29. März 2024

Jeder 5. Leipziger lebt in einer Genossenschaftswohnung – Leipziger Wohnungsgenossenschaften präsentieren Eckpunkte für ein zukunftssicheres Leipzig

Leipzig (pm) – „Leipzig wächst dynamisch. Aber Münchner Verhältnisse sind noch lange nicht in Sicht“, so Dr. Axel Viehweger, Vorstand des Verbandes Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V. (VSWG) bei der Eröffnung der ersten gemeinsamen Pressekonferenz der Leipziger Wohnungsgenossenschaften.

Von den insgesamt ca. 293.000 Mietwohnungen betreuen die Genossenschaften 53.313 Wohnungen in Leipzig, die sich über die gesamte Stadt verteilen. Jeder 5. Leipziger lebt in einer Genossenschaftswohnung. Zusammen mit den Wohnungsbeständen der LWB Leipzig hat die organisierte Wohnungswirtschaft einen Marktanteil von 30,2 Prozent am Mietwohnungsmarkt.

Die Leerstandsquote der Leipziger Wohnungsgenossenschaften beträgt aktuell 7,2 Prozent. Dies entspricht bei einem Gesamtbestand von 53.313 Wohnungen insgesamt 3.814 Wohnungen, die momentan leer stehen. Im Vergleich zu den Dresdener Wohnungsgenossenschaften (2,0 Prozent Leerstand) und den Chemnitzer Wohnungsgenossenschaften (6,7 Prozent Leerstand) ist dieser im Ballungszentrum Leipzig am höchsten.

„Unsere Leerstandsressourcen konnten die letzten Jahre kontinuierlich durch gezielte Aufwertung der Bestände abgebaut werden. Dennoch verfügen allein die Wohnungsgenossenschaften über fast 4.000 leerstehende Wohnungen im gesamten Stadtgebiet. Entgegen den Prognosen der Stadt Leipzig wird daher nicht zwingend neuer Wohnraum benötigt, wenn dieser doch schon vorhanden ist“, erklärten die Vorstände der Leipziger Wohnungsgenossenschaften.

Die Leipziger Wohnungsgenossenschaften stehen für bezahlbares Wohnen bei sozialverträglichen Mieten. Die Durchschnittsmiete im Bestand ist mit 4,87 €/m² deutlich unter der Durchschnittsmiete der Stadt Leipzig mit 5,29 €/m² und ebenfalls unter der Durchschnittsmiete der LWB Leipzig mit 5,14 €/m². Gleiches gilt für die Durchschnittsmiete der Leipziger Wohnungsgenossenschaften in der Neuvermietung von 5,59 €/m² gegenüber 6,15 €/m² der Stadt Leipzig. Selbst im Vergleich mit den Bestands-mieten der Dresdener Wohnungsgenossenschaften (5,42 €/m²) und der Chemnitzer Wohnungsgenossenschaften (5,02 €/m²) sind die Leipziger Wohnungsgenossenschaften deutlich unter der 5-Euro-Marke.

Die Wohnungsgenossenschaften sind in ganz Leipzig zu Hause und stellen damit allein 18,2 Prozent der sozialverträglichen Mietwohnungen über alle Stadtteile. „Eine sanierte Genossenschaftswohnung im Plattenbau kostet je nach Ausstattung und Sanierungsgrad im Fall der Neuvermietung zwischen 5,00 und 6,00 €/m². Die Sätze der Kosten der Unterkunft liegen jedoch bei den für Plattenbauten üblichen Wohnungsgrößen lediglich zwischen 4,79 und 4,90 €/m² und bedürfen dringend einer bedarfsgerechten Anpassung an die Marktsituation“, fordern die Vorstände der Leipziger Wohnungsgenossenschaften unisono.

Im vergangenen Jahr investierten die Leipziger Wohnungsgenossenschaften insgesamt 88,8 Mio. Euro in ihre Leipziger Bestände – 19,7 Mio. Euro flossen dabei in den Neubau von 262 Wohnungen, 23,2 Mio. Euro in die Modernisierung und 45,9 Mio. Euro in die Instandhaltung und Sanierung der Bestände. Im Geschäftsjahr 2018 wird diese Summe auf fast 100 Mio. Euro gesteigert. Für den Neubau werden 17,2 Mio. Euro, für die Modernisierung 29,4 Mio. Euro und für die Instandhaltung 47,8 Mio. Euro investiert. Dieses Geld fließt gleichzeitig wieder in die Leipziger Wirtschaft durch Beauftragung lokaler Handwerksbetriebe und Geschäftspartner.

Für ein zukunftssicheres Leipzig fordern die Leipziger Wohnungsgenossenschaften gemeinsam eine konstruktive, lösungsorientierte Stadtverwaltung, einen transparenten Umgang mit den Daten zur aktuellen Marktsituation, eine ausgewogene Stadtentwicklung anstelle einer Fokussierung auf die Entwicklung in sogenannte Trendviertel, eine bedarfsgerechte Anpassung der Kosten der Unterkunft und die Nutzung vorhandener Leerstandsressourcen vor Nachverdichtungs- und Neubaustandorten.

Pressemitteilung: Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V.