25. April 2024

Erster Preis für das neue Quartier auf dem Beiersdorf Werksgelände in Hamburg

Das Team von ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS und LAND Germany konnte sich gegen sieben Mitstreiter durchsetzen und im Wettbewerb für das neue Quartier auf dem Beiersdorf Werksgelände im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel den ersten Preis holen.

ASTOC / LAND / HH-Beiersdorf / Lageplan (c) Beiersdorf AG / ASTOC / LAND

Köln / Hamburg (pm) – Das rund 3,4 Hektar große Werksgelände im Hamburger Nordwesten, im beliebten Stadtteil Eimsbüttel, welches seit über 120 Jahren im Besitz der Firma Beiersdorf ist, wird zukünftig zum Wohnstandort: Auf einer Baufeldgröße von 32.590 m² werden ca. 830 Wohneinheiten und rund zehn Prozent Gastronomie und Gewerbe entstehen. Möglich wird dies durch den Neubau der Konzernzentrale an der Troplowitzstraße. Dort werden insgesamt 3.000 hochmoderne Arbeitsplätze entstehen. Bis zum Jahr 2023 sollen alle Mitarbeiter aus der heutigen Zentrale an der Unnastraße auf den „Beiersdorf Campus“ umgezogen sein.

In Eimsbüttel, dem am dichtesten besiedelten Stadtteil Hamburgs, entsteht durch die Entwicklung des bisher privaten Areals die einmalige Chance, den Stadtteil zu beleben und städtebaulich zu öffnen. Wo sich bisher Betriebsflächen der Beiersdorf AG befanden, entstehen nun neue Vernetzungen – Quartiere, die über Jahrzehnte getrennt waren, werden wieder miteinander verbunden.

ASTOC und LAND konnten mit ihrem Entwurf die Jury überzeugen. Das neue Quartier basiert auf drei Leitideen: Durchlässigkeit, Vielfalt und Eigenständigkeit. Fünf Quartiershöfe, aus den spezifischen Lagebedingungen entwickelt, bilden das Grundgerüst für die Entwicklung des Areals. Das städtebauliche Konzept stellt durch den hohen Anteil an öffentlich nutzbaren Räumen bei gleichzeitig hoher Ausnutzung des Grundstücks einen für den Stadtteil Eimsbüttel eigenständigen Stadtbaustein dar. Besonders wirksam wird die direkte Anbindung zum Park „Am Weiher“ werden.

Die neue Bebauung orientiert sich stark an der baulichen Umgebung: Die gründerzeitlichen Bauten an der Ottersbekallee werden aufgegriffen und bis zu den Nachkriegsbauten an der Quickbornstraße weitergeführt. Zwei Hochbauten, eines zehn-, eines zwölfgeschossig, bilden innerhalb des Quartiers eine Landmarke. Bis zu 20 Prozent der entstehenden Mietwohnungen werden öffentlich gefördert, ergänzend entstehen Spielplätze, eine Kita, Gewerbe, Tiefgaragen, Einzelhandel und Büros.

„Das Projekt ist ein Sechser im Lotto für den Stadtteil. Die Eimsbütteler bekommen ein Stück zurück, das ihnen seit mehr als 120 Jahren verschlossen blieb“, so Bezirksamtsleiter Kay Gätgens. Um die Bürger aktiv am Prozess zu beteiligen, wurde 2018 eigens die Stadtmacherei ins Leben gerufen, eine Planungswerkstatt in der bei Workshops Ideen der Anwohner gesammelt und diskutiert wurden. Rund 4000 Eimsbütteler nahmen an insgesamt zehn Veranstaltungen teil und es gab überwiegend positives Feedback. Das freut auch Gätgens, der – anders als bei vergleichbaren Projekten – bisher keine großen Konflikte wahrgenommen habe.

Die Jury lobt an dem Entwurf, dass er eine „hervorragende städtebauliche Grundlage für die Entwicklung eines lebendigen Viertels“ schaffe und mit seiner angedachten Gebäudetypologie und der vorgeschlagenen Freiraumstruktur den Stadtteil positiv ergänze. Eimsbüttels Baudezernent Rolf Schuster nennt das Quartier einen „neuen Stadtbaustein, der sich selbstverständlich in die Umgebung einfügt“.

Wenn der Bebauungsplan verabschiedet ist, starten die hochbaulichen Wettbewerbe – mit dem Bau des ersten von drei Abschnitten soll voraussichtlich ab 2022 begonnen werden.
Die Wettbewerbsbeiträge sind aktuell bis zum 28. September in der Stadtmacherei in Hamburg ausgestellt.

www.stadtmacherei-eimsbuettel.de

Pressemitteilung: ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS