Bonn (pm) – „Einen „kraftvollen Start“ wünscht die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB) Bundeskanzler Friedrich Merz und seinem Kabinett. „Das tun wir nicht ohne Hintergedanken und Eigeninteresse“, bekunden BVMB-Präsident Martin Steinbrecher und Hauptgeschäftsführer Michael Gilka. Es gelte, neue Akzente zu setzen und das Vertrauen vor allem auch von Investoren und Bauherrn in die Bundespolitik wieder herzustellen. „Das muss noch dazu sehr schnell passieren“, drückt Steinbrecher aufs Tempo. Zu groß sei der Scherbenhaufen, den die Politik der Ampelkoalition aus den vergangenen Jahren hinterlassen habe. „Wir brauchen endlich wieder finanzielle Planungssicherheit und eine spürbare Entlastung vor allem der mittelständischen Unternehmen“, fordert der BVMB-Präsident „klare Signale für eine Trendwende gerade im Wohnungsbau“. Deutschland müsse „wieder nach vorn gebracht werden“, wie es der neue Bundeskanzler Friedrich Merz selbst betonte. „Dieses Ziel teilen wir uneingeschränkt“, so Gilka. „Wir krempeln gemeinsam die Arme hoch, um die marode und kaputtgesparte Infrastruktur wieder in einen funktionierenden und dem Land angemessenen Zustand zu bringen“, pflichtet ihm Steinbrecher bei. Bessere Rahmenbedingungen und wachstumspolitische Weichenstellungen mit einer breit gefächerten Wohnungsbaupolitik und Entlastungen der Unternehmen würden dem Baumittelstand den Rücken stärken.
Bauwirtschaft braucht wieder finanzielle Planungssicherheit
Die Bauwirtschaft ist in Deutschland auf einem guten Weg. Der Abwärtstrend hat sich in einzelnen Segmenten inzwischen verlangsamt. „Wir brauchen jetzt aber endlich eine deutliche Schubumkehr“, analysiert BVMB-Hauptgeschäftsführer Michael Gilka. Insbesondere potenzielle Investoren und Bauherrn müssten wieder Vertrauen in die Verlässlichkeit von Förderprogrammen und angekündigten Entlastungen bekommen. Dass das Gebäudeenergiegesetz, im Volksmund als Hei-zungsgesetz betitelt, einer erneuten Novellierung unterzogen werden soll, sieht er als positives Signal in diese Richtung. „Jetzt zählt der Aufbruch“, bringt es BVMB-Präsident Martin Steinbrecher auf den Punkt. „Insbesondere die auch für die Bauwirtschaft so wichtigen 500 Milliarden Euro Sondervermögen müssen nun endlich und schnell in konkrete Projekte und Aufträge umgesetzt werden, sonst verpufft die gesamte Wirkung“, ergänzt Steinbrecher. Aufs Tempo drückt Hauptgeschäftsführer Gilka auch hinsichtlich der Rahmenbedingungen: „Man hat uns schon so oft – auch in Koalitionsverträgen – einen Bürokratieabbau und Entlastung für den Mittelstand versprochen, ohne dass dann in der Folgezeit etwas Namhaftes passiert wäre. Wir hoffen, dass das bei der neuen Bundesregierung nicht erneut nur Lippenbekenntnisse sind!“
Frischer Wind fürs Bauen: BVMB setzt auf Zusammenarbeit mit Ministerin Hubertz
Dass das Thema Bauen in der neuen Bundesregierung wieder mit einem eigenen Ministerium vertreten ist, begrüßt der Verband ausdrücklich. „Wir wünschen Frau Hubertz eine glückliche Hand und viel Erfolg bei ihrer für das gesamte Land und die gesamte Bauwirtschaft so wichtigen Arbeit“, bietet BVMB-Präsident Steinbrecher der neuen Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Verena Hubertz, offensiv die Zusammenarbeit mit der Bauwirtschaft an. „Sie hat ja in der vergangenen Legislaturperiode in ihrer Tätigkeit im Bauausschuss schon Erfahrungen sammeln können. Vielleicht hilft ihr gerade das Frische, endlich neue Akzente für die Zukunft zu setzen, die wir in der abgelösten Bundesregierung so sehr vermisst haben“, ist sich Gilka sicher. Auch er hofft auf einen regen Austausch. „Es funktioniert gerade beim Bauen nicht, wenn vom Elfenbeinturm herunterregiert wird. Hier ist es für jeden Politiker unerlässlich, sich Informationen und Eindrücke von den Akteuren vor Ort zu holen.“ Der angekündigte Wohnungsbau Turbo muss mit Leben gefüllt werden. Gerade dieser ist von einer effizienten Umsetzung auf der Ebene der Verwaltungen und damit auch in den Kommunen abhängig. „Die Verlängerung der Mietpreisbremse mag sozial sein, wird aber in der bekannten Form die Neubautätigkeit auf lange Sicht bremsen“, merkt Gilka an. Vielmehr müssen Anreize für Investoren geschaffen werden, günstigen Wohnraum langfristig zur Verfügung zu stellen. Der neue Gebäudetyp E bietet Potenzial, aber auch Akzeptanzprobleme, wenn am Ende Unklarheiten auf der Baustelle hinsichtlich der Haftung entstehen. Die Fokussierung der KfW-Förderprogramme auf Neubau und Modernisierung könnte bei transparenter Umsetzung einen kleinen Schub auslösen, jedoch augenscheinlich nur unter Eingrenzung auf eine relativ kleine Zielgruppe. Die steigenden Bauzinsen werden die Entscheidung bei Bauherrinnen und Bauherren für ein Projekt eher in die Zukunft verschieben. Entscheidend wird also sein, dass wir schneller und kostengünstiger bauen können.
Quelle: Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB)