Düsseldorf (pm) – Mehr als jedes dritte Architekturbüro kennt die Arbeit mit der digitalbasierten Bau- und Planungsmethode Building Information Modeling (BIM) aus eigener Erfahrung. Im Schnitt ist jedes siebte Projekt der BIM bereits vertrauten Architekturfirmen ein BIM-Projekt. Es ist daher wenig erstaunlich, dass die Planerzunft zuversichtlich ist, was die BIM-Verbreitung in der Branche angeht: Bis 2027 wird eine BIM-Penetrationsrate in der Architekturbranche von fast sechs Zehnteln erwartet. Das hängt nicht zuletzt mit den ambitionierten BIM-Vorsätzen der Büros zusammen, die der Methode bisher den Rücken gekehrt haben.
Architektinnen und Architekten sind die BIM-freudigste Zielgruppe in der Studienstichprobe
In die Studie fließen 500 telefonische Interviews mit Architekturbüros, Bauunternehmen, Elektro- sowie SHK-Installationsfirmen in Deutschland ein. Dabei ging es um die Bekanntheit und konkrete Nutzung von Building Information Modeling – aber auch um die Erwartungen zur künftigen BIM-Nutzungsbreite in der Branche. Bei den Architekturbüros ist gleich beides am deutlichsten ausgeprägt – also sowohl die grundsätzliche Bekanntheit mit dem BIM-Konzept als auch die konkrete Nutzung von BIM-Anwendungen in der eigenen Arbeit.
Auch die Architekturbüros, die bisher noch nicht mit Bim gearbeitet haben, gehen davon aus, dass sie recht zeitnah damit beginnen werden – im Schnitt binnen gut zwei Jahren. Rechnet man die bereits bestehende Nutzerquote in der Stichprobe mit den Erwartungen der zukünftigen Nutzer zusammen, kommt man bis zum Jahr 2027 auf einen Anteil von Architektinnen und Architekten, die BIM nutzen, von 58 Prozent.
Lücke zu den Verarbeitern nach wie vor groß
Damit preschen die Planerbetriebe merklich vor, was die BIM-Bereitschaft betrifft. Wird der Bau also schon in drei Jahren merklich digitaler? Andere Ergebnisse der Untersuchung gießen Wasser in den BIM-Wein, denn die Lücke bei der Verbreitung von BIM im Vergleich zu den befragten Verarbeitergewerken ist auffällig groß. So kennen etwa über zwei Fünftel der befragten Bauunternehmen NBIM, doch nur ein knappes Zehntel arbeitet selbst damit. Die Erwartungen der zukünftigen Verbreitung sind bescheiden und werden kaum höher angesetzt – doch immer noch sehr viel höher als bei den in der Studie ebenfalls beefragten Installationsberufe.
Hoffnungsschimmer: Wenn Bauunternehmen BIM einmal nutzen, dann gleich richtig
Immerhin machen die Bauunternehmen, die bereits zu BIM „bekehrt“ sind, für die Projekte den entscheidenden Unterschied: Ob sie mit BIM arbeiten oder nicht, ist für die Projekte, denen sie als Hauptunternehmer normalerweise ihren Stempel aufdrücken, entscheidend.
Und genau darin liegt der Knackpunkt. Offensichtlich gibt der Erfolg BIM recht: Sobald Bauunternehmen BIM nutzen, kommt es in jedem zweiten ihrer Projekte auch zur Anwendung. Somit trägt jeder Baubetrieb, der BIM eingeführt hat, gleichzeitig wesentlich zur Verbreitungsdynamik bei.
Quelle: BauInfoConsult GmbH