26. April 2024

Baufinanzierungszinsen steigen im Mai minimal

Lübeck (pm) – Anfang Mai drehten die EZB und die Fed noch einmal leicht an der Zinsschraube und erhöhten die Leitzinsen um jeweils 25 Prozentpunkte. Auch die Bauzinsen bewegten sich – nach einem Rückgang Ende März – noch einmal minimal aufwärts.

Die EZB erhöhte den Leitzins um 0,25 % auf 3,75 % und vollzog damit wie erwartet den siebten Zinsschritt in Folge. Im März hatte die Europäische Zentralbank die Zinsen noch um 50 Prozentpunkte angehoben, die geldpolitischen Maßnahmen haben sich demnach zuletzt abgeschwächt. „EZB-Präsidentin Christine Lagarde gab bekannt, dass man ab jetzt ‚auf Sicht fliegen‘ wird“, kommentiert Jörg Haffner, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH. „Es wird also von Sitzung zu Sitzung entschieden, ob weitere Zinsschritte nötig bzw. mit der wirtschaftlichen Entwicklung vereinbar sind. Die Inflation in Deutschland ist zuletzt leicht zurückgegangen, auch die Lebensmittelpreise sanken, sowohl hierzulande als auch in der gesamten Eurozone. Die Inflationswerte bewegen sich allerdings um 7 %, und die Lebensmittelpreise zählen nicht zur Kerninflation, welche im März in der Eurozone einen neuen Rekordwert erreicht hatte. Daher sind weitere Maßnahmen der EZB in Form kleinerer Zinsschritte bis über 4 % keineswegs auszuschließen.“

Die US-Notenbank hob bereits zum zehnten Mal in Folge den Leitzins an – um einen viertel Prozentpunkt auf 5,0 bis 5,25 %. „Leichte Anpassungen im Wording signalisieren, dass die Federal Reserve mit diesem Niveau vorläufig zufrieden sein könnte“, meint der Qualitypool-Geschäftsführer. „Die US-Inflation hat sich im April auf 4,9 % verringert und behält damit ihre rückläufige Tendenz bei. Zugleich spürt die Fed angesichts strauchelnder regionaler Banken, dass ihre restriktive Geldpolitik sehr wohl Grenzen hat. Zinssenkungen in den kommenden Monaten, von denen insbesondere am Aktienmarkt geträumt wird, wurden von der US-Notenbank aber bisher nicht erwähnt.“

Bestzinsen für Baufinanzierungen – aktuelle Entwicklung und Ausblick

Die durchschnittlichen Bestzinsen für Baufinanzierungen sind seit Anfang April sehr leicht gestiegen. Die 10-jährigen Zinsbindungen stiegen von 3,39 % auf 3,48 % Anfang Mai. Die 15-jährigen Zinsbindungen vollzogen eine Parallelbewegung von 3,59 % auf 3,70 %.

Jörg Haffner dazu: „Wenn die Federal Reserve ihr Zinsniveau Mitte Juni tatsächlich beibehält, könnte das die Anleihen- und Zinsmärkte beruhigen. Von der EZB sind keine größeren Zinserhöhungen zu erwarten. Dieses Szenario könnte in einen Seitwärtstrend der Anleihen und Zinsen münden. Noch ist eine solche Prognose angesichts der weiterhin hohen Inflationswerte mit Vorsicht zu genießen. Das Ende der restriktiven Geldpolitik scheint aber, auch nach Meinung vieler Zinsexperten, absehbar.“

Auf Bankpartnerseite seien momentan keine klaren Tendenzen zu erkennen: „Es finden sowohl leichte Konditionssenkungen als auch -erhöhungen statt. Die Branche scheint die weiteren Entwicklungen abzuwarten.“

Tendenz:
Kurzfristig: sehr leicht aufwärts
Langfristig: seitwärts

Pressemitteilung: Qualitypool GmbH