8. Februar 2025

Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften blicken mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2025

Hamburg (pm) – Hamburgs Wohnungsbaugenossenschaften blicken mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2025. Mehr als die Hälfte von ihnen – 55 Prozent – bezeichnet die aktuelle Lage der sozialen Vermieter als befriedigend. 20 Prozent bewerten die Situation als sehr gut (fünf Prozent) bzw. gut (20 Prozent). Ein Viertel – 25 Prozent – bezeichnet die aktuelle Lage als schlecht. Das ergab eine aktuelle Umfrage unter den Genossenschaften.

Gut ein Drittel der Genossenschaften, die sich an der Umfrage beteiligt haben, will in diesem Jahr mit dem Bau von Wohnungen beginnen. 55 Prozent werden das nicht tun. Für 15 Prozent ist das noch unklar. Gefragt danach, ob sie im Jahr 2025 mit der Sanierung von Bestandswohnungen beginnen werden, antworteten 65 Prozent der Unternehmen mit „ja“ und 15 Prozent mit „nein“. Ein Fünftel (20 Prozent) ist sich noch unsicher.

„Die Ergebnisse der Umfrage beschreiben gut die aktuelle Situation der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften“, sagt Vereinsvorsitzender Matthias Saß, der zugleich Vorstand der Allgemeinen Deutschen Schiffszimmerer-Genossenschaft eG ist. „Hohe Baukosten und ein herausforderndes Zinsumfeld erschweren derzeit den Neubau. Gleichzeitig gilt es, die anspruchsvollen Ziele der Energiewende zu erreichen. Daher entscheiden sich Genossenschaftsvorstände zunehmend für die Sanierung.“

Mit rund 135.000 Wohnungen und einer monatlichen Bestandsmiete von durchschnittlich 7,10 Euro pro Quadratmeter tragen die Wohnungsbaugenossenschaften maßgeblich zum bezahlbaren Wohnen in der Hansestadt bei.

Matthias Saß würdigte ausdrücklich die Anstrengungen des Senats für das bezahlbare Wohnen. „Angesichts der veränderten Lage hat die Hansestadt die öffentlichen Fördermittel der Investitionsbank erheblich erhöht. Dadurch ist es gelungen, die Zahl der Baugenehmigungen zu stabilisieren.“

Allerdings bedeute eine Baugenehmigung noch keine fertiggestellte Wohnung. „Als zunehmend problematisch erweist sich der Mangel an Bauland“, sagt Matthias Saß. „Bislang haben die Genossenschaften geschaut, wie sie auf ihren Grundstücken verdichtet bauen können und dort, wo das ging, dieses auch umgesetzt.“

Als hinderlich bezeichnet der Genossenschaftsvorstand die Hamburger Regelung, wonach öffentliche Grundstücke in der Regel nur im Wege des Erbbaurechts vergeben werden. „Das macht das Bauen für die Genossenschaften teurer, weil sie bei Erbbaugrundstücken schlechtere Kreditkonditionen von Banken erhalten und sie zugleich dauerhaft Erbbauzinsen zahlen müssen.“

Mit Blick auf die energetische Sanierung ihrer Wohnungsbestände plädieren die Genossenschaften für pragmatische Lösungen und begrüßen die Anstrengungen der Hamburger Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein. „Alle Ergebnisse zeigen: Die Fokussierung auf das Einsparen von Energie am Einzelgebäude ist gescheitert. Es ist daher richtig, die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ins Zentrum unseres Handelns rücken.“

Wenn Strom und Heizwärme ohne schädliche Emissionen erzeugt würden, könnten die Genossenschaften sowohl die Klimaschutzziele erreichen als auch bezahlbares Wohnen sichern, so Matthias Saß weiter. „Immer mehr Dämmung und immer kompliziertere Technik in unseren Wohngebäuden werden auf Dauer zu unnötig hohen Warmmieten für die Mieterinnen und Mieter führen.“

Quelle: Verein Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e. V.