Wien/AUT (pm) – Ab dem 25. September können neben den Eigentümern alle maßgeblich am Projekt Beteiligten, wie Architekten, Projektentwickler, Investoren etc. ihre Projekte für den FIABCI Prix d’Excellence Austria 2024/25 einreichen. Die Jury bewertet Immobilien in ihrem gesamten wirtschaftlichen gesellschaftlichen und ökologischen Kontext. Bis einschließlich 16. Dez können Projekte für den international etablierten Award nominiert werden, der besonders innovative und nachhaltige Gebäude auszeichnet.
Die Immobilienbranche wurde in den letzten Jahren vor große Herausforderungen gestellt, dadurch wurde aber auch der Innovationsgeist der heimischen Architekten, Hoteliers, Bauträger, Gewerbetreibende und Investoren geweckt. Viel Neues ist entstanden Altbestand wurde neu gedacht und neugestaltet. Diesen Innovationsgeist will der Immobilienwettbewerb FIABCI Prix d’Excellence AUSTRIA 2024/25 auszeichnen und vor den Vorhang holen. Die Branchenverbände FIABCI, der Internationale Verband für Immobilienberufe und der ÖVI (Österreichischer Verband der Immobilienwirtschaft) vergeben nun zum vierten Mal den FIABCI Prix d’Excellence in Österreich. Auf internationaler Ebene gilt die Auszeichnung schon seit mehr als 25 Jahren als eine der begehrtesten in der Branche. Österreich ist eines von 20 Ländern, das den Prix d’Excellence als nationalen Preis auslobt.
Der Prix d’Excellence ist mehr als nur ein Award – er ist ein Zeichen der Anerkennung für herausragende Projekte, die sich durch Innovation und Nachhaltigkeit von herkömmlichen Projekten unterscheiden. In einer Zeit, in der die Immobilienbranche mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert ist, die mit nur wenigen Krisen davor vergleichbar sind, ist es umso wichtiger, die Projekte zu würdigen, die nicht nur funktional und ökologisch, sind sondern auch durch besonders gesellschaftliche Relevanz überzeugen, sowie durch wirtschaftliche Tragfähigkeit.
Die allgemeine Wirtschaftskrise, die derzeitige Flaute bei der Bauaktivität, die geringe Nachfrage nach Wohnimmobilien, die gestiegenen Zinsen und die steigende Zahl an Insolvenzen stellen große Herausforderungen dar. Doch gerade in solchen Zeiten werden innovative Potenziale freigesetzt.
„Wir bei FIABCI Austria sind überzeugt, dass der Prix d’Excellence dazu beitragen wird, diese Visionen sichtbar zu machen und zu fördern. Dieser Award soll nicht nur die besten Projekte auszeichnen, sondern auch einen Anreiz für alle Beteiligten schaffen, weiterhin nach Exzellenz zu streben und innovative, nachhaltige Lösungen zu entwickeln“, erklärt Matthias Gass, Präsident der FIABCI Austria. „Unsere Branche steht vor der Aufgabe, sich den aktuellen Herausforderungen anzupassen und gleichzeitig neue Wege zu beschreiten. Der Prix d’Excellence ist unser Beitrag dazu, das Augenmerk auf die Projekte zu lenken, die uns den Weg in eine zukunftsfähige Immobilienwelt weisen.“
Dass die Immobilienwirtschaft derzeit vor großen Herausforderungen steht, betont auch Georg Flödl, Präsident des ÖVI. Nach der Quasi-Notbremsung des gesamten Marktes im Herbst 2022 sind viele Projekte aufgeschoben worden, Finanzierungen waren nur schwierig zu erlangen, während die Bau- und Lohnkosten weiter gestiegen sind. Vor allem der Blick auf die zu erwartenden Fertigstellungen in den Jahren 2025/26 bereitet Sorge. Österreichweit sind die Fertigstellungen im Jahr 2023 auf 43.000 Wohneinheiten zurückgegangen (gegenüber 45.000 im Jahr 2022). Heuer werden es wohl nur noch an die 37.000 Einheiten sein, 2025 wird gar nur mit 23.000 Fertigstellungen gerechnet, Tendenz fallend. Gleichzeitig ist die Nachfrage in den Ballungszentren (vor allem in der Miete) steigend.
Die Branche ist zudem mit den Anforderungen der EU-Taxonomie-Verordnung, der Beachtung von ESG-Kriterien und der Umsetzung der novellierten EU-Gebäuderichtlinie konfrontiert. Viele dieser Regularien sind noch nicht fertig definiert und/oder harren der innerstaatlichen Umsetzung (in den neun Bauordnungen der Länder). Dies bringt – neben den bekannten Rechtsunsicherheiten im Wohnrecht -eine weitere Verunsicherung potentieller Investoren. Georg Flödl adressiert hier die neue Bundesregierung, der eine umfassende Verantwortung für diese Bereiche zukommen wird.
Interdisziplinär besetzte Jury
Der überstrapazierte Begriff der „Nachhaltigkeit“ werde beim Prix d’Excellence viel breiter betrachtet, berichtet Hannes Horvath, der als Juryvorsitzender die inhaltliche Leitung des Awards inne hat: „Wirklich nachhaltig ist eine Immobilie, wenn sie rundum positive Auswirkungen hat: auf die Gesellschaft, das Umfeld, die Nutzer und die Umwelt. Wenn das alles zutrifft, wird das Gebäude auch wirtschaftlich nachhaltig und auch künftig für Nutzer und Besitzer interessant sein.“
Schwierig werde es allerdings bei der Feststellung, was „wirklich“ nachhaltig ist, betont Horvath: „Die Immobilienbranche hat sich in den letzten 3 Jahrzehnten hoch spezialisiert, sie ist zu einem Teil der Finanzindustrie geworden und die Rahmenbedingungen scheinen sich heute schneller zu ändern als man bauen kann. Die Immobilienbranche hat eine sehr hohe Verantwortung, da der Bau von Immobilien enorme Ressourcen verbraucht – an Materialen, Geld und Energie. Darüber hinaus hat sie auch große ökologische und gesellschaftliche Auswirkungen. Derart komplexe und abstrakte Rahmenbedingungen sind verwirrend. Konkrete realisierte Projekte können hier eine gute Orientierung geben. Und genau das wollen wir mit dem FIABCI Prix d’Excellence Austria erreichen.
Da viele relevante Faktoren von Nachhaltigkeit mit menschlichen Grundbedürfnissen zu tun haben, sind sie (noch) nicht messbar und werden daher nicht ernst genommen. Um diese nicht messebaren Faktoren zu erfassen, ist die Jury des FIABCI Prix hochkarätig und interdisziplinär besetzt und die qualitative Jurierung selbst sehr aufwändig. Besonders wichtig ist es der Jury des Prix d’Excellence Austria, jedes eingereichte Projekt aus verschiedensten Blickwinkeln zu betrachten und alle Gedankenansätze der Jury-Mitglieder zuzulassen. Um den Diskurs möglichst offen zu halten, setzt man auch auf eine interdisziplinär besetzte Jury, die sich aus elf Personen aus unterschiedlichen Branchen zusammensetzt.
Vorjahresgewinner Hotel: Prater Glacis – Superbude und Zoku
Ein global vernetztes Objekt, das seinen Gästen sofort ein Gefühl von „Zuhause“ vermittelt, sind die beiden Hotels PRATER GLACIS – Superbude und Zoku in Wien. Dieses FIABCI-preisgekrönte Projekt erfüllt die neuen Bedürfnisse urbaner Nomaden mit einem vielfältigen Angebot, Flexibilität und durchdachtem Design. Nach der lokalen Auszeichnung im Jahr 2022 wurde es im darauffolgenden Jahr beim FIABCI World Prix in Miami mit dem Goldpreis in der Kategorie „Hotel“ geehrt.
„Wir sind sehr stolz, dass IG Immobilien und unser Team durch diesen renommierten Preis international gewürdigt werden“, sagt Mag. Paul Grassel, Geschäftsführer von IG Immobilien. „Das PRATER GLACIS bietet eine innovative Antwort auf die Bedürfnisse des 9.500 m² großen Standorts, der lange auf Impulse zur Belebung gewartet hat. Mit dem PRATER GLACIS wollten wir eine Standardaufgabe neugierig und neu nachhaltig denken, weit über die bloße Immobilienerrichtung hinaus. Es ist unser Anspruch, die Wirtschaftlichkeit sowie die ökologische und soziokulturelle Nachhaltigkeit aller Investitionen in unserem Portfolio zu gewährleisten. Wir setzen konsequent auf zukunftsorientierte Projekte.“
In den letzten Jahren hat sich das PRATER GLACIS zu einem Hotspot des pulsierenden Stadtlebens entwickelt, in unmittelbarer Nähe zum Prater, zur Messe Wien und zur Wirtschaftsuniversität Wien. Der markante Kubus vereint zwei Hotelbetreiber mit unterschiedlichen Konzepten: Superbude aus Hamburg begeistert mit einer kreativen Neuinterpretation des Hostels und vielen Themenzimmern. Zoku aus Amsterdam bietet durchdachte Apartments und eine lebendige Community für Stadtnomaden, die Arbeit und Reisen verbinden. Die Herausforderung bestand darin, beide Konzepte und Zielgruppen harmonisch unter einem Dach zu vereinen.
Der FIABCI Prix d’Excellence Austria 2024/25
Von 25. Sep. bis 16. Dez. 2024 können neben den Eigentümern alle maßgeblich am Projekt Beteiligten, wie Architekten, Projektentwickler, Investoren etc. ihre Projekte für den begehrten österreichischen „Immobilien-Award“ in folgenden fünf Kategorien einreichen:
- Wohnen (frei finanziert)
- Gewerbe (Büro, neue Arbeitswelten, Coworking, Retail, Logistik, Produktion etc.)
- Hotel und Serviced Apartments (inkl. betreutes Wohnen, Studentenheime etc.)
- Bauen im Bestand (Renovieren, Nach- und Umnutzung)
- Spezialimmobilien (z.B. öffentliche Gebäude, Museen, subventionierte Immobilien aller Art.)
Anders als reine Architekturpreise bewertet dieser international etablierte Award Projekte in ihrem gesamten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext. Neben klassischen Aspekten wie Funktionalität, Ökonomie und Architektur sind Planer und Bauträger heute auch gefordert, für Nachhaltigkeit in all ihren Facetten zu sorgen. Die Jury bewertet unter anderem das Projektkonzept, die Projektentwicklung und Architektur sowie Nachhaltigkeit, Innovation und Nutzungsperspektiven. Alle wichtigen Informationen für den Wettbewerb sind auf http://www.fiabciprixaustria.at abrufbar. Prominente Unterstützung findet der FIABCI Prix d’Excellence Austria 2024/25 durch namhafte Sponsoren wie NIBRA Aufzugsbau, Sanibau, willhaben, Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder und Erste Bank.
Quelle: FIABCI AUSTRIA Internationaler Verband der Immobilienberufe