19. April 2024

Finanzministerin Monika Heinold zur Nutzung von Recycling- und nachhaltigen Baustoffen in Schleswig-Holstein

Kiel (pm) – Für die Landesregierung ist Nachhaltigkeit ein zentrales Thema. Das betrifft alle Bereiche, von Finanzanlagen bis zur grünen Energie. Zur Landtagsdebatte zur Forderung, die Nutzung von Recycling- und nachhaltigen Baustoffen zu verstärken, betonte Finanzministerin Monika Heinold: „Wir wollen erstes klimaneutrales Industrieland werden und haben dafür in den letzten Jahren schon einiges auf den Weg gebracht. Nachhaltige Baustoffe und Recycling sind im Landesbau bereits etablierter Standard.“

Als Eigentümer und Bauherr priorisiere das Land nach dem Energie- und Klimaschutzgesetz Recycling und Nachhaltigkeit beim Bau. Aluminium, Kupfer oder Beton würden seit Jahren bei Baumaßnahmen des Landes als wertvolle Baustoffe recycelt. Auch im Straßenbau setze das Land auf Recycling. Bei Erneuerungen von Straßen werde unbelastetes Material aufgebrochen und wiederverwendet. Das geschehe vor Ort, sodass Abtransport und Entsorgung entfallen. Jährlich handele es sich hierbei um rund 100.000 Tonnen. „Die Verwendung von recycelten und recycelbaren Baustoffen ist für uns kein Neuland, sondern ein Schwerpunkt in unserer Bauplanung. Wir haben das Ziel, die Nutzung zukünftiger Baustoffe lange vorausschauend zu planen und nachhaltig zu nutzen. Eine nachhaltige Materialkreislaufwirtschaft ist Teil unserer Zukunftsplanung beim Landesbau“, so die Ministerin.

Das Prinzip des durchgehenden Rohstoffkreislaufs wird künftig auch im Landesbau eine zentrale Rolle spielen. Hierfür wird im Digitalen Immobilien-Management (DIM) dokumentiert, welche Baustoffe in Bauteilen verwendet werden. Das heute eingesetzte Baumaterial kann so später als Wertstoff wiederverwendet werden, weil die Inhaltsstoffe bekannt sind. So wurde beispielsweise bei der Sanierung der Fakultätenblöcke an der CAU in Kiel in der Bauplanung die spätere Wiederverwendung der Baustoffe bereits mitgedacht.

Energetische Sanierungen im Landesbau fest verankert

Zur energetischen Sanierung der Landesliegenschaft hat das Land in seiner Finanzplanung insgesamt 220 Mio. Euro vorgesehen. „Energetische Sanierung ist ein Schlüssel zum Erfolg auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Wir haben mit der Novellierung des EWKG in 2021 hierzu klare Beschlüsse gefasst. Deshalb ist es auch richtig und wichtig, dass der dritte Nachtragshaushalt die Option enthält, im Falle eines guten Haushaltsverlaufs 30 Mio. Euro für regenerative Energie in Landesliegenschaften bereitzustellen“, sagte Monika Heinold. Vor dem Abriss von landeseigenen Gebäuden werde umfassend geprüft, ob die Bestandserhaltung und Sanierung nachhaltiger sei. Träfe dies zu, werde das Bestandsgebäude erhalten und energetisch saniert, so Heinold abschließend.

Ein gutes Beispiel für energetische Sanierung ist das Polizeirevier Westerland auf Sylt, das sogar über die gesetzlichen Anforderungen hinaus nach aktuellsten energetischen Standards inklusive Fassadendämmung, Geothermie, Photovoltaik und Solarthermie saniert wird. Und auch das Finanzamt Dithmarschen wird nach dem sogenannten „Passivhausstandard“ umfassend saniert und erhält eine Photovoltaik-Anlage. „Hier zeigen sich die Früchte der energetischen Sanierungsstrategie des Landes. Diesen Weg wollen wir beschleunigt weitergehen“, betonte die Finanzministerin.

Pressemitteilung: Finanzministerium Schleswig-Holstein