28. März 2024

Freiraumwettbewerb Friedrich-Wilhelm-Platz ist entschieden

Den Entwurfsplan des ersten Preises (c) METTLER Landschaftsarchitektur, Berlin

Berlin (pm) – Der im Mai dieses Jahres von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen ausgelobte Wettbewerb zur Freiraumgestaltung des Friedrich-Wilhelm-Platzes wurde am 31. August 2018 entschieden.

Im Zusammenhang mit dem barrierefreien Stadtumbau und der Anbindung des Personenaufzugs der U-Bahn-Linie 9 soll auch die grüne Platzinsel aufgewertet werden. Die derzeitig unsichere Situation für Radfahrer und Fußgänger soll verbessert werden. Eine Sanierung der in die Jahre gekommenen Freiraumgestaltung ist unter Berücksichtigung der Wünsche der anliegenden Bürger- und Bürgerinnen sowie der Kirchengemeinde Zum Guten Hirten Ziel der Planung.

Die Baumaßnahmen sind mit ca. 1,3 Mio. € kalkuliert und sollen ab 2019 im Rahmen des Plätzeprogramms erfolgen. Bauherr ist das Bezirksamt Tempelhof–Schöneberg.

An dem nicht offenen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil für Landschaftsarchitekten oder Arbeitsgemeinschaften zwischen Landschaftsarchitekten und Stadtplanern haben sechs Planungsbüros bzw. -teams teilgenommen. Die Preissumme beträgt insgesamt 22.000 €.

Ergebnis:

Die Wettbewerbsjury, bestehend aus Experten der Landschaftsarchitektur und Stadtplanung sowie Vertretern der Verwaltungen entschieden unter dem Vorsitz von Herrn Dr. Cyrus Zahiri nach ausführlichen Diskussionen und Abstimmungen:

  1. Preis                          METTLER Landschaftsarchitektur, Berlin
  2. Preis                          Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin
  3. Preis                          Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden

Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern einstimmig, die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit zu realisieren.

Das Preisgericht beurteilt die prämierte Wettbewerbsarbeit des ersten Preises wie folgt:

Der Entwurf richtet seinen Blick in die Zukunft und erreicht mit wenigen Mitteln eine Neuinterpretation des Ortes. Hochwertige, historische Materialien stehen für Dauerhaftigkeit.

Der Verfasser legt seinem Entwurf die aktuelle Situation des Platzes mit der räumlich bestimmenden Bundesallee zugrunde. Die vorgeschlagene Grundstruktur setzt häufig genutzte Wegeverbindungen in eine einfache und prägnante Gestaltung um. Sie tut dies bewusst, ohne die historische Symmetrie innerhalb des Bearbeitungsgebietes zu thematisieren. Der Verfasser schlägt jedoch eine Fassung des ursprünglichen Platzraumes durch ergänzende Baumpflanzungen vor.

Es entsteht ein in der fußläufigen Bewegung erlebbarer, räumlich abwechslungsreicher Grünraum, der vom aufgeasteten und ausgelichteten Baumbestand umspielt wird. Fließend und in wechselnden Breiten geformte Wege verlaufen den funktional erforderlichen Verbindungen angepasst (Anbindung der U-Bahn-Eingänge und Querung zwischen Wilhelmshöher Straße und Niedstraße).

Der Entwurf präsentiert damit ein Strukturprinzip, das auf weitere Entwicklungen im Verlauf des Planungsprozesses flexibel antworten kann. Die Arbeit birgt zudem das Potential, zu einem späteren Zeitpunkt auch die Flächen östlich der Bundesallee (durch gleichartige Materialität und Formensprache) einzubinden. Der Entwurf formuliert einen starken räumlichen Rahmen, jedoch werden differenziertere Angebote für verschiedene Nutzergruppen (insbesondere für Spiel und Aufenthalt) sowie zur Bepflanzung vermisst. Die städtebauliche Verbindung zwischen Wilhelmshöher Straße und Niedstraße bedarf noch einer ausreichenden Breite. Das ist durch entsprechende Funktionsangebote zu hinterlegen.

Die prägnante räumliche Struktur wird durch eine minimalistische Materialauswahl unterstützt – dabei spielt insbesondere der im gesamten Bearbeitungsgebiet einheitliche Pflasterbelag eine zentrale Rolle. Die Einfassungen der Rasenflächen greifen das Klinkermaterial des Kirchenbauwerks auf und setzten somit die gesamte Platzfläche in Bezug zu dem historisch prägenden Gebäude.

Der Kirchvorplatz präsentiert sich großzügig offen und in funktional sinnfälligem Zusammenhang mit dem U-Bahn-Eingang. Der Radweg wird parallel der Fahrbahn neu geführt.

Das Wettbewerbsergebnis wird unter Vorstellung der prämierten Arbeiten und der Preisträger im Rahmen des 125 jährigen Jubiläums der Kirche zum Guten Hirten am Friedrich Wilhelm-Platz im September ausgestellt. Die Ausstellung wird am 17.9. um 17 Uhr eröffnet.  Weitere  Angaben werden zum gegebenen Zeitpunkt  unter stadtentwicklung.de/Presse/Ausstellungskalender bekanntgegeben.

Pressemitteilung: Pressestelle der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen