18. April 2024

Auszeichnung für drei „Big Beautiful Buildings“

Mensagebäude, Mathe-Tower und H-Bahn sind Erbe der Vergangenheit

Die drei ausgezeichneten Bauwerke Hauptmensa Studierendenwerk, Mathe-Tower der TU Dortmund und die H-Bahn. (c) Detlef Podehl/TU Dortmund

Dortmund (pm) – Die TU Dortmund wird in diesem Jahr 50 Jahre alt.  Am Montag, 15. Oktober 2018, wurden drei Bauwerke auf dem Campus – das Mensagebäude des Studierendenwerks, der Mathe-Tower und die H-Bahn – mit dem Big Beautiful Buildings-Award ausgezeichnet. Diese Bauwerke wurden für eine bessere Zukunft errichtet, sind nun aber schon Erbe der Vergangenheit. Die Initiative Big Beautiful Buildings (BBB) lädt dazu ein, diese Bauwerke wiederzuentdecken.

„Nicht immer everybody‘s darling“ sei das ausgezeichnete Ensemble, sagte Prof. Barbara Welzel, Prorektorin Diversitätsmanagement der TU Dortmund, bei der Verleihung der Awards. Und doch war sie sich mit Prof. Tim Rieniets, Ex-Geschäftsführer von StadtBauKultur NRW, einig, dies sei „ein Mangel an Information, weil die 1950er bis 1970er Jahre kein großes Ansehen genießen“. Obwohl, so Prof. Rieniets, damals die modernsten Universitäten der Bundesrepublik im Ruhrgebiet entstanden. Und das Mensagebäude sei ein „ikonisches Bauwerk auf dem Campus“, eine Formulierung, der sich Thomas Schlootz, Geschäftsführer des Studierendenwerks Dortmund, gerne anschloss. Prof. Christa Reicher, Institut für Städtebau der RWTH Aachen, berichtete, dass sie jüngst vor der EU-Behörde in Brüssel von der BBB-Initiative berichtet und auch ausgezeichnete Bauwerke vorgestellt habe. „Diese Bauwerke bilden die Brücke zu dem, was wir in Zukunft planen und bauen“, sagte Reicher. Die H-Bahn, das erste autonom fahrende Nahverkehrsmittel in Deutschland, sei richtungsweisend gewesen, so Rolf Schupp, Leiter der H-Bahn. Dr. Alexandra Apfelbaum, Architektur- und Kunsthistorikerin, bescheinigt in ihrer „Laudatio“ für die ausgezeichneten Bauwerke gerade der H-Bahn noch viel Potenzial für die Zukunft. Ein Ausbau in West- und Ostrichtung auf dem Campus würde den Nahverkehr um die Universität deutlich entlasten.

Die ausgezeichneten Bauwerke:

Mathe-Tower: Im Mai 1975 wird der Neubau für Mathematik auf der Hauptbaufläche am Campus Nord bezogen. Mit dem Bau des fast 50 Meter hohen Gebäudes, das nach den Plänen des Staatshochbauamtes entworfen wurde, wurde 1972 begonnen. Das dem Bau zugrunde liegende Bausystem „NRW75“, dessen „Null-Serie“ für den Mathe-Tower wie auch seine Anschlussbauten für Physik und Chemie verwendet wurde, ist von der in Münster gegründeten „Zentralen Planungsstelle für Hochschulbauten (ZPH)“ des Landes NRW entwickelt worden. Es fand als System für stapelbare Nutzungen auch in zahlreichen Gesamthochschulen in Duisburg, Essen, Wuppertal, Siegen und Paderborn sowie an der Universität in Oldenburg Anwendung.

H-Bahn: Am 2. Mai 1984 wurde eine automatisch gesteuerte Großkabinen-Hängebahn, kurz H-Bahn genannt, als erstes automatisches Nahverkehrssystem der Bundesrepublik Deutschland feierlich eröffnet. Als Pilot- und Forschungsprojekt geplant, verbindet das öffentliche Nahverkehrsmittel noch heute die etwa 1,2 Kilometer auseinanderliegenden Universitätsflächen des Campus Nord in Groß-Barop und des Campus Süd in Eichlinghofen miteinander. Die Strecke wies eine Länge von zunächst 1,05 Kilometern auf und wurde von zwei Fahrzeugen befahren. Nach drei Jahren Bauzeit wurde 1993 eine erste 900 Meter lange Erweiterung mit einer neuen Abzweigung und zwei neuen Stationen, in Eichlinghofen und am S-Bahn-Haltepunkt Dortmund Universität, fertiggestellt. Eine weitere 1212 Meter lange Verlängerung in das westlich des Campus Nord gelegene Technologiezentrum, wurde am 19. Dezember 2003 eröffnet. Das Streckennetz misst heute 3,162 Kilometer.

Mensagebäude des Studierendenwerks: Die von 1974 bis 1976 erbaute Mensa des Studierendenwerks Dortmund wurde von den Architekten Walter Henn und Claus Wiechmann aus Braunschweig als Versorgungseinrichtung für etwa 8000 Personen und für die Belieferung von Nebenmensen konzipiert. Beide Architekten hatten Anfang der 1960er Jahre am Lehrstuhl für Baukonstruktion und Industriebau an der TH Braunschweig die planerischen Besonderheiten dieser Großverpflegungsbetriebe systematisch analysiert und Grundlagenarbeit beim Bau mehrerer Mensen in der Bundesrepublik geleistet.

Pressemitteilung: TU Dortmund