20. April 2024

Digitale Aufbruchsstimmung in der Baubranche

Patric de Hair (c) Plan.One

Bielefeld (Patric de Hair, CEO, Plan.One) – Der vorletzte Platz auf dem Digitalisierungsindex – das ist kein Ergebnis, über das sich die Baubranche freuen kann. Aber genau dort befindet sie sich laut einer McKinsey-Studie aus dem Jahr 2017. Zurückhaltung in Sachen Digitalisierung kann für Bauunternehmen allerdings langfristige Folgen haben. So drohen sie ihre Wettbewerbsfähigkeit aber auch ihre Attraktivität gegenüber jungen Fachkräften – den Digital Natives – einzubüßen. Der Großteil der Unternehmen hat diese Gefahr bereits erkannt und digitalisiert mittlerweile mit Hochdruck die eigenen Prozesse.

Mit digitalen Prozessen Transparenz und Produktivität steigern

Digitale Prozesse können maßgeblich dazu beitragen, die Transparenz in der eher undurchsichtigen Baubranche zu erhöhen. Gerade der Arbeitsalltag von Architekten und Planern wird davon stark beeinträchtigt. Ein Grund dafür sind fehlende Standards bei der Bezeichnung der Produkteigenschaften sowie mangelnde herstellerübergreifende Vergleichsmöglichkeiten. Ein Beispiel: Architekten und Planer verbringen etwa ein Drittel ihrer Zeit damit, passende Produkte für die Bemusterung ihrer Bauprojekte in gedruckten Katalogen oder auf den Webseiten der Hersteller zu suchen und zu vergleichen. Das geht aus einer Umfrage von Plan.One hervor. Dadurch fehlt ihnen wertvolle Zeit für kreative oder planerische Aufgaben, aber auch für die Beratung der Kunden zu komplexer werdenden Möglichkeiten.

Neben Transparenz ist auch die Produktivität ein wichtiger Faktor, der mit digitalen Prozessen positiv beeinflusst werden kann. Wie McKinsey feststellte, stagniert die Produktivität im Bauwesen seit Jahren. Mit den richtigen Werkzeugen, die beispielsweise die Suche und das Vergleichen von Produkten erleichtern, kann die Baubranche einen wichtigen ersten Meilenstein auf dem Weg zu mehr Effizienz und Produktivität erreichen.

Lernen von digitalen Vorreitern aus dem B2C-Bereich

Wie digitale Prozesse und Werkzeuge beispielsweise für Architekturbüros aussehen können, zeigt der B2C-Bereich. Gerade der E-Commerce hat eine digitale Vorreiterrolle eingenommen und gibt mit einigen hochentwickelten Shopping- und Vergleichsportalen den Status quo vor, der zur Orientierung dienen kann. Produkte suchen, vergleichen und kaufen – all diese Prozesse funktionieren bei Amazon, Zalando, Check24 etc. so einfach wie nie zuvor. Zugleich schaffen diese Plattformen eine nie da gewesene Markttransparenz, von der die Nutzer profitieren.

Digitale Transformation gemeinsam umsetzen

Die Chancen, dass die Bauindustrie bald nicht mehr zu den Schlusslichtern auf dem Digitalisierungsindex zählt, stehen gut. Laut einer Umfrage von Roland Berger haben fast alle Bauunternehmen (93%) erkannt, dass die Digitalisierung all ihre Prozesse beeinflussen wird und treiben die Transformation im eigenen Unternehmen konsequent voran. Um die gesamte Branche nachhaltig zu transformieren, ist jedoch die Zusammenarbeit unterschiedlicher Stakeholder gefragt: von Herstellern und Zulieferern über Architekten und Planer bis hin zu den Bauträgern und der öffentlichen Hand. Nebenher gibt es mittlerweile auch einige junge ambitionierte Start-ups, wie beispielsweise Plan.One, am Markt, die der Branche mit innovativen Geschäftsmodellen und neuen Technologien den Weg in die digitale Zukunft ebnen.

 

Autor: Patric de Hair, CEO, Plan.One

 

Über Plan.One:

Plan.One schlägt die digitale Brücke zwischen Planern und Herstellern im Bauwesen. Konzipiert als intelligentes Assistenzsystem von Architekten für Architekten, ermöglicht Plan.One das schnelle Auffinden und Vergleichen von perfekt auf das jeweilige Bauvorhaben zugeschnittenen Produkten. Die Produktdetails und Planungsinformationen können direkt in die gängige Planungssoftware übernommen werden. So schafft Plan.One Markttransparenz, spart Zeit für aufwändige Recherchen, vereinfacht und beschleunigt den Workflow. Als interaktives Business-Intelligence-Tool ermöglicht Plan.One die weitgehende Digitalisierung der Produktsuche und revolutioniert die Interaktion zwischen Architekten, Planern, Herstellern und ausführenden Unternehmen in der Bauindustrie. Plan.One ist eine Initiative der Schüco International KG und wurde 2016 von Patric de Hair gegründet, der dem Unternehmen seitdem als CEO vorsteht

Über Patric de Hair:

Patric de Hair ist Mitgründer und CEO des Corporate Start-ups Plan.One – der führenden Such- und Vergleichsplattform für Bauprodukte. Mit Plan.One verfolgt er die Vision, Architekten und Planern mit nur einem Klick Zugang zu allen relevanten Bauinformationen zu ermöglichen und leistet so einen wichtigen Beitrag zur dringend benötigten Produktivitätssteigerung der Baubranche.

Parallel ist er Mitglied des Digital Boards der Schüco International KG und dort mitverantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung der Digital-Strategie des Unternehmens. Sein Themenschwerpunkt liegt in der Identifikation neuer Geschäfts- und Servicebereiche, welche durch den digitalen Einfluss auf den Wertschöpfungsprozess der Bauindustrie entstehen. Zuvor leitete der Bielefelder fast drei Jahre lang Schücos Digital Innovation Lab. In dieser Position verantwortete er die Entwicklung und Markteinführung digitaler Produkte und Services. Zudem war er drei Jahre als Head of Computation tätig, ebenfalls bei Schüco. Patric de Hair studierte Architektur und und Ingenieurswissenschaften mit einem Schwerpunkt in Computational Design and Construction.