20. April 2024

Chemnitz präsentiert sich der Bundesbauministerin

Dresden (pm) – Auf Einladung von Staatsminister Thomas Schmidt hat Bundesbauministerin Klara Geywitz am 20. März 2023 die Stadt Chemnitz besucht. Auf dem Programm standen neben einem Austausch mit den Verbänden der sächsischen Wohnungswirtschaft innovative Projekte zur Nutzung von Solarthermie sowie zur Wiederbelebung ungenutzter Industriedenkmale durch neue Nutzungen.

»Chemnitz ist eine sehr moderne Stadt, die auf hervorragende Weise mit ihrer reichhaltigen Industriekultur umgeht. Das hat auch dieser Besuch erneut deutlich gemacht«, so Staatsminister Thomas Schmidt. »In der Zeit der Industrialisierung im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind viele wertvolle Produktionsgebäude entstanden, die heute bau- und industriegeschichtlich von großer Bedeutung sind. Diese wertvollen Denkmale zu erhalten, gelingt in Chemnitz vorbildlich.«

So wurde mit der »Schönherr-Fabrik« eine ehemalige Webstuhlfabrik mit überwiegend denkmalgeschützten Gebäuden schrittweise saniert. Heute wird sie als multifunktionales Gewerbegebiet genutzt, mit einem breiten Spektrum von rund 110 Unternehmen mit rund 1 000 Arbeitsplätzen.

Ein Projekt, das gerade entsteht, ist »die fabrik chemnitz«. In der ehemaligen Maschinenfabrik Kappel haben einst bis zu 1 500 Beschäftigte Maschinen für unterschiedlichste Zwecke gebaut. Die ersten Strickmaschinen Deutschlands entstanden hier. Hochleistungsdrehbänke und Schreibmaschinen aus dem Unternehmen waren auf dem Weltmarkt gefragt. Seit dem vergangenen Jahr laufen die Vorbereitungen für Sanierung und Umgestaltung. Entstehen soll ein innovativer Mikrokosmos mit flexiblen Arbeitsbereichen und Büros, Sport- und Freizeit-Angeboten, Platz für Events, Gastronomie und Konferenzen, aber auch Appartements. Rund zehn Millionen Euro sollen in das Projekt investiert werden. »Was mich besonders freut: vom ursprünglichen Charakter des Komplexes soll auch hier möglichst viel erhalten bleiben. Das zeigt: Denkmalschutz funktioniert dann, wenn Nutzungen für die betreffenden Gebäude gefunden werden. Ich bin froh, dass es in Sachsen dafür zahlreiche gute Beispiele gibt«, so der Minister.

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: »Der Umbau alter Industriedenkmäler und deren Weiterentwicklung für heutige Bedürfnisse ist der ideale Weg, um die vorhandenen Ressourcen sinnvoll und nachhaltig einzusetzen. Die Stadt Chemnitz macht vor, wie das im besten Sinne geht, indem sie zwei ehemalige Fabriken weiterentwickelt hat, damit Chemnitzerinnen und Chemnitzer dort wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen können. Damit hat die Stadt etwas dafür getan, dass Menschen hier Arbeit finden und sich hier wohl fühlen können. Von diesen innovativen Umbauten brauchen wir in Deutschland mehr. Mit der Städtebauförderung unterstützen wir auch genau diese Projekte. In diesem Jahr stellt der Bund wieder 790 Millionen Euro dafür zur Verfügung, davon allein 290 Millionen aus dem Programm ‚Wachstum und nachhaltige Erneuerung‘, mit dem wir innovative Umbauten wie die ‚Fabrik Chemnitz‘ fördern.«

Deutlich wurde bei dem Besuch auch, dass Chemnitz auch bei innovativen und bezahlbaren Lösungen für die Energieversorgung im Gebäudebereich ganz vorn mitspielt. Die Chemnitzer FASA AG wurde zunächst als Firma gegründet, die Fassaden saniert. Mittlerweile ist sie deutschlandweit führend im solaren Bauen. So ist der Sitz der Firma selbst ein Aktivsonnenhaus, das sich mit Sonnenenergie versorgt. Mit Solararchitektur, großflächigen Solarthermieanlagen, einschließlich -speichern sowie der Nutzung nachhaltiger Baustoffe können Heizungs- und Warmwasserbedarf ganzjährig nahezu vollständig durch die Sonne gedeckt werden.

»Photovoltaik und Solarthermie leisten einen wichtigen Beitrag zur Energie- und Wärmewende im Gebäudebereich. Auch hier ist in Chemnitz ein gelungenes Beispiel zu sehen, das zeigt, wie sich Architektur und eine Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien sinnvoll verbinden lassen“, erläutert Bundesbauministerin Geywitz.

»Diese Beispiele zeigen, dass es mit innovativen Lösungen möglich ist, zu einer klimaneutralen Energieversorgung im Gebäudebereich zu gelangen – und das ohne zu enge Vorgaben für die Gebäudesanierung, die in ihrer Dimension sowohl die Bauwirtschaft als auch die Gebäudeeigentümer und damit letztlich auch die Mieter überfordern würden. Ich freue mich sehr, dass wir Bundesbauministerin Klara Geywitz heute solche Lösungen gerade in Chemnitz präsentieren konnten und bin meiner Kollegin aus dem Bund für den konstruktiven Austausch sehr dankbar. Die Stadt Chemnitz kann stolz auf das sein, was hier entwickelt und erfolgreich umgesetzt wird«, so Staatsminister Schmidt abschließend.

Pressemitteilung: Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung