10. Juli 2025

Buwog-Podcast #39: Green Building: Auf dem Weg zu nachhaltigem Bauen

Die Professorin Dr. Frauke Gerder-Rohkamm forscht und lehrt in Kiel zum Thema Green Building und ist zu Gast im BUWOG-Podcast. Foto: BUWOG / Torsten Hahn
Die Professorin Dr. Frauke Gerder-Rohkamm forscht und lehrt in Kiel zum Thema Green Building und ist zu Gast im BUWOG-Podcast. Foto: BUWOG / Torsten Hahn

Anzeige – Über das Thema Green Building spricht Michael Divé im BUWOG-Podcast mit der Professorin Dr. Frauke Gerder-Rohkamm vom Institut für Bauwesen an der Fachhochschule Kiel.

Grünes Bauen, das ist mehr als eine begrünte Fassade. Denn angesichts von Klimawandel und Ressourcenknappheit ist Green Building ein wichtiges und umfassendes Konzept im Bauwesen. Dieses zielt darauf ab, Gebäude umweltfreundlicher und ressourceneffizienter zu gestalten, zu betreiben und gegebenenfalls zurückzubauen. „Green Building setzt auf die Verwendung nachhaltiger Materialien, energiesparender Technologien und umweltfreundlicher Bauweisen“, erklärt Prof. Dr. Frauke Gerder-Rohkamm im Interview im BUWOG-Podcast. Der ganzheitliche Ansatz betrachtet dabei den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes, von der Planung und Konstruktion über den Betrieb bis hin zum Rückbau und zur Wiederverwendung von Materialien. „Was passiert, wenn ein Gebäude seine Lebensdauer erreicht hat und zurückgebaut werden muss? Wir betrachten bereits zu Beginn das Ende“, so die Expertin im Podcast.

Baustoffe und Konstruktionen: Zurück zu den Wurzeln

„Back to the roots“ könnte man einen Trend im Green Building beschreiben, erläutert die Expertin. Denn traditionelle Bauweisen, Baustoffe und Prinzipien würden im Rahmen des Green Building wieder an Bedeutung gewinnen. Ob Bauen mit Holz, Stroh oder Lehm: „Das Wissen ist bereits vorhanden, wir müssen uns nur trauen, das Bauen neu zu erlernen“, sagt Prof. Gerder-Rohkamm. Planende seien zwar bereit, neue Wege zu gehen. In der Praxis ist jedoch ein rechtlicher Aspekt problematisch: Die Gewährleistung. Gerdr-Rohkamm: „Die Umsetzung neuer Bauweisen ist für Planende nach wie vor mit Risiken verbunden.“

Um nachhaltiges Bauen zu fördern, bedarf es noch weiterer regulatorischer Anpassungen: „Ähnlich wie beim Pfandsystem müssen wir auch bei der Herstellung von Baustoffen die Hersteller stärker in die Verantwortung nehmen“, findet die Professorin. Denn: „Wenn Hersteller gezwungen wären, ihre Produkte zurückzunehmen, entstünden hohe Kosten für den Rückbau, die Entsorgung und die Wiederaufbereitung problematischer Materialien.“ Dies würde dazu führen, dass die Hersteller bzw. Händler in Zukunft weniger solcher Materialien anbieten und stattdessen auf verbesserte Alternativen setzen würden. „Durch diese Maßnahmen wären Hersteller dazu gezwungen, sich anzupassen und umweltfreundlichere Produkte herzustellen, was letztendlich die Förderung des nachhaltigen Bauens unterstützt.“

Bestand länger nutzen

Während im Neubausektor bereits viel Wissen für eine nachhaltige Planung vorhanden ist, der Baustoff Holz en vogue ist und viel für die Kreislauffähigkeit von Gebäuden getan wird, so liegen erhebliche Potentiale in der Sanierung von Bestandsgebäuden: 90 Prozent der vorhandenen Bauten stammen aus der Zeit vor 2000, wobei insbesondere Nachkriegsbauten und Gebäude aus den 60er und 70er Jahren schnell modernisiert werden sollten. „Es ist ökologisch sinnvoll, Bestandsgebäude möglichst lange zu nutzen, jedoch müssen sie den heutigen Standards gerecht werden“, so die Expertin.


Green Building: Jetzt die ganze Folge hören auf https://buwog.podigee.io/41-green-building

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