20. April 2024

26. Deutscher Verwaltertag

DDIV-Präsident Heckeler: Nicht reden, handeln! WEG-Reform, Verbraucherschutz und Branchenimage voran bringen

DDIV Verwaltertag (c) Dachverband Deutscher Immobilienverwalter e.V.

Berlin (pm) – Vor rund 900 Fachbesuchern und Gästen eröffnete Wolfgang D. Heckeler, Präsident des Dachverbands Deutscher Immobilienverwalter (DDIV), den 26. Deutschen Verwaltertag. Er appellierte an die Politik, die Potenziale einer im Koalitionsvertrag angekündigten WEG-Reform zu nutzen. Als weitere Ziele des Verbandes sieht Heckeler die Aufwertung der Verwaltertätigkeit, die Einführung eines Ausbildungsberufs Immobilienverwalter und eine Vergütungsoffensive.

Image aufwerten, leistungsgerechte Vergütung etablieren, Ausbildungsberuf Immobilienverwalter einführen, Wohnungseigentumsgesetz grundlegend reformieren, Sachkundenachweis verankern – so lauten nur einige der Verbandsziele, die DDIVPräsident Wolfang D. Heckeler vor rund 900 Besuchern des 26. Deutschen Verwaltertags in Berlin vorstellte. „Wir lamentieren nicht, wir handeln. Nach diesem Motto hat gestern die Delegiertenversammlung mit überwältigender Mehrheit eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Weiterbildung beschlossen. Statt der gesetzlich geforderten Pflicht von 20 Stunden Weiterbildung in drei Jahren, werden die 2.600 Mitgliedsunternehmen mindestens 45 Stunden pro Objektbetreuer erbringen“, so der DDIV-Präsident.

„So lange der Gesetzgeber nicht erkennt, dass zum Schutz des Verbrauchers – Eigentümern und Mietern – mindestens ein Sachkundenachweis für den Verwalter notwendig ist, müssen die im DDIV organisierten Unternehmen abbilden, dass sie sich vom Wettbewerb abheben. Auf diesem Weg werden wir unsere Unternehmen konsequent unterstützen und fördern“, so Heckeler.
Image und leistungsgerechte Vergütung gehen Hand in Hand Die Verwalterbranche hat im besten Fall ein mausgraues Image. Um neue, qualifizierte Kräfte zu gewinnen, muss sie zudem den Nachwuchs für sich begeistern. „Halten Sie Eigentümerversammlungen während der Geschäftszeiten ab, optimieren Sie Ihre Prozesse, nutzen Sie die Möglichkeiten der Digitalisierung, um unsere Branche attraktiver zu machen – und heben Sie Ihre Vergütungssätze deutlich an!“, appelliert Heckeler nachdrücklich an die Immobilienverwaltungen. Sie sollten die vom DDIV angestoßene Diskussion über die Vergütungshöhe nutzen. „Sonst arbeitet sich unsere Branche arm und die Qualität der Verwalterleistung bleibt auf der Strecke. Das kann nicht im Interesse der Eigentümer sein, die dem Verwalter ihre private Altersvorsorge anvertrauen“, warnt Heckeler.

Um Verbraucherschutz und Professionalisierung der Branche voranzutreiben, wiederholt der DDIV-Präsident die Verbandsforderung, endlich einen Ausbildungsberuf für Immobilienverwalter einzuführen: „Politik und Verwalterbranche müssen hier Hand in Hand arbeiten. Denn so bekommen wir die dringend benötigten Fachkräfte – mit deutlich besser zugeschnittenen fachlichen Qualifikationen als sie Immobilienkaufleute durch die fehlende Spezialisierung mitbringen können.“

Wohnungseigentumsgesetz hoffnungslos veraltet Große Potenziale sieht Heckeler auch in der im Koalitionsvertrag verankerten Reform des Wohnungseigentumsgesetzes und seiner Harmonisierung mit dem Mietrecht. „Es ist allein auf den jahrelangen und nachdrücklichen Einsatz des DDIV zurückzuführen, dass dieser Schritt im Koalitionsvertrag vereinbart wurde“, konstatiert er und verweist auf die über 260.000 WEG- und Mietrechtsverfahren, die jedes Jahr vor deutschen Gerichten verhandelt werden – allein das unterstreicht die Notwendigkeit einer Reform.

Der DDIV wird Stellung zu den zwischenzeitlich vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz sowie vom Bayerischen Staatsministerium der Justiz vorgelegten Diskussionsentwürfen nehmen. „So viel ist sicher: beide Entwürfe greifen trotz guter Ansätze zu kurz. Gemeinsam mit Bund und Ländern wollen wir ein zukunftsfestes Gesetz, was auch auf künftige Anforderungen Antworten gibt“, so der DDIV-Präsident.
DDIV weiterhin auf Erfolgskurs Heckeler unternahm aus Anlass des 30-jährigen Bestehens auch eine Bestandsaufnahme jüngster politischer Erfolge die maßgeblich auf den Spitzenverband der Branche zurückzuführen sind.

Dazu zählen insbesondere:

  • Verabschiedung des Gesetzes zur Einführung einer Berufszulassungsregelung für gewerbliche Immobilienverwalter und Makler 
  • Praxisorientierte Anpassungen bei der Neufassung der Makler- und Bauträgerverordnung 
  • Verankerung der Reform des Wohnungseigentumsgesetzes und seine Harmonisierung mit dem Mietrecht im Koalitionsvertrag 2018 
  • Höhere und erweiterte Zuschüsse für die Vor-Ort-Energieberatung in WEG über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) 
  • De-minimis-Erklärung durch den bevollmächtigten Verwalter stellvertretend für alle vermietenden Eigentümer einer WEG 
  • Keine FATCA-Informationspflicht für WEG-Konten 
  • Ausweitung von Mieterstrommodellen auf WEG 
  • Verankerung der Förderung privater Ladeinfrastruktur für Elektroautos im Koalitionsvertrag 2018 
  • Abwehr der Aufnahme von Immobilienverwaltungen in das Verbraucherstreitbeilegungsgesetz

„Unser Erfolg ist die konsequente Vertretung nur einer Berufsgruppe. Das honoriert auch die Branche“, freut sich Heckeler. „Der DDIV ist nach wie vor der einzig nennenswert wachsende Verband in der Immobilienwirtschaft. Seit 2010 haben wir unsere Mitgliederzahlen nahezu verdoppelt, allein 2017 sind wir um 20 Prozent gewachsen. Für das kommende Jahr haben wir die 3.000-Mitglieder-Marke fest im Blick.“

Pressemitteilung: Dachverbands Deutscher Immobilienverwalter (DDIV),