20. April 2024

James-Simon-Galerie an die Staatlichen Museen zu Berlin übergeben

View from Schlossbrücke © Simon Menges

Berlin (pm) – Mit der James-Simon-Galerie ist zwischen dem Kupfergraben und der Westfassade des Neuen Museums ein neues Eingangsgebäude für das Ensemble der Berliner Museumsinsel entstanden. Gemeinsam mit der Archäologischen Promenade bildet das neue Eingangsgebäude das Herzstück des 1999 entwickelten Masterplans, der seither als Ausgangspunkt für alle weiteren Planungen auf der Museumsinsel diente. Das Gebäude befindet sich auf jenem schmalen Grundstück, auf dem bis 1938 der von Karl Friedrich Schinkel geplante Neue Packhof stand.

„Die James-Simon-Galerie ist ein Gebäude und zugleich ein öffentlicher Ort. Seine Existenz verdankt der Bau seinen Funktionen und Einrichtungen für das museologische Programm, seine Aufgabe liegt jedoch darin, die stadträumlichen Beziehungen und den Zugang zur Museumsinsel zu reorganisieren. Seine Rolle ist weniger durch seine Funktion definiert als vielmehr durch seine Verantwortung als öffentliches Gebäude im Herzen der Stadt.“, so David Chipperfield.

Als neues Tor zur Museumsinsel kommt der James-Simon-Galerie eine besondere Bedeutung zu. Hier ist es möglich, eine große Anzahl an Besuchern aufzunehmen und alle Service-Einrichtungen anzubieten, die Museumsbesucher von heute erwarten.

Der Neubau ist zum Lustgarten, der Schlossbrücke und dem Kupfergraben hin ausgerichtet. Oberirdisch schafft er eine direkte Anbindung an das Pergamonmuseum und verknüpft dieses auf Höhe des Sockelgeschosses über die Archäologische Promenade mit dem Neuen Museum, dem Alten Museum und dem Bode-Museum.

Durch die Staffelung der Gebäudemasse bleibt der Blick von der Schlossbrücke in die Tiefe der Museumsinsel und auf die Westfassade des Neuen Museums erhalten. Die Uferkante zum Kupfergraben wird durch einen hohen, steinernen Sockel ausgebildet, über dem sich die Hochkolonnade als klassisches Piano nobile erhebt.

Weite Bereiche dieser Hauptebene werden auch außerhalb der Öffnungszeiten frei zugänglich sein und den öffentlichen Raum auf der Museumsinsel erweitern. Die als Leitmotiv eingesetzten schlanken Stützen erinnern an die berühmte Skizze Friedrich Wilhelm IV. zu seiner ‘Kulturakropolis’ Museumsinsel. Sie führen die am Neuen Museum endende Stülersche Kolonnade fort und formen zwischen Neuem Museum und James-Simon-Galerie den kleinen Kolonnadenhof.

Eine breite Freitreppe zwischen dem langgestreckten Sockel und der unteren Kolonnade lädt die Besucher zum Betreten des Gebäudes ein. Auf der oberen Ebene gelangen sie in das großzügige Foyer mit direktem Anschluss an das Hauptausstellungsgeschoss des Pergamonmuseums. Das Foyer, in dem auch das Café gelegen ist, öffnet sich zu einer großen Terrasse, die sich über die gesamte Länge des Gebäudes erstreckt. Im Mezzaningeschoss unter dem Haupteingangsfoyer befinden sich der Museumsshop, eine große Garderobe, WCs und Schließfächer, im Sockelgeschoss liegen die temporären Ausstellungsbereiche und das Auditorium.

Die Architektursprache der James-Simon-Galerie bedient sich vorgefundener Elemente der Museumsinsel, vor allem aus der Freiraumarchitektur, wie gebaute Topografie, Kolonnade und Freitreppe und bezieht sich damit auf Schinkel, Stüler und die anderen Architekten, die hier gewirkt haben. Die Natursteinzuschläge im Betonwerkstein binden das neue Eingangsgebäude tonal in die Materialvielfalt der Kalkstein-, Sandstein- und Putzfassaden der Museumsinsel ein, während im Inneren glattgeschalter Ortbeton dominiert. Namensgeber für das Gebäude ist der bedeutende Mäzen James Simon, der den Berliner Museen zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter anderem seine Kunstsammlungen und Grabungsfunde vermachte.

„Die James-Simon-Galerie feiert die Zugänglichkeit der Museen und der Schätze, die sie bergen. Sie erweitert den öffentlichen Raum der Stadt ins Innere der Museumsinsel und lädt zum Spazieren ein. Dabei erscheinen Museen und Stadt in neuer räumlicher Beziehung. Mit Kolonnaden, Freitreppen und gebauter Topografie macht sich die neue Architektur Themen, welche die Museumsinsel bereits kennt, zu eigen.“, so Alexander Schwarz, Partner und Design Director, David Chipperfield Architects Berlin.

Pressemitteilung: David Chipperfield Architects Berlin