20. April 2024

Heinze ArchitektenAWARD 2021: Die Sieger-Projekte wurden in Duisburg ausgezeichnet

Celle (pm) – Am 25. November 2021 konnten die Preisträgerinnen und Preisträger ihre Auszeichnung feierlich entgegennehmen. Den Rahmen bot der Heinze ArchitekTOURkongress in Duisburg, wobei die Preisverleihung mit seinen Laudatoren, Martin Henn und Kilian Kresing, den krönenden Abschluss bot.

Die Jury und die Kriterien

In diesem Jahr wurden die schönsten Nichtwohnbauten gesucht, über die eine Fachjury – bestehend aus Martin Henn (HENN GmbH) als Juryvorsitzender sowie Lisa Tiedje (STUDIO LISA TIEDJE) und Kilian Kresing (kresings architektur GmbH) – entscheiden durfte. Dabei zählten unter anderem folgende Kriterien der Jury als Grundlage zur Diskussion und Qualität sowie Atmosphäre als Themen des nachhaltigen Bauens. Aber auch die Umnutzung bestehender Infrastrukturen sowie die entwerferische Reflexion bei Neubauprojekten über zukünftige Umnutzungsmöglichkeiten.

Nachwuchs- und Publikumspreise

Über 70 Studierende stellten ebenfalls ihr Talent unter Beweis, wobei drei von ihnen seitens der Jury mit einem Nachwuchspreis ausgezeichnet wurden. Zudem waren die Besucher auf heinze.de gefragt, denn mit ihren Likes auf heinze.de, konnten sie mitentscheiden, welche teilnehmenden Büros die drei Publikumspreise verdienen.

Im Folgenden werden alle Preisträgerinnen und Preisträger mit Jurybegründung vorgestellt. Aber auch online unter heinze.de/award sind alle Informationen rund um den Heinze ArchitektenAWARD online, der schon bald – diesmal zum Thema Wohnbau – ins neue Wettbewerbsjahr startet. Ein großes Dankeschön geht an Gira, ROMA, Salto und WICONA – die diesjährigen Sponsoren des Heinze ArchitektenAWARDs.

Bestes Projekt des Heinze ArchitektenAWARDs

Sportzentrum Schulcampus Überlingen

wulf architekten

© Brigiada Gonzalez

Jurybegründung:  Das Sportzentrum besticht auf dem heterogenen Schulcampus in Überlingen als selbstbewusster Solitär. Die markante Silhouette macht das Gebäude von weitem erkennbar und spiegelt sich auch in der inneren Struktur des Gebäudes wider. Eine transparente Fuge hebt den filigran anmutenden metallischen Körper von seinem Umfeld ab und lässt interessante Blicke in das Innere des Gebäudes und nach außen zu. Die vertikale Schichtung der Programme erlaubt eine verdichtete Anordnung der Sportnutzungen auf kompakter Grundfläche. Das Sportfeld wird zur Bühne unterschiedlichster Aktivitäten und strahlt auf den Campus ab. Der dienende Teil des Gebäudes verbindet das Foyer mit der lichtdurchfluteten vertikalen Erschließung. Die reduzierte Materialpalette aus Sichtbeton, Streckmetall und Industrieglas überzeugt in ihrer Einfachheit und Robustheit. Mit einfachen Mitteln schafft der Architekt einen Ort der Begegnung, sowohl im Inneren als auch im Kontext des umliegenden Campus.

 

Bestes Projekt in der Kategorie „Wirtschafts-, Industrie- und Gewerbebauten“

Hauptgüterbahnhof Hannover
AFF Architekten GmbH

© Hans-Christian Schink

Jurybegründung: Der ehemalige Güterbahnhof in Hannover basiert auf einem zukunftsfähigen Umnutzungskonzept und stellt ein herausstechend klares und nachhaltiges Umbauprojekt im Bereich der Industrie- und Gewerbebauten dar.

Architektur und Landschaftsplanung greifen hier nahtlos ineinander und lassen die historische Dachkonstruktion, die Industriefassade am Hauptgebäude und die weitläufigen Außenraumflächen in neuem Glanz erscheinen. Die anthrazitfarbene Stahlkonstruktion und das warmrote Mauerwerk schaffen eine harmonische Gesamterscheinung und verweisen klar und deutlich auf die Historie des Bauwerks.

Der dunkle Asphalt mit dem weißen Streifenmuster gibt dem gesamten Areal eine optische Identität und erinnert an einen flächendeckenden Zebrastreifen, der zu Spiel und Freizeit einlädt. Die ehemaligen Parkplatzflächen werden humorvoll zu attraktiven städtischen Außenräumen. Infrastruktur und Freizeitaktivitäten werden sowohl im Außenraum als auch im Inneren des Gebäudes erfolgreich eingesetzt und verbunden. Im Inneren schafft die Taktung des Streifenmusters auf dem Boden im Zusammenspiel mit dem Rhythmus der Oberlichter eine Komposition aus Licht und Schatten, die an die ehemals vorhandenen Gleisbohlen erinnert.

Die Halle wird zur Stadt in der Stadt und gliedert das vorhandene Industriegebiet in eine urbane Landschaft, deren Struktur den Lagerflächen des ehemaligen Güterbahnhofs entstammt. Das durchgängige Gestaltungsbild schafft fließende Übergänge, große und flexible Räumlichkeiten für vielfältige Nutzungen wie ein Einkaufs- und Freizeitzentrum mit Gastronomie, ohne die Großzügigkeit der vorhandenen Struktur zu verlieren.

 

Bestes Projekt in der Kategorie „Büro- und Verwaltungsbauten“

UP! BERLIN

JASPER ARCHITECTS

(c) HG Esch

Jurybegründung: Die bestehende Struktur des ehemaligen „Centrum Warenhauses“ wird in eine moderne Arbeitswelt konvertiert. Das Projekt stellt einen innovativen und höchst nachhaltigen Lösungsansatz für die adaptive Umnutzung innerstädtischer Flächen dar.

Die große Herausforderung der Belichtung der extremen Gebäudetiefen wird durch terrassierende Einschnitte auf den vier Gebäudeseiten gelöst. Es entstehen maximal flexibel nutzbare „Megafloors“, die den Charme der 70er-Jahre-Betonstruktur freilegen.

Ehemalige Schächte werden zu neuen Funktionen wie Meetingräumen umgenutzt. Auch die äußere Erscheinung gewinnt durch ein hohes Maß an Transparenz und ermöglicht tiefe Einblicke in das Gebäude. Das Dach und die Terrassen sind dabei integraler Bestandteil der neuen Arbeitswelten.

 

Bestes Projekt in der Kategorie „Bildungsbauten“

John Cranko Schule

Burger Rudacs Architekten

(c) Brigida Gonzalez

Jurybegründung: Die Jury ist im Allgemeinen der Auffassung, dass Raum für Unterricht und Ausbildung in Deutschland mehr Stellenwert und damit auch Qualität zu bekommen hat.
Die John Cranko Schule ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass Schule mehr ist als ein Profanbau. Der wahrnehmbare Unterschied zwischen Gebäude und Architektur, welcher für eine nachhaltige Ausrichtung dieser Typologie essenziell ist, hat die Jury gänzlich überzeugt.

Der prägnante, geradezu skulpturale Charakter des Gebäudes zeigt den entstehenden Mehrwert konkret auf. Es entsteht eine Adresse, die nachhaltig auf den Ort und die Nachbarschaft abstrahlt, eine Destination, die wie ein baukultureller Baustein für das Quartier ist. Dies gilt sowohl für die direkte Anbindung an die Nachbarschaft und Landschaft als auch die ebenfalls wichtige Fernwirkung als Gesamtbild. Wie selbstverständlich wandelt die elegante Fügung der Bauteile die Topografie in eine absolute Stärke. Ebenfalls bewirkt die Stufung der einzelnen Gebäudeteile eine Maßstäblichkeit, die auf die Umgebung zugeschnitten ist. Präzise gesetzte Fenster der Tanzsäle schaffen eine innige Beziehung zwischen Landschaft und Innenraum. Trotz des angenehmen Grades an Transparenz verkörpert das Gebäude auch ein Moment der Geborgenheit und Sicherheit.  Schlussendlich ist Qualität in der Ausführung ein weiteres Merkmal, das dem Ensemble eine gesicherte Zeitlosigkeit absolut zuspricht. Es wäre wünschenswert, wenn mehr Schulen und öffentliche Einrichtungen für Wissenstransfer und Erziehung diesem Beispiel folgen könnten.

 

Bestes Projekt in der Kategorie „Sonderbauten“
Pavillon 333 – Werkstattpavillon zur Kunst- und Architekturvermittlung
Technische Universität München – Entwerfen und Konstruieren

© matthias kestel

Jurybegründung: Der leicht und transparent wirkende Pavillon überzeugt in mehrfacher Hinsicht. Zum einen ist er ein gelungenes Produkt einer Teamarbeit von Studierenden und zwei Lehrstühlen. Der merkliche Fokus auf Material und Konstruktion wird als vollends gelungen erachtet.
Die Jury ist überzeugt, dass dieser Raum zur Vermittlung von Architektur, Raum und nicht zuletzt auch Baukultur schwellenlos einlädt.

Des Weiteren ist sowohl die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen erfreulich als auch die städtebauliche Einordnung in den nachbarschaftlichen Kontext. Sowohl die Pinakothek der Moderne als auch der im Gegensatz dazu fast temporär wirkende Pavillon befruchten sich gegenseitig und lassen einen neuen Ort entstehen, der neue Blickwinkel und Sichtbeziehungen ermöglicht. Neue Räume und Zwischenräume entstehen, die auch diesen Teil der Türkenstraße programmatisch aufladen. So ermuntert der elegante Sockel zum Setzten und Verweilen.

Alles in allem ein sehr überzeugendes Projekt, das unter anderem deutlich aufzeigt, dass Architektur mit Strahlkraft nicht allein über das Budget ermöglicht wird, sondern eben auch durch Engagement, Kreativität und Teamgeist.

 

 

Sonderpreis nachhaltiger Bildungsbau
Primarschule Feld in Azmoos
Felgendreher Olfs Köchling GmbH

© matthias kestel

Jurybegründung: Der scheunenartige zweigeschossige Neubau steht in starkem Bezug zu seinem lokalen ländlichen Kontext im Schweizer Dorf Azmoos. Die Reihung des fünfgiebeligen Holzbaus erinnert einerseits an einen feingliedrigen Industriebau der Landwirtschaft und sorgt andererseits für einen kontextuell angemessenen Maßstab des Baukörpers, welcher sich vorsichtig und kompakt in die Umgebung von Einfamilienhäusern und Dorfgemeinde einbettet und sich entlang der Topografie des Geländes orientiert.

Das Erdgeschoss wird durch eine zentrale Erschließungsstraße, ähnlich wie ein Dorfkern, geteilt. Beide Eingangsbereiche dienen als überdachte Pausenräume. Die prägnante Stütze im südlich gelegenen Bereich steht in direktem Dialog mit den Bäumen auf dem Gelände.

Struktur und Raum stehen in Einklang und formulieren fließende Raumabfolgen im Inneren. Die lichtdurchflutete Lernlandschaft steht im Spannungsfeld zwischen Konzentration und Kommunikation. Die nach Norden ausgerichteten Oberlichter versorgen das gesamte Oberschoss und den zentralen Treppenaufgang mit ausreichend natürlichem Tageslicht. Großzügige Panoramafenster der außenliegenden Klassenzimmer erlauben einen weiten Blick über die Dächer des Dorfs und in die umliegende Landschaft. Notwendige Erschließungsflächen werden hier zu hochwertigen Nutzflächen für verschiedenste Unterrichtsformen. Auch hier trifft das einheitliche Innenraumkonzept aus clusterartigen Klassenzimmern und einer fortlaufenden großzügigen Erschließungsfläche die kontextuelle Referenz eines Dorfs.

Die nachhaltige und atmosphärische Qualität des homogenen Holzbaus ist nicht nur einer hochwertigen Ausführung zu verdanken, sondern gründet vor allem in der konstruktiven und räumlichen Klarheit des Entwurfs und sollte als Vorbild für zukünftige Bildungsbauten gesehen werden.

 

Bester Entwurf in der Kategorie „Nachwuchsarbeiten“

Zukunft Theresienwiese

Luis Huber, Technische Universität München

(c) Luis Huber

Jurybegründung: Es ist mutig, sich mit der Zukunft zu beschäftigen. Insbesondere an einem Ort, der als Bild in den Köpfen der Menschen sehr klar umrissen ist. Die Theresienwiese als Spielfeld von unterschiedlichsten Programmierungen zu begreifen, ist dabei in dieser Arbeit allerdings lediglich der erste Schritt. Die Wandelbarkeit der vorgeschlagenen Szenarien mit dafür eigens entworfenen Maschinen und Robots umzusetzen und damit zu automatisieren, ist dann erfrischend bemerkenswert. Mit viel Fantasie, aber auch architektonischer Kreativität überzeugt die Vision von Luis Huber als Gesamtkunstwerk. Neben der dafür zwingend notwendigen Ernsthaftigkeit und Detailtiefe sowie erwähnungswürdiger visueller Darstellung besticht dieser Ansatz aber auch durch eine spielerische Note, die die Motivation und Freude des Verfassers förmlich spürbar macht. Die Jury hat sich von dieser positiven Offenheit anstecken lassen und sieht in der Arbeit den beispielhaften Willen, neue Wege zu gehen, den Status quo auf charmante Art und Weise zu hinterfragen und Möglichkeiten aufzuzeigen.

 

 

Bester Entwurf in der Kategorie „Nachwuchsarbeiten“

limitrophe Räume. Potenziale von Freibereichen im Geschosswohnungsbau Räume
Jens Roll, Technische Universität München

(c) Jens Roll

Jurybegründung: „Freiräume sind ,limitrophe Räume‘, die es ermöglichen, Distanz zu wahren. Sie sind immer ein additives Element einer Raumstruktur. Es ist ein ,zeitlicher Raum‘, ein ,Zwischenraum‘, eine ,Art Schleuse‘ von öffentlich zu privat, von innen zu außen. Sie dienen als ,Hilfscharakter‘ einer Grenzzone.“ Dieses Zitat der Soziologin Françoise Navez-Bouchanine macht nicht nur deutlich, wie wichtig Freiräume im Wohnungsbau sind, sondern verweist auch auf Themen der Nachhaltigkeit und der sozialen Gerechtigkeit. Spätesten seit Anbeginn der Pandemie ist das kollektive Bewusstsein über die Relevanz von qualitativen Wohnräumen, den Bedarf an Freiräumen und deren Mangel sichtbar. Diese studentische Abschlussarbeit stellt sich die Frage, wie wir wohnen wollen, schaut tief in die Geschichte wie „limitrophe Räume“, wie Freiräume im Wohnungsbau sich entwickelt oder aufgelöst haben und beantwortet diese Fragestellung mit einer poetischen, atmosphärischen Intervention im Geschosswohnungsbau in München. Balkon – Laube – Loggia – Wintergarten werden mit ihren Eigenschaften zu den entwurfsbestimmenden Elementen. Die Freiräume und Innenräume sind ineinandergesteckt und erzeugen ein Raumkontinuum. Das Wohnen reagiert nun auf die Jahreszeiten, die Freiräume erlauben die Wohnung und den Ort anders zu erleben und zu beleben. Das Innenzimmer und das Außenzimmer werden zu einem fließenden Raum in dem die räumlichen Grenzen neu verhandelt werden. Nachhaltigkeit ist bei diesem Entwurfsprojekt nicht nur durch Material und Konstruktion gedacht, vielmehr wird die soziale Nachhaltigkeit belohnt.

 

Bester Entwurf in der Kategorie „Nachwuchsarbeiten“

Stadtkrone Hafenplatz Berlin
Guisong Zhang und Mengyue Feng, Technische Universität Braunschweig

(c) Guisong Zhang und Mengyue Feng

Jurybegründung: Der Entwurf setzt sich mit dem Thema Wohnraum an einem sozialen Brennpunkt aus den 70er-Jahren mitten in Berlin auseinander. Das charakteristische terrassierende Gebäude mit kreuzförmigem Grundriss ist der Ausgangspunkt für die vertikale Nachverdichtung.
Dem Bestandsgebäude wird ein inverses Volumen aufgesetzt, welches den Wohnungsbau um Büronutzungen erweitert. Der dabei entstehende öffentliche Zwischenraum eröffnet ganz neue Potenziale für Programm und Begegnung. Die terrassierenden Flächen verbinden die Dachflächen miteinander und geben imposante Blicke auf die Stadt frei. Das hybride Nutzungskonzept besticht durch seine Vielfalt und Synergieeffekte. Insgesamt ein sehr mutiger, innovativer und ästhetisch überzeugender Ansatz für den Umgang und die Aufwertung des Bestands.

 

1. Platz – Publikumspreis

Gesamtschule Münster-Mitte

agn Gruppe

(c) Espendiller und Gnegel Designer

Beschreibung: „Lernen, wo Stadt und Gesellschaft wirklich stattfinden“ – die Besonderheit dieses Bauprojekts liegt in der Implementierung eines modernen Schulbetriebs in den urbanen Grundriss von Münsters Altstadt. Durch die weitgehende Übernahme der Bestandsstrukturen konnten die Umbaumaßnahmen auf ein Minimum reduziert werden. Das Ensemble der Gesamtschule Münster Mitte ist in das städtebauliche Umfeld integriert und fungiert als öffentlicher Raum. Historische Wegeverbindung für Radfahrer und Fußgänger den Schulhof. Um diese Verflechtungen zu akzentuieren, gibt seine Pflasterung den historischen Straßenverlauf und die bei archäologischen Grabungen vorgefundenen mittelalterlichen Grundmauern wieder. Die Erschließung der Gebäude erfolgt primär über den Schulhof und die durch ihn verlaufende, auf ihre historische Lage zurückverlegte Jüdefelder Straße. Städtebaulich wichtigste Komponente war der Erhalt der solitären Wirkung der denkmalgeschützten Überwasserschule aus dem frühen 20. Jahrhundert. […]

 

2. Platz – Publikumspreis

Sanierung ev. Stephanuskirche und Neubau Gemeindezentrum
Zeller Kölmel Architekten

© Zeller Kölmel Architekten (Fotograf: Nikola Tacevski)

Beschreibung: Die evangelische Stephanuskirche von 1965 musste grundlegend saniert werden, um einen Raum zu erhalten, der eine gute Aufenthaltsqualität bietet und die hierfür notwendigen Heizkosten in einem zeitgemäßen Rahmen hält. Der kaum gedämmte Innenraum wies im Alltag Temperaturen zwischen
5 °C und 40 °C auf. Da die Südost- und die Südwestfassade vollflächig aus einer spektakulären künstlerischen Bleiverglasung bestanden, wurde ein Ansatz gesucht, der die thermische Hülle ertüchtigt und den sommerlichen Wärmeschutz gewährleistet, ohne dem Glaskunstwerk die Wirkung zu nehmen. Das bestehende Gemeindezentrum mit kleinem Gemeindesaal und Büroräumen war ebenfalls stark sanierungsbedürftig. In den vorhandenen Grundrissen war die gewünschte Entwicklung des Gemeindelebens nicht mehr vorstellbar. Durch die Umbauung der vorhandenen Kirche entlang des historischen Dachüberstands wurde eine neue thermische Hülle mittels einer hölzernen Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Dreifachverglasung geschaffen. […]

 

3. Platz – Publikumspreis

Restaurant Bullerei
DESIGN IN ARCHITEKTUR

© Sonja Schwarz

Beschreibung: Nach elf erfolgreichen Jahren war eine Kernsanierung der Bullerei aufgrund eines Wasserschadens nötig, weshalb auch der Innenraum für die kommenden Jahre ein komplett neues Erscheinungsbild erhalten sollte. Aufgabe war es dabei, den Spirit der alten Bullerei „offen, bunt und lebendig“ auch im neu gestalteten Restaurant beizubehalten. Die Garderobe als Eingangsportal aus Stahl mit goldenen Bögen, bunten Lochblechfüllungen und Kirmesbeleuchtung lässt erahnen, was den Gast im Hauptraum erwartet: ein bunter Farb- und Materialmix in gemütlicher Atmosphäre. Bei der Entwicklung des neuen Innenraumkonzepts ging es vor allem darum, die Randbereiche um den ebenfalls neu gestalteten Mittelblock aufzuwerten. So wurde die Aufteilung rund um den wuseligen Kern einmal komplett umsortiert, wodurch rundherum neue Aufenthaltsqualitäten entstanden sind. Direkt an der Fensterfront im Eingangsbereich sitzt man nun durch ein Podest leicht erhöht und hat eine entsprechend gute Sicht auf das Geschehen. Um den Bereich zusätzlich zu fassen, wurde mit einem Gerüst aus Blankstahl eine Abgrenzung zu den Laufwegen des Service geschaffen. […]

 

Pressemitteilung: Heinze GmbH