29. März 2024

Bau 2019 – Architektur, Materialien, Systeme

Schwarzwald-Baar-Klinikum Das Schwarzwald-Baar-Klinikum wurde 2009 bis 2013 errichtet und ist ein zukunftsorientiertes Krankenhaus der Zentralversorgung. Siedle Access ermöglicht die Gebäudekommunikation über beträchtliche Distanzen und die Vernetzung zahlreicher Teilnehmer. (c) Messe München
München (pm) – Die BAU 2019 ist so groß wie nie. Auf 200.000 Quadratmetern Hallenfläche präsentiert sie Architektur, Materialien und Systeme für den Wirtschafts-, Wohnungs- und Innenausbau im Neubau und im Bestand. Welche Themenschwerpunkte in den einzelnen Ausstellungsbereichen zu erwarten sind, darüber berichten wir in einer mehrteiligen Serie. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Themen Licht / Smart Building, Schloss / Beschlag / Sicherheit / Türen / Fenster, Holzbau und Naturstein / Kunststein.
Licht / Smart Building

Der neue Ausstellungsbereich Licht/Smart Building präsentiert sich in Halle C2. Neben Kunstlichtkonzepten finden Besucher dort eine Bandbreite an Lösungen zu Tageslichtführung, Sonnenschutzsystemen sowie Lichtbändern und -kuppeln. Im Smart Building werden die einzelnen Geräte durch das „Smart Grid“ und die Internet-of-Things-Technologie miteinander vernetzt. Das ermöglicht neben der bedarfsgerechten – und somit effizienten – Energieverteilung auch die reibungslose Kommunikation der einzelnen Teilnehmer.

Ein Beispiel ist das Schwarzwald-Baar-Klinikum, eines der größten nicht-universitären Krankenhäuser Baden-Württembergs: Hier ist von der Gebäudekommunikation über die Telefonie bis zum Fernsehen für Patienten alles in ein Netzwerk integriert. Auch das Licht wird zunehmend ins „Smart Grid“ eingebunden. So lassen sich mittels Smartphone Jalousien betätigen, aber auch künstliche Lichtquellen steuern oder in Form von Lichtkonzepten kombinieren und speichern. In Sachen Kunstlicht hat sich die LED-Technologie mittlerweile zum Standard bei der Beleuchtungsplanung entwickelt. Der Einsatz künstlicher Lichtquellen ist damit sowohl energie- und platzsparender als auch wartungsarmer geworden. Dies erlaubt es, bei der Lichtplanung auf den Aspekt der Gestaltung zu fokussieren.

Schloss / Beschlag / Sicherheit / Türen / Fenster

Die Digitalisierung erfasst Arbeitswelt und private Räume in zunehmendem Maße. Smarte Bauelemente wie automatisch betriebene Garagentore, Haustüren, Fenster sowie Rollladen- und Sonnenschutzsysteme ermöglichen dabei ein Mehr an Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit: Lösungen für Zentralverriegelung, Einbruchalarm oder die Statusmeldung für geöffnete/geschlossene Fenster werden zunehmend nachgefragt. Die erforderliche Antriebs-, Sensor- und Steuerungstechnik wird stetig einfacher und kostengünstiger, die Steuerung über Funk ermöglicht auch die problemlose Nachrüstung im Bestand.

Vor diesem Hintergrund zeigt das ift Rosenheim die Sonderschau „Smart WinDoor TripleS – Bauelemente Smart Safe Secure“. Am Modell einer Wohn- und Arbeitswelt wird hier der Einsatz intelligenter Bauelemente, Antriebe, Sensoren und Sicherheitssysteme demonstriert. Bei Bauelementen mit elektrischem Antrieb sind im Sinne der Maschinenrichtlinie bestimmte Sicherheitsanforderungen bei Planung, Ausschreibung und Ausführung zu berücksichtigen.

Auch Fragen zu Einbruchhemmung, Brand- und Rauchfällen, Verhalten bei Stromausfall, Fehlanwendungen oder Fluchtwegsicherung werden thematisiert: Hierzu werden normative und gesetzliche Grundlagen sowie neue Richtlinien und Prüfverfahren aufgezeigt. Neben aktuellen Lösungen zu Einbruchschutzanlagen und – insbesondere elektronischen – Zutrittssystemen finden Besucher der BAU umfangreiche Informationen zu Türantriebstechnik, Beschlägen, Schlössern, Zylindern und Zubehör.

Holzbau

Auch für den Bereich Holz wird die Digitalisierung, ein Leitthema der kommenden BAU, maßgeblich sein. Digitale Werkzeuge erleichtern unter anderem die Planung und Konstruktion freier Formen jenseits rechter Winkel – so lassen sich etwa neuartige Tragwerkskonstruktionen realisieren. Bei zunehmender Komplexität des Bauens steigt andererseits der Wunsch nach Vereinfachung: Vorfertigung und modulare Systembauweise werden deshalb künftig zunehmend Anwendung finden. Digitale Tools, die Planungsdaten direkt in die 3D-Produktion individuell gefertigter Bauteile übersetzen, werden hierbei eine Schlüsselrolle spielen.

Auch für die Visualisierung von Strukturen oder detailgetreuen Wand-, Decken- und Dachaufbauten sind digitale Prozesse essenziell. So legt beispielsweise der Holzwerkstoffhersteller EGGER auf der kommenden BAU einen Fokus auf intelligente digitale Services: Über alle Produktbereiche hinweg werden digitale Lösungen für die Besucher am Bildschirm erlebbar. Besucher der BAU können sich über Lösungen für Treppen, Fassadensysteme, Innenausbau und konstruktiven Holzbau informieren. Zudem wartet die Messe wie immer mit einer Vielfalt an Holzwerkstoffen und Furnieren mit inspirierenden Dekoren und Oberflächenstrukturen auf.

Naturstein / Kunststein

Besucher finden in diesem Ausstellungsbereich zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten aus den Bereichen Fassadensysteme und Bodenbeläge.

Insbesondere Naturstein ist ein Klassiker unter den Baumaterialien, der gleich auf mehreren Ebenen überzeugt. Der älteste Baustoff der Welt punktet nicht nur mit Dauerhaftigkeit, Wirtschaftlichkeit und Schadstofffreiheit, sondern auch mit ästhetischen Argumenten: Jeder Stein ist einzigartig und erfüllt somit individuelle Wünsche an Ausdruck und Gestaltung. Die Vielfalt in Farben, Formaten und möglicher Oberflächenbearbeitung verleihen dem Naturstein den Charakter besonderer Ästhetik und Wertigkeit und prädestinieren ihn für den Einsatz im Innen- und Außenraum gleichermaßen. Neue Bearbeitungszentren ermöglichen die kostengünstige Herstellung massiver Natursteinelemente, die durch ihre Dimensionalität besondere Gestaltungsakzente realisieren.

Bei der Gestaltung von Außenräumen und Fassaden kommen ortsübliche Natursteine als Stadtbild prägendes Element zum Einsatz. So wird durch den Einsatz lokaler Materialien nicht nur dem Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung getragen: Der Stein dient auch dazu, geschichtliche Bedeutung wieder spürbar zu machen und Identifikationsorte zu schaffen.

Pressemitteilung: Messe München