigerung des Einsatzes von Holz im konstruktiven Wohn- und Nicht-Wohngebäudebau“richtet sich vornehmlich an Forschende im Bereich des Bauingenieurwesens, der Architektur sowie der Materialwissenschaft und der Verfahrenstechnik an Hochschulen, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen und vergleichbaren Institutionen in öffentlicher oder privater Trägerschaft in Deutschland.
Ziel der Forschung muss die signifikante Stärkung der Holzverwendungbeim Neubau bzw. bei der Sanierung und Modernisierung der Gebäude sein. Die Arbeiten sollen ausgerichtet werden auf einen oder mehrere der folgenden Themenbereiche:
- Steigerung des seriellen Holzbaus, der seriellen Sanierung sowie der Nachverdichtung durch Holzbau und andere nachwachsende Rohstoffe
- Verstärkte Nutzung der Vorteile von Standardisierung und intelligenten Systemen zur Gewährleistung der Sicherheitsstandards im Bauwesen
- Einbeziehung moderner Planungsmethoden, etwa des Building Information Modeling (BIM), sowie moderner Fertigungsmethoden mit Hilfe von Robotertechnik
- Einbeziehung von Ökobilanz- und Lebenszyklusanalysen zur Bewertung von Umweltauswirkungen
- Berücksichtigung von Re-Use-Konzepten, Konzepten zum zerstörungsfreien Rückbau von Bauteilen und deren Wiederverwendung sowie sortenreinem Rückbau von Bauprodukten
Für die Forschergruppen ist eine Größe im Äquivalent von maximal fünf Vollzeitstellen inklusive Arbeitsgruppenleitung vorgesehen. Die Fördermittel werden zunächst für drei Jahre bewilligt und stehen vorbehaltlich erfolgreicher Begutachtung nach 2,5 Jahren für weitere zwei Jahre in Aussicht.
Förderanträge können bis zum 30. September 2025 bei der FNR eingereicht werden.
Vor der Antragstellung ist die Kontaktaufnahme mit der FNR zur Evaluierung der Projektausrichtung verpflichtend. Der vollständige Förderaufruf ist hier abrufbar: https://www.fnr.de/projektfoerderung/aktuelle-foerderaufrufe/nachwuchsforschergruppenfoerderung-zur-steigerung-des-einsatzes-von-holz-im-konstruktiven-wohn-und-nicht-wohngebaeudebau
Hintergrund:
Der Aufruf des BMEL zur Förderung von Forschungsnachwuchs fußt auf der 2023 verabschiedeten Holzbauinitiative (HBI), mit der die Bundesregierung bis 2030 die Holzbauquote erhöhen und faire Wettbewerbsbedingungen für den Einsatz von Holz im Bausektor schaffen will, um Klimaschutz, Ressourceneffizienz und schnelleres Bauen voranzutreiben. Bestandteil der acht Handlungsfelder der HBI ist auch die Sicherung qualifizierten Nachwuchses im Bereich der Forschung und Lehre.
Aufgrund des derzeitigen Generationswechsels stehen zahlreiche Professuren im Holzbau und in der Holzwerkstoffforschung zur Neubesetzung an.
Zudem besteht für Deutschland im Vergleich zu europäischen Nachbarn Aufholbedarf in der Ausbildung vor allem von Bauingenieuren und Architekten für den Bereich Holzbau.
Quelle: FNR