25. Mai 2025

EPD für Fenster, Türen und Fassaden leicht gemacht

Rosenheim (pm) – Die steigenden Anforderungen an nachhaltiges Bauen stellen viele Hersteller von Fenstern, Außentüren und Fassaden vor Herausforderungen. Nachhaltigkeitsdokumente wie beispielsweise eine Umweltproduktdeklaration (EPD) spielen bei Ausschreibungen und Fördermaßnahmen eine immer größere Rolle. In einer EPD werden die Umweltwirkungen eines Bauprodukts über dessen gesamten Lebenszyklus dargestellt. Insbesondere handwerklich geprägte Unternehmen sehen sich bei der Erhebung der für eine EPD erforderlichen Daten mit komplexen Anforderungen und einem erheblichen administrativen Aufwand konfrontiert. Zur Vereinfachung dieses Prozesses und zur Unterstützung der Hersteller beim ersten Schritt zum Nachweis der Nachhaltigkeit ihrer Produkte hat das ift Rosenheim in Zusammenarbeit mit dem Verband Fenster + Fassade, der RAL-Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren sowie dem Bundesverband ProHolzfenster Muster-EPD erstellt. Diese können in wenigen Schritten auf Fenster, Außentüren und Fassaden aus allen üblichen Materialien übertragen werden – das aufwendige Erheben von Daten entfällt. Die Muster-EPD wurden nun nach der Freigabe durch die externen Prüfer veröffentlicht. Damit ist die Übertragung offiziell möglich.

EPD basieren auf einer Ökobilanz und treffen Aussagen zu den Umweltwirkungen eines Produkts (z. B. Energie- und Wasserverbrauch oder entstehendes Treibhauspotenzial). Für die Muster-EPD wurden Daten verschiedener Unternehmen – beispielsweise Fensterhersteller – ermittelt, die als Die EPD auf Basis einer Muster-EPD sind ein erster Schritt zum Nachweis der Nachhaltigkeit eines Bauprodukts und können als Grundlage für Gebäudezertifizierungen verwendet werden Durchschnittswerte in einem gemeinsamen „Datenpool“ verwendet werden. Sie geben somit einen Branchen- oder Verbandsdurchschnitt wieder. Die Muster-EPD beziehen sich auf die Produkte mit den höchsten Umweltwirkungen und werden ergänzt durch einen Sicherheitszuschlag. Dadurch gewährleisten sie, dass sie für alle Hersteller einer Branche geeignet sind. Eine solche EPD dient als Grundlage für Gebäudezertifizierungen wie DGNB, LEED oder BREEAM und ermöglicht die Teilnahme an Ausschreibungen sowie Förderprogrammen. Die Muster-EPD wurden nun offiziell freigegeben und veröffentlicht. Damit sind sie ab sofort für fünf Jahre gültig. Die Listung in der ÖKOBAUDAT des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen wurde angestoßen und wird für Mitte Mai erwartet.

Die EPD auf Basis einer Muster-EPD stellt einen ersten Schritt für den Nachweis der Nachhaltigkeit von Bauprodukten dar. Unternehmen, die sich mit ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen von Mitbewerbern abheben und klar im Markt positionieren möchten, können dagegen auf eine firmenspezifische EPD oder den ift-Nachhaltigkeitsproduktpass setzen.

Quelle: ift Rosenheim